Maman

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Leise schlich Marinette die Treppe herunter. Ihre Mutter stand in der Küche und bereitete das Frühstück vor.
Das Mädchen stellte sich hinter ihrer Maman und zählte innerlich bis drei:„Alles gute zum Muttertag!"
„Huch!", erschrocken fuhr sie herum und entspannte sich wieder, als sie ihre Tochter sah:„Marinette. Du hast mich zu Tode erschrocken.", tadelte sie lächelnd, eh sie Mari die Pralinen und die Blumen abnahm:„Ist aber sehr lieb von dir."
„Entschuldige Maman.", Mari lächelte kurz und setzte sich dann zum frühstücken hin, während ihre Mutter eine Vase suchte.

„Ich muss los. Tschüss Maman."
„Tschüss Marinette, bis heute Nachmittag.
Fröhlich verabschiedete sich die Schülerin, unten in der Bäckerei, noch von ihrem Vater, eh sie zur Schule ging.
„Du Marinette?", Tikki streckte ihr Köpfchen aus der Tasche.
„Ja Tikki?"
„Was ist dieser Muttertag?"
„Na ja, Mutter-tag halt, es ist sozusagen ein Tag für die Mütter. An diesem Tag danken wir ihnen mit Geschenken, dass die sich immer um uns gekümmert haben. Es gibt auch einen Tag für Väter. Den Vatertag."
„Ah... aber sollte man nicht immer seinen Eltern dankbar sein."
„Na j-", Marinette verstummte und drückte Tikki sachte zurück in die Tasche, nur wenige Meter von ihr entfernt stand Adrien.
„Hey Adrien.", Mari lächelte und hob eine Hand zum Gruß. Doch Adrien nickte ihr nur zu und drehte sich dann weg. Fragend blieb Marinette stehen, doch Adriens Rücken konnte ihr auch keine Antwort geben. Traurig setzte sie ihren Weg zum Chemieraum fort.
In der Pausenhalle empfing sie auch schon Alya.
„Hey Alya."
„Na du. Hast du zufälligerweise die Chemiehausaufgaben?-"
„Oh nein.", erschrocken schlug Mari eine Hand vor ihrem Mund. Alya verdrehte bloß ihre Augen:„Mendeleiev wird uns umbringen.", ihre Freundin nickte bloß.
„Ihr könnt ruhig von mir abschreiben.", lächelnd reichte Adrien den beiden Mädels seine Mappe.
„Jetzt echt?", fragte Mari nach, doch Alya jubelte schon leise auf und verkrümelte sich mit der Mappe.
Marinette blieb bei Adrien stehen.
„Ist irgendwas?", fragten beide gleichzeitig und kicherten verlegen.
„Na ja... Du siehst so traurig aus-", schon wurde Adrien wieder ernst und ging, ohne noch etwas zu sagen.

Hab ich was falsches gesagt? Bedrückt folgte sie Alya aufs Mädchenklo und schrieb die Aufgaben und Ergebnisse ab.

„Hier.", Marinette legte ihm die Mappe auf den Tisch:„Tschuldigung, falls ich vorhin etwas falsches gesagt haben sollte.", flüsterte sie noch ihm zu und ging wieder zu ihrem Platz. Er lächelte leicht und versank wieder in Gedanken. Muttertag. Wenn man keine Mutter hat, kann man diesen Tag schlecht mögen, auch wenn er seine Mutter natürlich auch so vermisst, am Muttertag ist es immer am schlimmsten.
Aber Marinette machte sich Sorgen um ihn, sofort wurde ihm wieder warm und er grinste verträumt. Seit dem Kuss spielten seine Gefühle Achterbahn und er ist sich nicht wirklich klar, für wen er mehr empfindet. Marinette ist so süß und klug. Genau wie Ladybug, aber Ladybug ist nicht so tollpatschig. Aber Marinette wiederum hatte sich Zeit für ihn genommen. Ladybug wäre nie auf die Idee gekommen, dass zu tun. Wobei Ladybug ihn als Adrien anscheinend mag-

„Mister Agreste. Wären Sie so gütig und schenken sie meinem Unterricht bitte so viel Aufmerksamkeit, wie Ihren Gedanken."
„Ja Miss Mendeleiev.", Adrien senkte den Kopf und schrieb hastig mit.

Pfeifend knipste Marinettes Mutter eine vertrocknete Knospe ihres Muttertagsstraußes ab, als sie eine Karte entdeckt.
„Für die beste Maman.", las sie lächelnd.
„Hallo Schatz.", Marinettes Vater, ihr Mann, kommt hoch.
Er küsste sie und musterte die Blumen:„Sowas solltest du eigentlich jeden Tag bekommen."
„Ach ja?"
„Ja, du bist eine fantastische Maman.", Tom lächelte und holte sich etwas Mehl aus der Küche:„Ich bin unten!"
Sabine antwortete nicht.
Tom hatte Recht. Sie tat doch so viel für Marinette. Und dann kriegt sie nur einen läppischen Blumenstrauß und etwas Schokolade?

Surrend öffnete sich das Fenster vor ihm und selbstsicher hob er seinen Kopf:„So wenig Dank. Diese Mutter fühlt sich nicht genug respektiert... Zeit das zu ändern. ", er streckte seine linke Hand aus und ein kleiner weißer Schmetterling flatterte auf diese zu, sanft umschloß er seine andere Hand über ihn und dunkler Nebel floß hinein, dann ließ er den, jetzt schwarz gewordenen, Schmetterling frei:„Flieg kleiner Akuma, flieg und geb ihr ihren verdienten Dank."

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