Kapitel 7

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Ich zuckte zusammen, als sich eine warme Hand auf meine Schulter legte. "Naaaa? Gut geschlafen? ", fragte eine neckische Stimme.
"Nicht sonderlich gesprächig, was?"
Mein Magen zog sich zusammen. Die Stimme war unverkennbar.
Der Joker ließ seine Hand von meiner Schulter gleiten. Kurz darauf konnte ich spüren wie sich
das Tuch um meine Augen lockerte und schließlich zu Boden fiel.
Ich schaute mich in einer Art Halle- in der ich mich befand- um. Es sah aus wie ein großer Keller, überall verliefen Rohre. Von der Decke tropfen vereinzelt Wassertropfen. Es gab ein winzig kleines Fenster, das links an der Wand neben mir weit über meinem Kopf lag. Der Ausgang befand sich hinter dem Clown. Weit hinter ihm. Eine Treppe führte zu einer schweren Metall Tür.
Ich selbst war an einem Haken, der an einer Kette von der Decke hing, befestigt.
Meine beiden Hände wurden mit einem Seil zusammen gebunden und über den Haken gestülpt.
Ich sah an mir herab.
Alles was ich trug war ein leichtes, weißes Nachthemd.
Wer mir das angezogen hatte wollte ich gar nicht erst wissen.
Ich widmete meine Aufmerksamkeit wieder dem Joker. "Schön hier nicht? " säuselte er. Seine Mine fror für einen kurzen Moment ein, als er merkte das ich ihm nicht antworten würde. Er setzte wieder ein breites Lächeln auf : " Wo ist nur meine Gastfreundschaft ?", rief er aus. " Ich hole dir etwas zu trinken.
Er verschwand aus dem Keller. Verwirrt blickte ich ihm hinter her. Was hatte er wohl vor?
Egal. Ich studierte die Entfernung zwischen mir und dem Fenster. 
Selbst wenn ich es schaffen würde an das so oder so viel zu hoch gelegene Fenster zu kommen, würde ich die Stahlgitter nie überwinden können.
Ein Lauter Knall ertönte, als der Joker die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ.
Er hatte eine Art Kanne mit sich.
Nein... Das war keine Kanne, das war ein Wasserkocher !
Während er mit dem brodelndem Wasser immer näher kam, versuchte ich verzweifelt mich von meinen Fesseln los zu reißen.
Direkt vor mir blieb er ruckartig stehen. Ein wenig des heißen Wassers schwappte über den Rand des Wasserkochers und ergoss sich über meine nackten Füße. 
Ich schrie auf und riss meine wie verrückt brennenden Beine in die Höhe.  Da baumelte ich nun. Hin und her vor der Nase des grinsenden psycho Clowns, in einem leichtem Nachthemd und verbrühten Füßen. 
"Naaaa?", sagte er wie immer mit einer hässlich freundlichen Stimme.  "Jetzt da du meine kostbare Gastfreundschaft erleben konntest, wirst du mich doch nicht weiterhin so unhöflich anschweigen oder ? "
Ich sah ihm in seine glänzenden Augen.  Ihm schien die ganze Sache ungemein viel Spaß zu machen.  Er erwartet offensichtlich eine Antwort.
Meine Stimme hatte wohl in der Zeit in diesem kalten Keller, oder was auch immer es war, ganz schön an Kraft verloren. So fragte ich ihn mit trockener und brüchiger Stimme :"Was haben Sie vor?"
Der verrückte Clown fing an zu lachen. Erst leise, dann immer lauter.
"Sieh mich an!" , sagte er. "Sehe ich etwa aus wie einer der immer einen Plan hat ? "
Verwirrt sah ich ihn an.
"Schau her. Ich bin wie ein Hund der Autos hinterher jagt. Wenn ich dann tatsächlich eines gefangen habe, weiß ich nicht was ich damit anfangen soll. Es geht mir nicht um Macht oder Geld. Viel mehr geht es mir um ... " ,er machte eine kurze Pause "Gerechtigkeit!"
"Ha! GERECHTIGKEIT?!" Stieß ich in einem ungläubigen Tonfall aus. Jedoch bereute ich die Worte sofort. Ich kniff die Augen zusammen, doch statt mir weh zu tun sprach er ruhig weiter : " Ja. Gerechtigkeit ! Weißt was das Wort Gerechtigkeit noch bedeutet ? Es  bedeutet fairness.
Bringe die althergebrachte Ordnung aus dem Gleichgewicht und was entsteht? - Chaos! - Ich bin das Chaos. Und weißt du was Chaos eigentlich ist? - Es ist fair!"
Das war mir nun alles zu viel. Ohne zu denken schrie ich :"Sie sind doch Irre!"
Wieder fing er an breit zu grinsen. Mit einem sarkastischem Unterton sagte er :
"Na so was, ich dachte, ich sei ein Fisch"

Wer findet die Zitate ? ;) 

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