Kapitel 2

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Ich habe ja gewusst dass das Schicksal es nicht gut mit mir meint, aber jetzt mal ernsthaft?! In einem Aufzug stecken bleiben.

Der junge Mann, den seinen Namen ich immer noch nicht kenne, nennen wir ihn jetzt mal Klaus, redet gerade in den Notruf-Knopf rein. Reden kann man es nicht nennen, eher brüllen. Der hat echt was in der Klapse.

Neben mir hörte ich ein kleines Schluchzen, das von dem Kind stammt. Er weint. Er hat Angst. Um ehrlich zu sein, ich auch. Ich weiß nicht ob es Platzangst oder doch nur der Gedanke ist das ich vielleicht länger als gedacht hier drinnen bleiben muss ist.

"Hey Kleiner, beruhig dich. Du bist nicht alleine" versuchte ich ihn zu beruhigen und schloss den fremden Jungen in die Arme.

Von dem ganzen schluchzen brachte er kein Wort raus.

"Könntest du mal leiser heulen, ich versuche hier gerade Hilfe zu holen!" zischte Klaus.

Der Junge bekam mehr Angst, aber diesmal vor Klaus.

"Sag mal spinnst du?! Was fällt dir ein so mit einem kleinen Kind zu reden. Du solltest ein Vorbild sein du Honk!"

"Was fällt dir eigentlich ein so mit mir zu reden, weißt du eigentlich wer ich bin?!"

"Eine Ziege!" sagte ich selbstbewusst.

"Hör mir mal zu, ich bin den ganzen Tag schon schlecht gelaunt und wenn du noch einen einzigen Kommentar abgibst, schwöre ich dir dein ganzes Leben zu zerstören."

"1. muss du deine schlechte Laune nicht gleich an einem kleinen Jungen auslassen. 2. ist es mir scheiß egal was du mit meinem Leben anstellen willst, solange du deine Mitmenschen  richtig behandelst und 3. machst du mir keine Angst!"

Falsch! Denn ich scheiß mir vor lauter Angst gleich in die Hose, aber so wie er mit seinen Mitmenschen umgeht, sollte ich ihn am liebsten kastrieren! Ich fühle mich gerade wie bei RTL 'Mitten im Leben'. Nur das das hier gerade die beschissene Realität ist!

"Ach ja, ist das so?" fragte er mich und kam einen Schritt näher.

Um es nochmal klar und deutlich zu machen, wir sind in einem verfickten Aufzug! Den kleinen Jungen haben wir total ausgeblendet. Sorry Kleiner, Superwoman muss sich gerade mit einem Gorilla anlegen.

"Ja" sagte ich mit fester Stimme, fragt mich nicht woher die kommt.

Gerade als Klaus weiter reden wollte wurden wir durch die Lautsprecher in dem Aufzug unterbrochen.

"Herr Tagerton, es tut uns leid aber sie müssen sich noch bisschen beruhigen und im Aufzug verbringen. Wir können nicht herausstellen, woher der Fehler so plötzlich kam" sprach 'Siri'.

"Alles klar" gab Gorilla nur von sich.

"Alles klar" äffte ich ihm nach, worauf er mir wieder etwas unterstellen wollte, wir jedoch aber wieder unterbrochen wurden. Diesmal von dem kleinem Jungen und seine Schluchzern.

"Hey Kleiner, sieh mich an, wie heißt du?"

"D-Dani" stotterte er.

"Okay Dani, ich bin Alina, du brauchst keine Angst zu haben, du bist nicht alleine. Was machst du überhaupt hier ganz alleine in so einer großen Firma?" fragte ich neugierig.

"M-mein Dad a-arbeitet hier. Und i-ich wollte unbedingt A-aufzug f-fahren."

Gorilla kniete sich plötzlich hin und fasste Dani an die Schulter.

