Just a game?

15.Keine Schlampe?

Jemand räuspert sich hinter mir während ich meine Sachen einpacke.

Ich drehe mich um und sehe Jaden und wie erwartet lächelt er immer noch. Kann ja mal was werden.

„Ist was?"

„Soll ich dir vielleicht die Schule zeigen?" fragt er und kratzt sich am Hinterkopf. Kann er mich denn nicht einfach in Ruhe lassen.

Ich sehe ihn nur prüfend an und hebe dann eine Augenbraue.

,,Denkst du etwa, dass ich zu dumm bin und nicht die Räume finde?"

Er öffnet weit seine Augen und schüttelt heftig den Kopf.

,,Nein nein so habe ich das nicht gemeint. Naja okay dann zeig ich dir nicht die Schule aber hast du heute schon was vor?"

Junge lass mich doch in Ruhe. Am liebsten würde ich ihm ins Gesicht spucken wie er es einmal bei mir gemacht hat. Aber ich muss Geduld haben.

„Ja habe ich, aber nicht mit dir", antworte ich und möchte gerade gehen doch er stellt sich einfach vor mich.

„Ich weiß du glaubst ich bin ein Arschloch aber ich möchte dich nicht ins Bett bekommen. Ich möchte dich nur kennenlernen", sagt er und lächelt wieder.

Kein Arschloch? Na klar. Ach wenn du nur wüsstest Jaden.

„Schön aber ich dich nicht und jetzt geh mir bitte aus dem Weg ich habe Hunger", meine ich genervt und gehe aus dem Klassenzimmer.

Was erlaubt er sich eigentlich? Früher hätte er nie so lange mit mir geredet und boom sehe ich anders aus erkennt er mich nicht und macht mich an! Auf so etwas kann ich verzichten. Ich habe das Arschloch früher sogar süß gefunden und habe geglaubt, dass ich ihn liebe aber das waren die Hormone denn man kann einen Idioten nicht lieben.

Ich habe jetzt 20 Minuten Pause also kann ich jetzt theoretisch in die Cafeteria gehen, mir einen Muffin kaufen und mich zu Tara und Vivien setzen. Ja genau das mache ich jetzt. Ich befinde mich zwar immer noch in meinem Progress aber den Muffin brauche ich jetzt einfach.

In der Cafeteria angekommen sehe ich schon die Gruppen an den Tischen sitzen und laut plappern. Hinten in der Ecke sehe ich schon an unserem Tisch Tara und Vivien sitzen.

Schnell besorge ich mir einen Schoko Muffin und steuere auf unseren Tisch zu.

„Hey wie war die erste Stunde als neue?" fragt Tara belustigt.

Ich beiße genüsslich in meinen Muffin.

,,Fatatisch", sage ich mit vollem Mund und Vivien verdreht lachend die Augen.

Plötzlich sehe ich einen Schatten über uns und blicke hinauf in Jessicas blauen Augen. Was will sie jetzt von mir?

Tara uns Vivien sehen ebenfalls nach oben.

,,E-ehm können wir dir helfen?" fragt Vivien leise und man merkt das sie Angst hat.

Jessica macht eine verscheuchende Handbewegung und sieht Vivien angeekelt an.

,,Bah von dir will ich ganz bestimmt nichts",

Dann sieht sie zu mir, hält mir die Hand hin und lächelt.

„Wer bist du denn? Ich habe dich hier noch nie gesehen und was machst du bei diesen unbeliebten fetten Leuten?" fragt sie freundlich und ihr lächeln wird immer breiter.

Es fühlt sich so an als würde die ganze Cafeteria zuhören. Diese Aussage von ihr ist ziemlich provokant obwohl sie wie in einer Zahnpasta Werbung lächelt.

„Also falls du es nicht mitbekommen hast bin ich Scarlett und du kannst mich hier auch nie gesehen haben da ich neu bin und zu deiner letzten Frage ich bin hier, weil die beiden freundlich sind. Und vielleicht sind sie dick aber sie können abnehmen, durch deine unbedeutende Aussage fehlt dir wohlmöglich eine Gehirnhälfte, da kann man nichts mehr machen", äußere ich meine Meinung und ignoriere ihre Hand.

