Kapitel 14

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Cassian's Sicht

Ich ging die Straße entlang. Ich war durcheinander, wegen der Sache mit dem Reli Lehrer. Ich musste mit Jasmin reden. Mich hat noch nie etwas so aus der Bahn geworfen.
Als ich an einer am Boden liegenden Gestalt vorbeikam, wollte ich eigentlich weitergehen. Ich hatte jetzt keine Zeit dafür.

Doch plötzlich erkannte ich, dass es Christina war. Ich kniete mich neben sie und strich ihr die Haare aus dem Gesicht, um sicherzugehen, dass sie es wirklich war.
"Verdammt", murmelte ich leise.

Das war echt nicht mein Tag. Als ich hierher kam, dachte ich, dass so etwas niemals passieren würde. Ich holte mein Handy heraus und rief Melcolm an.

"Hallo?", meldete er sich.
"Hi", sagte ich widerwillig.
"Cassian?", fragte er überrascht.
"Ja", sagte ich gereizt. Ich schilderte ihm die Situation, weshalb ich ihn widerwillig angerufen hatte.

"Okay, bring sie zu dir nach Hause. Ich komme dann dorthin", damit legte er auf. Genervt steckte ich das Handy wieder ein. Sieht ja auch gar nicht komisch aus, das ich mit einer Bewusstlosen auf den Arm durch die Stadt laufe.

Ich nahm Christina hoch und wollte sie eigentlich unsanft über die Schulter werfen, als ich mich dann doch umentschied und einen Arm in ihre Kniekehlen und den anderen Arm unter ihren Rücken schob.

Ich fühlte mich komisch, mit einer Bewusstlosen auf dem Arm rumzulaufen. Hoffentlich sah mich niemand. Ich brauchte nicht noch Ärger mit der Polizei.

Als ich dann endlich Zuhause war, versuchte ich auf den Klingelknopf zu drücken, ohne Christina an die Wand zu drücken. Aufschließen könnte ich schlecht mit ihr auf dem Arm.

Als endlich die Tür aufging, schaute Jasmin mich verdutzt an. Ich hätte fast gelacht, beherrschte mich aber. Ihr Gesichtsausdruck war zu komisch. "Ich hab sie bewusstlos auf der Straße gefunden", erklärte ich knapp. Jasmin trat einen Schritt zurück und machte die Tür ganz auf. Ich musste schräg durch die Tür gehen, damit Christina's Kopf nicht gegen den Türrahmen knallte.

Auf Jasmin's Anweisung stieg ich beschwerlich die Treppe hoch und legte Christina in mein Bett. Jasmin deckte sie zu. "Bewusstlose müssen es warm haben", meinte sie.

"Hi", hörte ich plötzlich von der Zimmertür aus. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass es Melcolm war. "Wie kommst du hier rein?", fragte Jasmin ihn erschrocken.
"Die Haustür war offen, aber keine Sorge, ich hab sie zu gemacht", meinte er unbekümmert.

"Ich hab Erste Hilfe dabei", er hob einen weißen Koffer mit einem roten Kreuz darauf hoch. "Irgendwelche Hinweise darauf, dass ihr jemand einen Schläger über den Kopf gezogen hat?", fragte Melcolm. Wir schauten ihn verständnislos an. "Eisenstange?", fragte er weiter. "Glasflasche? Plastikflasche?"

"Nein, ihr wurde nichts über den Kopf gezogen", unterbrach ich seine Aufzählung.
"Was ist dann passiert?", fragte Melcolm.
"Wahrscheinlich hat sie einfach viel zu wenig getrunken. Oder sie hat Kreislaufprobleme", erklärte Jasmin.
Ich schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen spöttisch an. Jasmin ignorierte meinen Blick.

"Und was ist das?", fragte Melcolm. Er War zu Christina gegangen und zeigte auf eine kleine blutige Wunde an ihrem Hinterkopf. "Da ist sie wahrscheinlich auf dem Boden aufgeschlagen", erklärte Jasmin und klang langsam etwas genervt.
"Gib das her", Jasmin nahm Melcolm den Koffer ab und setzte sich auf einen Rollstuhl, den sie sich neben das Bett schob.

"Raus mit euch", meinte Jasmin. "Aber...", fing Melcolm an, doch ich packte ihn am Ärmel seiner Jacke, zog ihn aus dem Raum und schloss die Tür hinter uns.

Mit einem genervten Blick ging ich die Treppe runter in die Küche. Melcolm folgte mir.

"Alles in Ordnung?", fragte er mich. "Klar, was soll denn nicht in Ordnung sein?", antwortete ich. Doch mir fielen sehr viele Dinge ein, die nicht in Ordnung waren.

Des Teufels SohnOnde histórias criam vida. Descubra agora