Kapitel 12

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Leon - Eine Woche später
,,Scheiße!" Schrie ich quer durchs Haus und war froh, dass meine Mutter nicht da war.
Erschöpft lehnte ich mich gegen die Wand und schaute auf meine zitternden Hände hinab.
Ich fühlte mich wie auf Entzug...auf Finnick Entzug.
Das konnte doch einfach nicht sein!
Ich war nicht mehr schwul!
Noah war schwul!
Ich. Bin. Nicht. Schwul!
Ich hatte mich nicht Hals über Kopf in einen Jungen verliebt, der jedem nur eine perfekte Fassade zeigte.
Hatte ich nicht!
Und ich vermisste ihn auch nicht!
Ich sah ihn ja schließlich jeden Tag und ich saß auch jeden Tag in seiner Nähe...nur irgendwie fehlte etwas.
Ich konnte nicht mehr durch seine Fassade sehen und irgendwie machte mir das mehr zu schaffen, als mir lieb war.
Das ging jetzt schon eine Woche so. Eine Woche kann lang sein. 7 Tage sind lang.
Ich zwang mich, ruhig ein und aus zu atmen.
Es war schon gut so. Wirklich. Es war besser, wenn er sich zurückzog und mich in Ruhe ließ.
Da geriet weder er noch ich in ernsthafte Gefahr.
Immer noch leicht zitternd fuhr ich mir über den Arm.
Das Geräusch einer aufschließenden Tür riss mich aus meinem Zustand.
,,Leon, ich bin zuhause. Komm runter ich habe eine Überraschung!"
Seufzend lockerte ich nochmal kurz meine Glieder, damit das Zittern wenigstens einigermaßen verschwand.
Mit gestraften Schultern und einem gespielten Lächeln, dank Finnick wurde ich darin immer besser, lief ich locker die Treppe hinunter.
,,Was gibt's denn?" Fragte ich, zugegeben etwas neugierig. Meine Mutter lächelte nur Geheimnisvoll und trat zur Seite. Hinter ihr kam ein Junge hervor.
Blaue Augen, verstrubbeltes, schwarzes Haar und ein strahlendes Lächeln.
,,Zac!" Rief ich und war wirklich überrascht ihn hier zu sehen.
,,Na kleiner Bruder." Seine tiefe Stimme drang in mein Ohr und ich musste mich zwingen mein Lächeln aufrecht zu erhalten.
Er hatte einen Fehler gemacht. Ich hatte ihm verziehen.
Darüber sollte ich mir keine Gedanken mehr machen.
Aber trotzdem, es würde mich mein Leben lang verfolgen.
Ich ging rasch auf ihn zu und umarmte ihn kurz.
Wie lange hatte ich ihn jetzt nicht mehr gesehen?
Durch die Scheidung unserer Eltern und einigen anderen Ereignissen, hatten wir uns langsam aber sicher auseinander gelebt.
,,Ist Dad auch hier?" Fragte ich interessiert. Meine Mutter schüttelte den Kopf und fuhr mir lächelnd durchs Haar.
,,Ach übrigens, ist es okay wenn heut Abend ein Freund von mir vorbeikommt?" Fragte Zac beiläufig.
,,Wie lang bleibst du denn?" Platzte es aus mir heraus.
,,So lange bis Vater die Geschäfte hier erledigt hat. Dauert wahrscheinlich nicht mehr lange. Es ist so einfach Leute zu durchschauen. Vor allem, wenn der Junge auch noch mit offenen Karten spielt. Das Geschäft wird sich auf jeden Fall zu unseren Gunsten wenden. Wobei er wirklich merkwürdig ist. Ich hab nie das Gefühl alles über ihn zu wissen. Sobald ich denke ich habe ihn durchschaut, kommt ein neues Detail dazu."
Er hielt nachdenklich inne.
,,Erinnert mich an Finnick." Flüsterte ich geistesabwesend vor mich hin. Zum Glück schien mich niemand zu beachten.
Ich biss mir auf die Unterlippe und schloss die Augen.
Was stimmte nur nicht mit mir?
Warum musste ich ständig an ihn denken?

Cheers Mates!
Natürlich ist Zac der Bruder von Leon. Habt ihr gut erraten!
Also kommt Finnick bald...schon gespannt?
Ich weiß schon wie das Treffen ausgeht, ihr werdet es in den nächsten zwei Kapiteln noch erfahren.
Bye Bye

Ich.Bin.Nicht.Schwul.Where stories live. Discover now