Kapitel 1 ✔

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"Lady Mariko, Lord Damian wünscht eure Anwesenheit, im kleinen Thronsaal." erklang die sanfte Stimme meiner Zofe, Milla. Sie hatte braunes, bis zu ihren Schultern, kurzes Haar und braune sanfte Augen. Sie war für mich so etwas wie eine Freundin geworden, die ich nie hatte, nein eher die ich nie bekommen werde.  "Danke Milla. Ich werde kommen" sagte ich freundlich und stand, von meinem Ledernen roten Sitz, auf und begab mich zu meiner Zofe. Sie führte mich aus meinem Gemach und begleitete mich zu meinem Vater.

"Wisst Ihr, weshalb mich mein Vater rufen ließ? Er wird dir doch etwas gesagt haben." fragte ich das braunhaarige Mädchen und sah sie leicht von der Seite an.

"Verzeiht, MyLady, doch ich darf euch nichts sagen. Das war ein Befehl eures wehrten Herrn Vaters" entschuldigte sie sich und sah stur auf den Flur, welchen wir entlang gingen. "Weißt du Milla... ich könnte dir befehlen es mir zu sagen." versuchte ich es und sah ebenfalls auf den langen Flur vor uns.

"Es tut mir äußerst leid, jedoch, wie ich bereits erwähnt hatte, befahl mir euer wehrter Herr Vater euch nichts zu sagen. Ihr wisst doch, was er macht, wenn man ihm nicht gehorcht. Ich werde hier diesesmal keine Ausnahme sein." murmelte sie kaum hörbar, jedoch verstand ich es. Ein leises Seufzen verließ meine Lippen. Ja, ich wusste jetzt, dass ich nichts mehr aus ihr herausbringen konnte, da mein Vater ein hochangesehener Lord dieses Landes und ebenfalls alle Angestellten unter 'Kontrolle' hatte und ich es jedes mal bei ihr versuchte, doch sie war stur und meinem Vater loyaler als bei mir.

Eine Befehlsverweigerung und man müsste gehen, jedoch machte mein Vater bei meiner Zofe Milla, eine Ausnahme, da ich jede vorherige Zofe nicht akzeptiert hatte. Dennoch hatte sie hier jedenfalls Recht, diesesmal würde er es nicht ignorieren oder es gutheißen. Das hatte er mir, vor vier Tagen, überaus deutlich, erklärt.

Milla jedoch, war gegenüber meinem Vater immer treu, sie wollte sich keine Fehler erlauben, ob sie Konsequenzen davon trug oder nicht.

Als wir vor einer großen Tür aus dunklem Holz, die mit vielen eingravierten Mustern verziert war, angekommen waren, nickte ich den Wachen zu. Sie öffneten die Tür, nachdem sie kurz geklopft hatten und ein tumpfes "Herein" von innen erklang. "Du kannst nun gehen" wandte ich mich kurz an Milla, bevor ich eintrat. Hinter mir schlossen sich die schweren Türen wieder und ich war nun allein mit meinem Vater. "Vater" begrüßte ich meinen Vater mit einem damenhaften Knicks, als ich einige Meter vor ihm zum stehen kam. Er saß, wie zu erwarten war, in seinem schön Verzierten Holzthron. Es hatte ebenfalls solch schöne Verzierungen wie die Holztür selbst und ein rotes weiches Kissen lag darauf, damit man bequemer darauf sitzen konnte.

"Ah, Mariko, schön, dass du gekommen bist. Ich habe gute Nachrichten für dich, mein Kind" lächelte mich mein Vater stolz an. Ich sah den Mitte vierzig jährigen Mann skeptisch an.

Was denn für eine gute Nachricht? Doch viel wichtiger, weshalb war es eine gute Nachricht für mich?

"Wir bekommen in einigen Tagen hohen Besuch, deshalb veranstalten wir einen Ball. Ich habe es bereits deiner Schwester berichtet, ich möchte, dass ihr euch benehmt und eure besten Kleider tragt oder euch von William neue schneidern lässt" grinste er erfreut. So hatte ich meinen Vater noch nie erlebt, jedoch hatte ich das Gefühl, dass hier irgendetwas ganz und gar nicht zu stimmen schien. "Vater, wer ist dieser hohe Besuch, dass ich mich schön kleiden soll?" fragte ich also nach und musterte ihn.

Ich hatte ein ungutes Gefühl.

"Dein Verlobter" seine Stimmlagr wurde kühler und ließ mich erschrocken nach Luft schnappen.

"Ver-Verlobten? Aber Vater..." das musste doch wohl ein schlechter Scherz gewesen sein. Immerhin hatte er es mir versprochen und das hatte er auch immerzu gehalten.

"Mariko, es ist bereits entschieden" knurrte er bestimmend und sah mich streng an, doch etwas anderes lag noch in seinem Blick. Besorgnis? Oder etwas anderes, ich konnte es nicht deuten. Zu aufgewühlt waren meine Gefühle und Gedanken, immerhin hatte ich nicht erwartet, dass er mir soetwas berichtete.

"Ja, Vater" mit einem kurzen Knicks, stürmte ich aus dem Thronsaal und ignorierte die aufgebrachten Rufe meines Vaters, als ich ihm Flur angelangt war und weiter von meinem Vater entfernt war ging ich direkt in mein Gemach. Mit einem dumpfen Knall wurden meine Türen von den zwei Wachen, die vor meinem Zimmer postiert waren, geschlossen.

"Er hatte es mir doch versprochen" schluchzte ich und ließ meine, zurückgehaltenen, Tränen freien lauf. Ich war so erschöpft von allem, dass ich in einen traumlosen Schlaf fiel und am Liebsten nicht mehr erwacht wäre.

Herzlich Willkommen!
Das ist mein erstes Buch Rosenzauber.
Ich hoffe es gefällt euch.

Es wird komplett überarbeitet

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