Kapitel 3

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"Stopp! Sag mal spinnen sie? Sie wollten doch nicht ernsthaft ihren Sohn schlagen?" schrie ich den Vater an.

Der Vater, der mich gerade erblickt hat, guckte mich hasserfüllt an.

"Ach ja, es ist mein Sohn also halten sie sich da raus!"

"Ist mir verdammt nochmal egal ob es ihr Sohn ist oder nicht! Sie können doch nicht mitten in der Firma einen kleinen Jungen schlagen. Wer hat ihnen ins Gehirn geschissen?!"

Als ich um mich herum blickte, waren die meisten Augenpaare auf uns gerichtet. Davon auch die strahlend blauen Augen vom Gorilla.

"Hören sie mir mal zu, passen sie auf ihre Wortwahl auf oder es wird nicht nur für meinen Sohn schlimm enden sondern auch für sie!"

"Ich kann so reden wie ich will, warum wollten sie ihren Sohn eigentlich schlagen? Weil er in den Aufzug geflüchtet ist?! Ganz ehrlich, wäre ich ihr Sohn, hätte ich das schon bei der Geburt gemacht!"

Und ab da an konnte er sich nicht mehr kontrollieren. Er holte aus und wollte mir gerade eine klatschen, als ihn ein trainierter Arm davon abhält.

Ich schloss kurz meine Augen um zu realisieren, das das gerade echt schlimm enden könnte. Ich blickte neben mich um zu sehen wer mir geholfen hat. Und da sah ich ihn dann. Gorilla.

"Wenn ich sie noch einmal sehe, wie sie in meiner Firma die Hand erheben, wird es schlimme Konsequenzen geben. Und glauben sie mir, nicht nur seelische!" schrie Gorilla den Vater an.

"E-Es tut mir leid, i-ich, es wird nicht mehr vorkommen, Herr Tagerton."

"Ihr Sohn bleibt hier, bei mir, ich werde ihre Frau anrufen und ihr bescheid geben, das sie den kleinen abholen soll. Wer weiß was sie noch mit ihm anstellen" murmelte er zuletzt.

"Das können sie nicht machen es ist mein Sohn" sagte der Vater, der kurz vor einem Wutausbruch steht.

"Und ob ich das machen kann. Ein richtiger Vater würde seine Hand gegenüber seinem Sohn nie erheben! Und wenn sie auf irgendwelche blöden Ideen kommen, merken sie sich, das sie ihr eigenes Fleisch und Blut schlagen wollten, nicht ich!" brachte er zähneknirschend hervor.

Ich stand nur daneben und fühlte mich wie im Kino. Fehlt nur noch das Popcorn. Dani der auch so still ist wie ich, heult sich gerade die Augen aus. Ich ziehe ihn von seinem Vater weg, knie mich hin und nehme ihn in die Arme.

"Hey, pssh, ich warte mit dir auf deine Mutter, keine Sorge."

"Ich habe wieder Angst" sprach Dani schluchzend.

Ich stand auf, nahm Danis Hand, der sich hinter mich stellt, da er zu viel Angst vor seinem Vater hat. Nun galt meine ganze Aufmerksamkeit dem Vater.

"Schämen sie sich, ihr eigener Sohn hat Angst vor ihnen" zischte ich und lief mit Dani Hand in Hand zu Emilia die mich geschockt anstarrt. Da ist sie nicht die einzige merke ich. Im Raum wird getuschelt bis zum geht nicht mehr.

Ich hörte noch wie Gorilla "und jetzt raus mit ihnen" schrie und drehte mich zu Emilia.

"Es tut mir leid, ich wollte dir helfen aber ich konnte nicht. Ich war viel zu geschockt und hatte selbst Angst" sagte sie mir.

"Ist schon okay."

Ich wende mich zu Dani der mich mit großen Augen anguckt. Wie süß.

"Nun Dani. Es scheint so das wir den ganzen Tag zusammen verbringen. Also was willst du machen?"

"Ihr werdet in meinem Büro spielen müssen, denn seine Mutter kommt bald und ich werde ihn nicht mehr aus den Augen lassen" kam Gorilla dazwischen.

Ich war still. Das war das mindeste was ich tun konnte. Er war der einzigste der mir geholfen hat.

Er kniete sich zu Dani, und guckte ihn eine Zeit lang an. Bis Dani meine Hand los ließ und sich auf den Gorilla stürzte. Er nahm ihn in die Arme, streichelte seinen Rücken auf und ab, bis sich Dani beruhigte. Dani sieht erschöpft aus, so voller Angst und Furcht. Hat der Vater ihn öfters geschlagen? Gorilla hob ihn hoch und lief Richtung Aufzug.

"Kommst du jetzt" fragte Gorilla mich.

"Ähh ja" sagte ich und würdigte einen Blick zu Emilia die geschockter als davor aussah. Ich zuckte mit den Schultern sah mich im Raum und wo jeweils jedes Augenpaar auf dem Gorilla und mir lag. Okay?

Ich stieg in den Aufzug ein und wir fuhren rauf auf den 5.Stock. Angekommen liefen wir stur in seinen Büro rein, das wirklich schöner als mein Zimmer aussah.

Er setzte Dani auf die Couch und lehnte sich selbst in seinen Ledersessel an. Ich ging auf die Couch zu und setzte mich hin. Es war still. Zu still.

"Hat dein Vater dich öfters geschlagen?" fragte ich Dani.

Er zögerte und antwortete schließlich mit einem "Ja".

Die Blicke von dem Gorilla lagen auf uns beiden. Langsam bekam ich Tränen. Wie kann ein Mensch seinen eigenem Fleisch und Blut etwas antun?!

Ich fühlte mich leer. Ich würde meinen eigenen Kindern so etwas nie antun. Wir müssen Dani auf andere Gedanken bringen. Er soll Spaß haben. Elias der dies bemerkte sprach gleich darauf los.

"Dani, hast du Lust auf Pizza?" fragte Elias.

Ich weiß selber nicht wieso ich meinen Spitznamen für ihn gelassen habe. Aber schließlich ist es nicht der richtige Zeitpunkt.

Ein kleines Funkeln sah man in Danis Augen, bis er aufsprang und das ganze Zimmer mit einem "JAAAAAAA" zusammen schrie.

Elias konnte, sowie ich, darüber nur lachen. Er hat ein schönes lachen.

Und somit warteten wir schließlich auf die Pizza. Elias, der noch paar Spiele im Büro gefunden hat, überreichte sie mir und machte sich ran an die Arbeit.

"Wieso hast du so viele Spiele in deinem Büro?"

"Ich krieg sehr viel Besuch von kleinen Kindern" lachte er, blickte kurz zu mir und dann wieder auf seinen PC.

Ich spielte solange Uno mit Dani.

Was soll die scheiße. Ich verliere gerade viermal hintereinander gegen einen kleinen Jungen, worauf ich gleich wieder mit dem Fluchen anfange.

Dani hat ein siegreiches Grinsen im Gesicht, wobei ich schmunzeln musste.

Nach paar Runden Uno klopfte es an der Tür. Ich wollte gerade aufstehen, doch da machte sich Gorilla schon auf den Weg.

Destiny Is CallingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt