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Miles blinzelte und stöhnte auf. Sein Kopf tat höllisch weh und er konnte seine Hände nicht bewegen. In seinem Rücken spürte er eine kalte Metallstange, an die er gefesselt war. Der Boden war dreckig und feucht.

Es war dunkel, doch langsam gewöhnten sich seine Augen an das wenige Licht. Seine Umgebung sah aus wie eine Lagerhalle.

Dieselbe Lagerhalle, in der er die letzten Male auch schon aufgewacht war. Miles hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, alles war verschwommen. Stöhnend richtete er sich auf.

Wo zur Hölle war er und was war passiert?

Er erinnerte sich bloß noch an diese Gasse. Hatte ihn dieser Vampir jetzt doch geschnappt, obwohl seine Freundin ihn aufhalten wollte?

Doch dann hörte Miles Schritte in Absatzschuhen und plötzlich stand eine Frau vor ihm. Es fiel ihm wieder ein, sie war schon mehrmals hiergewesen.

Er wich zurück, kam aber nicht weit, da die Fesseln ihn an der Eisenstange hielten. Sie packte seinen Arm, beugte sich zu ihm runter und biss plötzlich zu.

Miles schrie auf und wollte seinen Arm wegreißen, doch sie war natürlich stärker und hielt ihn mit einem eisernen Griff fest. Er spürte ihre Zähne in seinem Arm und ihm wurde wieder schwindelig.

Schließlich ließ sie los und er sank erschöpft zurück.

"Warum tust du das?", fragte er schwach.

"Erinnerst du dich nicht an mich?", lachte sie bitter und zeigte ihm endlich ihr ganzes Gesicht. Miles Augen weiteten sich und sie grinste: "Aha, du erkennst mich also doch noch."

Miles schluckte.

"Du hast meinen Freund erschossen!", zischte sie und funkelte ihn mit ihren roten Augen an.

Miles wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Es war wahrscheinlich sicherer, einfach die Klappe zu halten.

Sie fuhr fort: "Ich werde dich solange leiden lassen, bis du eine vage Vorstellung davon hast, wie sehr es weh tat, meinen Freund zu verlieren! Du hast keine Ahnung wie das ist! Seit über 50 Jahren bin ich mit ihm zusammen und ich habe ihn geliebt! Und dann wurde er mir einfach entrissen! Also glaub mir, es wird wirklich, wirklich lange dauern, bis du genauso viel Schmerz spürst wie ich!"

"Ich-", fing Miles an, doch sie schlug ihm ins Gesicht, um ihn zum Schweigen zu bringen.

Miles verstummte und kniff die Augen zusammen. Seine Lippe fing an zu bluten und er zuckte zusammen, als sie mit ihrem Zeigefinger über seine Unterlippe strich und diesen dann in den Mund steckte.

"Mhm", machte sie genüsslich und richtete sich wieder auf: "Du schmeckst auch noch so unglaublich gut, das hier könnte also wirklich Spaß machen!"

Ihre Augen leuchteten wieder auf und sie biss ihm erneut in den Arm. Miles biss die Zähne zusammen. Das war jetzt bereits die siebte Bisswunde allein an seinem linken Arm und jede davon fühlte sich an als würde sein ganzer Arm brennen.

Sein Blickfeld fing wieder an zu verschwimmen, bis es komplett schwarz wurde und er nichts mehr spürte, außer dem Brennen.

Deathly DesireWhere stories live. Discover now