Quarantatre.

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„You can make a sinner change his ways." –Locked out of heaven

***

[...] „So siehst du nochmal um einiges besser aus.", bemerkte Max und sein Mundverwandelte sich in ein strahlendes Grinsen.

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„Ä-ähm". In dem Moment kam das Schamgefühl hoch und meine Wangen wurden wahrscheinlich knallrot. Peinlich berührt sah ich auf meine Füße, wusste nicht, was ich sagen sollte. Mein Herz pochte immer noch in der gleichen Geschwindigkeit wie gerade. Irgendwie fand ich es total toll so ein Kompliment von Max zu bekommen, aus welchem Grund auch immer.

„Ich sage nur die Wahrheit.", hörte ich ihn sagen, nahm meinen Kopf wieder hoch. Hoffentlich war ich nicht so rot wie eine Tomate und man merkte mir nichts an... „So, und jetzt komm. Wir gehen in ein anderes Becken."

Gesagt, getan: Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir zuerst im Schwimmerbecken und danach bei der Rutsche. Zwischendurch hatten wir uns noch etwas zu essen geholt, sodass wir die ganze Zeit beschäftigt waren. Am Ende hatten wir dann doch keine Lust mehr, zu der Zeit war es schon halb fünf. Max und ich beschlossen uns wieder umzuziehen und uns vorne bei den Föhnen zu treffen. Er warf mir noch ein Lächeln zu, bevor er in der Kabine der Männerduschen verschwand.

Es war immer noch so voll wie auch am Anfang, weshalb ich mir gar nicht groß die Mühe machte mir richtig die Haare zu waschen. Ich duschte mich nur kurz ab und benutze mein Duschgel, danach holte ich meine Sachen aus dem Spind und suchte mir eine freie Umkleidekabine. Ich hasste es, dass die Kabinen in Schwimmbädern immer so eng waren, also beeilte ich mich mit dem Umziehen, um möglichst schnell wieder aus der Kabine gehen zu können. Meinen Bikini hatte ich ausgewrungen und in mein Handtuch gewickelt. Schnell sammelte ich alle Sachen wieder auf und packte sie in meine Tasche, bevor ich Max am abgemachten Treffpunkt stehen sah.

Er murmelte ein „Hi.", als ich mich neben ihn stellte und mich nach einem freien Föhn umsah. Natürlich war das Glück wieder nicht auf meiner Seite; alle Plätze waren besetzt und lange warten wollte ich nicht. „Na toll", sagte ich einfach nur mit Blick auf die vielen Leute und holte meine Bürste heraus, um mir einfach die Haare hochzubinden. Dann dusche ich eben zu Hause, dachte ich mir nur. Mit einem letzten Blick in den Spiegel- mein Gesicht war übrigens total gerötet, weshalb ich einfach scheiße aussah- drehte ich mich zu dem Blonden um und machte ihm mit meinem „Komm, wir gehen." klar, dass ich meine Haare hier nicht föhnen wollte.

Draußen kam uns der Wind kalt entgegen, ich wollte mich beeilen, um möglichst schnell wieder in den warmen Bus zu kommen. Ich war schon kurz davor mich von Max zu verabschieden, als dieser seine Frage stellte.

„Soll ich dich nach Hause fahren? Oder du kommst noch mit zu mir und föhnst dir da deine Haare? Sonst erkältest du dich zu 95%.". Ich sah ihn nur kopfschüttelnd an, einerseits war es ja süß, dass er sich um mich sorgte aber andererseits wollte er nur, dass ich noch mit ihm mitkomme. Ich kannte Max jetzt schon zu gut, um das erkennen zu können.

„Hm, okay. Ich komme noch mit zu dir, sonst muss ich gleich mit Mama irgendwelche Serien gucken.", lachte ich und versuchte die Situation etwas zu lockern. Mit Erfolg. „Du musst mir deine Mutter mal vorstellen, die ist bestimmt genauso cool wie du.", meinte er und suchte in seiner Sporttasche nach dem Autoschlüssel. In der Zeit setzten wir uns Bewegung, um zu seinem kleinen Wagen zu kommen.

„Naja. Sie kann sehr anstrengend sein. Ich hab sie trotzdem lieb.", führte ich unser Thema weiter. Das schien Max zu reichen, er hatte den Schlüssel gefunden und zeigte mir, dass ich mich auf den Beifahrersitz setzen sollte, was ich nur zu gerne tat. Er stieg ebenfalls ein und drehte das Radio auf laut, bevor wir uns auf den Weg nach Gelsenkirchen machten.

Samstags waren die Straßen immer voll, weshalb wir etwas länger brauchten als erwartet. Die Zeit überbrückten wir damit uns über unsere Eltern zu unterhalten. Max erzählte mir, dass seine Eltern immer noch in Oberhausen leben würden, wo er geboren wurde und ich gestand ihm, dass mein Vater in Neuseeland lebt, weshalb ich ihn nur selten sehe. Er hatte damals ein super Jobangebot bekommen, was er auf keinen Fall ablehnen wollte und sogar seine Familie dafür aufgegeben hatte. Mama hatte anfangs alles nicht so gut verkraftet, aber mittlerweile kam sie auch mit der neuen Situation klar.

Wir fuhren den Weg, den ich damals auch gefahren bin, als ich Max besucht habe. Ich erkannte die meisten Straßen wieder und schließlich blieben wir vor dem weißen Betonbau stehen, stiegen aus dem Auto und betraten die Wohnung von Max.

„So. Erst was essen oder erst duschen?" – „Duschen. Gegessen haben wir doch erst vor zwei Stunden.", antwortete ich ihm. Er schmiss seine Sporttasche in die eine Ecke des Flures, sah mich dann wieder an. „Ich wollte auch nur ein guter Gastgeber sein", meinte er schulterzuckend und ging Richtung Bad.

„Wer geht jetzt als erstes duschen?", stellte ich die unangenehme Frage. So oder so müsste einer hier sitzen bleiben und auf den Anderen warten. Vielleicht wäre es doch schlauer gewesen nach Hause zu fahren und da in aller Ruhe zu duschen. Ich lasse mich einfach immer viel zu schnell überreden. „Von mir aus kannst du erst gehen, ich warte dann.", entgegnete ich noch.

„Quatsch. Also wenn kannst du ruhig zuerst gehen, ich kann warten. Aber meine Dusche ist theoretisch auch so groß, dass zwei herein passen...", warf er das Argument ein. Als ich realisierte, worauf er hinaus wollte, konnte ich nicht anders als ihn mit hochgezogener Augenbraue anzusehen. Sollte ich jetzt schon mit ihm unter eine Dusche gehen? Ich war mir ja noch nicht einmal sicher, ob er mich als seine feste Freundin haben will. Außerdem...was würde Leon dazu sagen?

„War nur ein Vorschlag. Aber wir können uns auch unsere Badesachen schnell anziehen, in Bikini hab ich dich heute sowieso schon gesehen. Wie du willst."

FLAWS  [Max Meyer & Leon Goretzka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt