Kapitel 17

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Cassian's Sicht

Ich parkte vorm Kino. Bevor ich ausstieg, schaute ich mich nach Dämonen und sonstigen Gefahren um. Als nichts zu sehen war, stieg ich aus, umrundete das Auto und öffnete Christina die Tür. Diese grinste mich an, bevor sie ausstieg. "Welchen Film schauen wir?", fragte sie mich.

Ich lächelte. "Das darfst du aussuchen", sagte ich.
Ich kannte ja keine Filme, aber das musste sie nicht wissen.

Wir betraten das Kino und Christina holte ihren Geldbeutel aus ihrer Tasche. "Die brauchst du nicht", sagte ich, "Ich bezahle"
"Nein, das musst du nicht-"
"Ich habe dich eingeladen, und ich bezahle", ich grinste sie an.
Christina ergab sich und suchte nach meiner Aufforderung einen Film aus. Ich kaufte die Karten und wir gingen in unseren Saal.

Wir saßen auf unseren Sitzen und warteten auf den Film. Während wir warteten, unterhielten wir uns.

Während der Film dann lief, beobachtete ich Christina von der Seite, während sie auf die riesige Leinwand vor uns schaute. So von der Seite sah sie zierlich und klein aus. Ihre Augen waren groß, groß und himmelblau.

Ihre kleinen Hände hatte sie im Schoß gefaltet. Ohne darüber nachzudenken, griff ich nach einer Hand. Christina schaute mich an und lächelte. Ein kleines, schüchternes Lächeln. Ihre offenen, lockigen, blonden Haare umrahmten die ihr Gesicht, was sie noch zierlicher wirken ließ.

Hand in Hand saßen wir da und keiner schaute auf die Leinwand. Wir schauten uns noch eine Weile so an, dann lächelte ich und wendete den Blick ab.

Nach dem Film gingen wir nach draußen und mussten feststellen, dass es regnete. Dichte, dicke Regentropfen fielen vom Himmel und vernebelten die Sicht. Wir beide hatten keine Jacke an. Christina nahm meine Hand, lachte und rannte mit mir durch den Regen.

Dann entdeckte ich plötzlich eine Gestalt an unserem Auto. Sie hatte für einen Menschen ungewöhnlich breite Schulter und Arme, die in Klauen endeten. Seine breiten, muskulösen Beine endeten ebenfalls in Klauen. Er lief vorüber gebeugt. Das war auf jeden Fall kein Mensch. Das war ein Dämon.

Verdammt, die fanden mich aber auch überall. Und Christina rannte direkt auf ihn zu.
Ich blieb stehen. "Christina, warte mal", sie drehte sich zu mir um, ein zufriedenes lächeln auf den Lippen und einem unerwarteten Blitzen und Leuchten in den Augen.

Ich schielte kurz an ihr vorbei. Der Dämon ging langsam von unserem Auto weg, aber das würde noch ein wenig dauern. Christina schaute mich abwartend an. Ohne darüber nachzudenken, vergrub ich meine Hände in ihren nassen Haaren und drückte meine Lippen auf ihre. Zuerst spannte sich ihr Körper überrascht an, dann entspannte sie sich und schlang ihre zierlichen Arme um meinen Hals und verschränkte die Hände in meinem Nacken. Der Regen durchnässte unsere Kleidung, doch es War uns egal.

In dieser Position verweilten wir eine gefühlte Ewigkeit, bis wir uns schließlich voneinander lösten.
Christina schaute mich an und ihre Augen strahlten. Ich nahm sie an der Hand und ging mit ihr durch den Regen zum Auto.

Wie erwartet, war das Auto nass, als wir bei Jasmin ausstiegen. Dich das kümmerte uns nicht wirklich. Wir würden später überlegen, was wir machen.
Da ich keinen Hausschlüssel dabei hatte, mussten wir klingeln. Der Regen hatte etwas nachgelassen, doch aufgehört, hatte es noch nicht.

Jasmin öffnete die Tür. "Meine Güte, ihr seid ja völlig durchnässt. Kommt rein" Sie hob die Tür auf, um uns reinzulassen. "Aber nicht auf den Teppich!", rief sie noch. Ich hatte mir gerade das triefnasse T-shirt über den Kopf gezogen, als mir die Narben wieder einfielen.

Jasmin warf mir ein Handtuch zu, dass ich um meine Schultern legte, zum einen, um die oberen Narben zu verdecken und zum anderen, damit meine nassen Haare nicht auf meinen Rücken tropften.

Jasmin gab Christina eine Leggins und einen Pullover und zeigte ihr, wo das Badezimmer war. In der Zeit bin ich in mein Zimmer gegangen und habe mich umgezogen. Jetzt saß ich am Küchentisch und Jasmin sah mich prüfend an. Ich tat so, als würde ich nichts davon mitbekommen, doch nach einiger Zeit nervte es mich allmählich.

Ich schaute sie an uns zog die Augenbrauen hoch. Doch sie wendete den Blick noch immer nicht ab. "Was ist?", fragte ich. "Ach nichts, ich frage mich nur gerade, was zwischen Christina und dir ist", sagte sie nachdenklich. Meine Augenbrauen schossen noch höher. "Was soll denn zwischen Christina und mir sein?", fragte ich. "Hast du sie geküsst?", fragte sie unvermittelt. "N-", setzte ich an, doch ich wurde sofort unterbrochen. "Also doch", meinte sie. "Na und?", fragte ich.

"Hast du vergessen, dass dein Vater dich sucht und du wahrscheinlich bald nach Hause zurückkehren musst?", fragte Jasmin gereizt.
Jetzt erwiderte ich nichts mehr. Dann kam auch Christina rein.
Sie trug eine Leggins und ein weites Hemd. Über ihren Schultern hing ein Handtuch und darüber die langen, nassen Haare und ihre Füße waren nackt. Sie lächelte kurz bevor sie sich gegenüber von mir niederließ.
Wir schwiegen eine Weile, ehe ich aufstand und Christina an der Hand mitzog. Ich nahm ihre nassen Klamotten und stopfte diese kurzerhand in eine Tüte.

Da ihre Schuhe ebenfalls nass waren, stopfte ich diese mit in die Tüte und lieh ihr ungefragt Jasmin's Schuhe und Socken.
Dann schnappte ich mir den Schlüssel und verließ das Haus, Christina folgte mir und rief Jasmin noch "Tschüss" zu.

Im Auto sagte Christina: "Ich hab gehört, was du mit Jasmin besprochen hast. Stimmt es, das du bald wieder nach Hause zu deinem Vater musst?"

Ich schwieg kurz, ehe ich antwortete. "Ja, mein Vater sucht nach mir. Aber so schnell werde ich nicht wieder zurückgehen"
Jedenfalls nicht freiwillig...

Des Teufels SohnWhere stories live. Discover now