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Als Miles am nächsten Morgen in die Küche kam, hatte sich die Stimmung schon deutlich gebessert. Logan und Claire waren schon weg, aber Sammy erzählte aufgeregt, dass er heute zum Probe-Fußballtraining gehen würde.

"Fußball?", wiederholte Dad überrascht und Sammy nickte eifrig: "Ja, an meiner Schule gibt es ein Team und wenn ich gut genug bin, dann kann ich mitmachen. Die haben sogar jedes Wochenende ein Spiel und wir trainieren jeden Tag nach der Schule!"

"Das klingt wundervoll, Liebling", lächelte Mom.

Dad runzelte immer noch die Stirn: "Aber warum denn Fußball?"

Seine Frau warf ihm einen warnenden Blick zu, doch er zuckte unschuldig mit den Schultern: "Ich meine ja nur. Wäre Kampfsport nichts für dich?"

Sammy verzog das Gesicht und schüttelte nur den Kopf.

"Das wäre aber doch viel hilfreicher und sinnvoller", fuhr Dad fort, bis Mom ihn unterbrach: "Hör auf. Lass ihn selbst aussuchen, was für einen Sport er machen möchte. Fußball ist toll und er kann viel Zeit mit den Kindern aus seiner Mannschaft verbringen!"

Miles betrachtete Sammy, der in der Cornflakesschachtel nach dem versteckten Spielzeug suchte. Für ihn war es immer besonders schwer gewesen ständig umzuziehen. Wenn mal andere Kinder in denselben Motels waren, wie die Lancasters, dann traute Sammy sich nie, zu ihnen zu gehen. Es fiel ihm schwer schnell Freunde zu finden, bei ihm dauerte das etwas länger, wenn man aber nie länger als ein paar Tage an einem Ort blieb, dann hatte er keine Chance dafür.

"Aber...", Dad gab nicht auf, "Er muss doch vorbereitet sein.

"Henry!", rief Mom jetzt. "Er ist dreizehn!"

"Ist ja gut", lenkte Dad endlich ein und hielt die Klappe.

Sie verließ mit Sammy das Penthouse, um ihn zur Schule zu fahren und auch Miles machte sich auf den Weg.

Wie jeden Tag lief er zur Subwaystation, quetschte sich in die Bahn und versuchte zu ignorieren, dass einige Leute ihn mit einer Festhaltestange verwechselten.

Es war Freitag, zwei Wochen hatte er schon geschafft. Es fühlte sich ungewohnt an und beinahe erwartete er, dass sie in wenigen Tagen wieder die Stadt verlassen würden.

Als er in der Mittagspause zum Stammtisch seiner Freunde kam, saß dort nur Scott. Miles setzte sich neben ihn und fragte verwirrt: "Wo ist denn Nate?"

Scott grinste: "Bei Gwen."

"Echt?", Miles hob erstaunt die Augenbrauen.

"Mhm", machte Scott. "Er spricht über nichts Anderes mehr."

In diesem Moment tauchte Nate neben ihnen auf und grinste breit: "Ratet wer heute ein Date hat?"

"Jonathan, ist das wahr?", rief Scott theatralisch und Nate schlug ihm gegen den Arm: "Hey, mach dich nicht lustig."

"Wurde aber auch langsam mal Zeit, dass ihr euch trefft!", fand Miles und Nate nickte: "Das wird super."

"Moment!", unterbrach Scott plötzlich und machte ein entgeistertes Gesicht: "Für heute Abend war unser Hangover-Marathon geplant!"

"Waaas", keuchte Miles mit gespielter Empörung und Nate verzog das Gesicht: "Oh. Sorry, Jungs, aber das Date ist wichtiger."

Scott stieß ihm gegen die Schulter: "Wie kannst du nur soetwas sagen!"

"Hey", lachte Miles. "Das Date geht echt vor. Dann machen wir den Hangover-Abend halt zu zweit."

Scott zuckte mit den Schultern, warf Nate dann jedoch noch einen beleidigten Blick zu: "Ha, hast du jetzt davon."

Deathly DesireWhere stories live. Discover now