Plötzlich ist es in der Cafeteria totenstill und ich lächele Jessica provokant an der die Kinnlade bis zum Boden reicht.

1:0 für mich Bitch! Wurde auch mal Zeit, dass ich ihr die Meinung geige. Vielleicht übertreibe ich auch leicht aber wenn man bedenkt wie sehr ich wegen ihr gelitten habe, ist das erst der Anfang. Zwar weiß sie noch nicht wer ich bin, aber alles kommt mit der Zeit.

Ihr Gesichtsausdruck ändert sich von geschockt zu wütend.

„Was hast du gesagt?" zischt sie.

Ich schaue sie gespielt verwirrt an und klimpere extra mit den Wimpern.

„Sind deine Ohren schon so taub vom ständigen Gestöhne, dass du mich nicht verstehen kannst?"

Es kommt mir so vor als würde sie immer roter werden. Ich würde mich nicht wundern, wenn ihre Ohren anfangen würden zu dampfen.

In der Cafeteria ist es immer noch mucksmäuschenstill und alle sehen zu uns.

„ICH BIN KEINE SCHLAMPE!" zischt sie.

„Natürlich nicht. Habe ich doch auch nie behauptet, wie könnte ich auch nur", antworte ich und der Sarkasmus ist nicht zu überhören.

„WARUM REDEST DU SO MIT MIR, ich habe dir nichts gemacht." kreischt sie weshalb ich mir sofort die Ohren zuhalte. Nichts getan? Du hast mir mein Leben zur Hölle gemacht. Aber deine Strafe wirst du noch bekommen.

„Ach Mensch kreisch doch nicht gleich. Möchtest du das alle Fenster zerspringen? Und wegen der Frage. Ja die Frage mag ich. Welche Antwort würdest du dir den gerne wünschen?" frage ich gespielt verwirrt.

Sie scheint sich langsam zu beruhigen und sieht mich verwirrt an. Oh hat es da jemand nicht verstanden?

„Ich habe kein Interesse mehr an diesem Gespräch! Melissa komm wir gehen", antwortet sie und winkt ihre beste Freund- eh ich meine Sklavin zu sich. Melissa nickt natürlich und kommt angerannt.

„Ich habe auch nie behauptet, dass ich Interesse hätte mit dir zu reden. Du bist hergekommen und hast angefangen mit mir zu reden. Dachtest dir wohl, dass du einen neuen Hund bekommst, weil dir einer natürlich nicht reicht der dir ständig hinterherläuft", zische ich noch bevor sie gehen will.

Sie schaut mich sofort mit einem Killerblick, an den ich erwidere und Melissa sieht mich irgendwie traurig an? Ja was kann ich dafür? Es stimmt doch.

Nachdem die zwei den Raum verlassen herrscht immer noch eine komplette Stille. Ich lasse meinen Blick schweifen und sehe, dass die meisten mich geschockt ansehen, andere grinsend und bei einigen reicht die Kinnlade bis zum Boden. Als mein Blick zu Jadens Tisch huscht sehe ich das viele staunen und Jaden grinst.

Ich wende meinen Blick wieder von ihm und sehe zu Tara und Vivien die mich genauso fassungslos ansehen.

Ich weiß selber nicht woher ich den Mut habe. Früher habe ich auch nie jemanden so beschimpft. Ich denke mein neues Aussehen ruft eine neue Seite in mir hervor. Eine von der ich bis jetzt nichts wusste. Mir gefällt sie aber.

„Los gehen wir. Die Atmosphäre ist hier lahm", sage ich und sie nicken heftig und stehen auf.

Bevor wir aus der Tür gehen ertönt ein Geklatsche und ich bleibe stehen und sehe nochmal alle emotionslos an. Das kann doch nicht deren ernst sein.

,,Bildet euch ja nichts ein. Die meisten von euch sind einfach nur Feiglinge. Wenn jemand gemobbt wird seht ihr einfach nur zu und unternehmt nichts dagegen! Das nennt man einfach nur feige. Und du", sage ich und zeige auf den grinsenden Jaden.

„Du genau du brauchst erst recht nicht zu grinsen!" zische ich noch bevor ich rausgehe und die Tür zuknalle.

Das musste mal raus! Natürlich bin ich auch Feige gewesen die letzten drei Jahre, aber das hört ab heute Tag auf.