Kapitel 18

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Er... küsst mich?

Langsam strich er sanft über meine Wange, während seine andere mich an der Hüfte fest hielt, so als würde er glauben ich würde fliehen. Alles in mir wollte weg, weg von ihm, weg von seinen so verdammt weichen Lippen. Doch ich konnte nicht, mein Körper war wie erstarrt. Warum küsst er mich einfach so?

Ich unternahm nichts dagegen, wehrte mich nicht sondern ließ es einfach zu. Ich war wie erstarrt und dennoch raste mein Herz wie wild und in meinem Bauch breitete sich ein seltsames Gefühl aus, welches ich jedoch nich deuten konnte. Langsam löste Rayan sich von mir und lächelte mich sanft an. Okey, das hätte ich jetzt nicht erwartet. Das er so plötzlich so sanft wird obwohl er doch noch so krank und genervt aussah. Schnell zwang ich mir ein knappes Lächeln auf meine Lippen und lief davon.
Vielleicht war das nicht Lady-Like oder der gleichen und wahrscheinlich war ich jetzt auch kalt gegenüber ihn, doch ich konnte nicht anderes. Ich wusste nicht was in mich gefahren war, vielleicht war es der Schock über diesen so plötzlichen Kuss oder der Schock über diese Gefühle welche mich langsam aber sicher zu überrollen drohten. Ich wusste es einfach nicht.

Erschöpft lies ich mich hinter einem Baum fallen und schloss meine Augen, langsam normalisierte sich auch wieder meine Atmung. Okey ganz Ruhig Mariko! Er hat dich nur geküsst! Nur geküsst, nichts weiter! Er darf das! Oh Gott er... Nein bitte nicht. Bitte lass ihn nicht wütend sein!

"Ich bin so dumm. Dumm. Dumm."

"Nein bist du nicht" jemand kniete sich neben mich hin, vorsichtig lugte ich zu meine Rechte und hielt meinen Atem an. "Ich..." doch bevor ich noch etwas sagen konnte schüttelte er leicht lächelnd seinen Kopf.
"Es tut mir leid. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist." Er versuchte die Situation zu erklären und fuhr sich durch sein bereits verwuscheltes Haar. Ihm ging es eindeutig nicht gut! Er zitterte und war blass. Er sah aus wie ein lebloser Körper. "Rayan was ist mit euch los" ich versuchte normal zu klingen doch ein unkontrollierbares zittern begleitete meine Worte. Vorsichtig und sanft zugleich legte ich meine Hand auf seine Stirn und erschrack. Er glühte förmlich, er hatte eindeutig Fieber.
"Macht euch fertig. Wir reisen in zwei Stunden weiter" seine Stimme klang brüchig und doch versuchte er seine kalte und ernst zuklingente Stimme beizubehalten, was ihm kläglich scheiderte.

Ich seufzte theatralisch und musste mir mein Grinsen verkneifen "So werdet ihr mir sicher nicht auf ein Pferd steigen, gar irgendwohin reisen" sagte ich nun bestimmt und stand vom Boden auf, den Dreck wischte ich mir so gut es ging weg. Gerade war es mir vollkommen egal was vor kurzen Geschehen war. Nun zählte nur eins, Rayan musste gesund werden, ich konnte einfach nicht anders ich machte mir einfach Sorgen um ihn. Warum wusste ich nicht.

"Kommt Ihr solltet nicht in kalten Gras sitzen sonst werdet Ihr mir ja nie gesund" ich bot ihm meine Hand an um ihn aufzuhelfen aber natürlich weigerte sich der werte Herr und stand selbst auf. Ohne das Rayan etwas sagte brachte ich ihn in sein Zimmer, welches mir meine Wache gezeigt hatte und einen Arzt rufen ließ, dieser stellte fest das er einfach nur erschöpft war und sein Fieber von dem mal schlechten, mal guten Wetter kam. Er brauchte lediglich viel Ruhe und eine warme Tasse Tee oder auch mehr.

"Wie geht es ihm?" fragte mich Cleoette besorgt und ging leise zu ihrem Bruder. "Der Arzt meinte er benötige nur viel Schlaf" beruhigte ich sie, worauf sie erleichtert nickte.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ging ich leise aus dem Zimmer.

Rosenzauber Where stories live. Discover now