"Hey Kleiner, ich bin Elias. Es tut mir leid, das ich gerade so harsch zu dir war, nur bin ich zurzeit sehr gestresst und dann musste mich  ja das Schicksal noch mit einer Zicke und einem gut aussehenden kleinem Jungen in einem Aufzug einsperren lassen. Verzeihst du mir?" sprach Gorilla aus.

Schleimer. Wäre sein Charakter so schön wie sein Name, würde ich ihn gleich vernaschen. Aber nein, Mr. Gorilla musste mich ja enttäuschen. Moment mal, hat der mich ernsthaft Zicke genannt?!

"J-ja ich verzeihe dir" sprach Dani schüchtern aus.

"Ich verzeihe dir nicht!" sagte ich gereizt.

"Wer hat dich gefragt? Und danke Kleiner, eigentlich bin ich nicht so."

"Wer es glaubt."

"Also deine Mutter hat es mir schon abgekauft, und außerdem wer hat dir erlaubt mich zu duzen?" sagte ernsthaft der Gorilla.

"Du, Du mieses Schwein!" schrie ich. "Dein Vater hat es mir erlaubt!."

Und ab da an ist bei ihm, warum auch immer die Sicherung durchgebrannt.

"Halte deine verdammte Fresse!"

Mein momentaner Zustand? Schock. Was ist denn in den gefahren?! Ich blieb ruhig und setzte mich daraufhin auf den Boden. Wieso bleibe ich ruhig. Mach schon deinen Mund auf meinte ich selbst zu mir. Aber nichts kam raus. Ich habe keine Ahnung wieso. Ich blieb erstarrt auf den Boden sitzen.

Gorilla setzte sich nach einer Zeit auch auf den Boden und Dani in die Mitte von uns.

Unangenehme Stille herrschte im Aufzug.

"Was willst du später mal werden, Kleiner" fragte Gorilla Dani, der sich mittlerweile beruhigt hat, und unterbrach somit die Stille.

"Feuerwehrmann."

"Gute Wahl, wollte ich früher auch mal werden."

Minuten vergingen. Sehr sehr viele Minuten in diesem Falle. Ich muss noch nach Hause, arbeiten!

Leise fluche ich vor mich hin.

"Hör auf zu fluchen" befiehl mir Gorilla.

"Mein Mund, mein Leben, meine Wörter!"

"Dein Mund ist dann ziemlich groß, findest du nicht?"

"Ach halt doch die..." weiter konnte ich nicht reden, denn der Aufzug fuhr.

Moment, der Aufzug fuhr! Vor Freude stand ich schnell auf und machte kleine Freudensprünge. Dani und Gorilla standen ebenfalls auf.

Plötzlich gingen die Aufzugstüren auf und viele Menschen starrten uns an. Sehr viele. Wieso gucken die so blöd. Jedoch beobachten die Menschen nicht mich sondern den Gorilla. Ist der so wichtig?

Weiter konnte ich nicht nachdenken, denn ich wurde in eine stürmische Umarmung gezogen. Emilia.

"Mensch was passiert dir denn für Sachen? Diesmal bist du mit meinem heißen Chef und einem kleinem Jungen im Aufzug stecken geblieben" lachte sie.

"Chef? Ouhh Chef. Die Firma gehört ihm?"

"Du Blödmann, er hat sich das alles selbst aufgebaut. Wenn du die Nachrichten gucken würdest, würdest du sehen dass er schon ziemlich beliebt ist."

"Dein Chef ist ein ziemlich arrogantes Arschloch, wenn du mich fragst!"

"Ich hab dich aber nicht gefragt."

Mein Killerblick brachte sie zum schweigen.

Gorilla ist von einer ziemlichen Horde Menschen umzingelt. Jedoch galt meine Beobachtung nicht ihm sondern Dani, der gerade Stress von seinem Vater kriegt.

Ohne groß darüber nachzudenken machte ich mich auf den Weg zu Dani und seinem Vater, der gerade kurz davor war, Dani eine zu scheuern.

Würde mich über Feedback freuen!🙄

Destiny Is CallingOnde histórias criam vida. Descubra agora