Hunger

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Ihm knurrte der Magen. Er musste sofort was essen, doch er sah weit und breit nur Bäume, die leer waren.
Es war schon Mittag und die Sonne strahlt ihn an, wie ein orangener Ball. Bestimmt fragt ihr euch jetzt wohl wer er ist, oder? Ein Endivie. Er ist ein Endivie. Ihr könnt ihn auch Reggie nennen. Ja, seltener Name.
Er seufzte und ging weiter. Überall sah er ein paar Pokémon auf der Suche nach was zu Essen. Darunter Sesokitz, Strawickl, Kokuna und Waumpel.
Doch leider keine einzige Sinelbeere oder so. Nur Pokémon und Bäume. Beste Aussicht auf Erfolg!
Ein paar Minuten vergingen, für ihn kamen es aber vor wie Stunden, und er erreichte endlich ein Busch, der mit einer Tsitrubeere bestückt war. „Endlich!!" dachte er und rannte auf den Busch zu, als ginge es um sein Leben. Doch als er gerade sein Blatt am Kopf schwingen wollte, damit er den dünnen Ast durchtrennen konnte, stieß ihm etwas schweres zurück.
„Hey! Pass mal gefälligst auf! Das ist MEINE Tsitrubeere, kapiert?!"
Ein Cerapendra starrte mich mit wütenden Augenschlitzen an.
„I-I-Ich wollte nur was essen!", stammelte er und versuchte mutig zu klingen, doch leider ohne Erfolg.
„Such dir gefälligst selber was, das ist mein Territorium, klar?"
„Der Wald ist a-aber für a-alle da"
„Der Wald ist aber für alle da", äffte ihm Cerapendra nach.
„Wenn du dich jetzt nicht vom Acker machst, dann..."
„Cerapendra! Lass es!!"
Die Stimme kam direkt hinter Cerapendra, doch er konnte die Person nicht identifizieren.
Ohne sich umzudrehen, sagte Cerapendra: „Halt du dich da raus, Matrifol!" Reggie erkannte eine hohe Person, und ihm wurde klar, dass das nur ein Matrifol sein könnte.
„Gib ihn die Beere, du Giftkaktus"
Cerapendra stockte für ein Moment den Atem. Niemand, wirklich niemand, hat es gewagt, ein Cerapendra zu belästigen.
„Giftkaktus? Was anderes fällt dir nicht ein oder? Du lästige Heulsuse!"
„Ich bin wenigstens kein mickriger Faulpelz"
„Ich hab noch nicht mal ein Pelz, ICH HAB STACHELN!"
„Und bei wen willst du jetzt angeben?", höhnte Matrifol.
Das Endivie versuchte, sich langsam unbemerkt aus den Staub zu machen, doch es kam nicht weit.
„Wo willst du hin?" brüllte ihn Cerapendra an.
„D-D-D-Du hast doch mich ge-ge-gebeten, w-w-wegzugehen", sagte er vorsichtig und trat ein Schritt zurück.
„Zum Teufel hab ich...", begann Cerapendra, wurde aber von Matrifol unterbrochen.
„Was hat er dir bitte schön getan?"
„Er hat mich gestoßen und..."
„Oooohh und wen nennst du jetzt Heulsuse?"
„Halt dein Rand, sonst..."
„Sonst was?"
Matrifol wurde jetzt auch lauter.
„Sonst werde ich Quetschwalze anwenden müssen!", zischte Cerapendra.
„Wow, ich bibbere schon vor Angst"
Cerapendra starrte sie an und sagte nichts.
Ein paar Minuten Stille vergingen, und dann fing Cerapendra wieder an:
„Ich hatte auch schon genügend Probleme mit dir! Du bist in meinem Territorium schon mal eingebrochen und hast dir Blätter von meinen Busch abgeknöpft!"
„Ich musste nur ein paar Strawickl helfen"
„Und sie den restlichen Tag lang babysitten?", höhnte Cerapendra.
Diesmal war Matrifol die wo nichts sagt.
„Hör zu", zischte Cerapendra ihn an,
„Du kriegst die Beere nur über meine Leiche!"
Er schluckte. Er war nicht gut im Kämpfen. Gar nicht gut.
Er drehte sich um und ging weg.
„Wohin willst du?", rief Cerapendra lachend, „Angst zu kämpfen, du Memme?"
Er entgegnete nichts.
Dann hörte er plötzlich ein lautes Zischen und sah, wie Cerapendra mit Vielender ausholte.
Doch Matrifol war schneller. Mit einem flinken Fadenschuss hob sie Reggie hoch und zog ihn zu sich hoch.
Cerapendra währenddessen knallte mit voller Wucht gegen einen Baum und blieb kampfunfähig am Boden liegen.

„Wie heißt du eigentlich?", fragte mich Matrifol.
„Reggie"
„Äußerst seltener Name", bemerkte sie.
„Ich weiß", grinste er.
„Du hast Hunger, nicht?"
Stimmt. Hab ich vergessen.
„Ja", stöhnte das Endivie mit einem quälenden Gesichtsausdruck.
„Du kannst bei mir was essen, wenn du willst, du bist herzlich willkommen", sagte sie mitfühlend.
„Vielen Dank für die Hilfe", seufzte der kleine erleichtert auf.
„Keineswegs", lenkte Matrifol ab.

Aufstand der PokémonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt