Gott mit uns

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Die Kunde hatte sich schnell verbreitet.

Ein Geistlicher hatte den Weg zur Draburg gefunden.

Vorgestern war er am frühen Nachmittag angekommen.

Ein einfacher Mann, der die einfachen, arbeiteten Menschen erreichen wollte.

Bruder Ademar hatte sich von den Strapazen seines Weges am gestrigen Tag ausgeruht.

Hierfür war von Knecht Wernherr und der Magd Barbara eine kleine Stelle neben den Waffenknechten im Raum des Bergfriedes hergerichtet worden. Dies hatte Bruder Ademar gereicht.

Ritter Arno hatte Bedenken. Einerseits war in der Kammer der Knechte jetzt kaum Platz und durch die Wachdienste war zudem Unruhe ab und an. Andererseits war der Mönch sehr lange weitab von Menschen gewesen. Ademar war ein Ruhesuchender, der in sich gekehrt den Dialog mit Gott suchte.

Doch der Einsamkeit gewohnte, bescheidene Mann hatte schon heute Morgen bekannt gemacht, dass er sich gern eine der Katen im Dorf herrichten wollte, so kein Einwand von Voigt Arno bestand.

Die Waffenknechte waren erleichtert.

Nicht dass Ihnen der Geistliche unrecht erschien – im Gegenteil, denn Ademar war natürlich, freundlich, bescheiden und auch von besonderer Ausstrahlung – vielmehr war es die Enge im Raum der drei Knechte, die nun entstanden war und ihnen missfiel. Der Tobias war als Schläfer im Dorf hier ausgenommen. Doch die Männer hatten nicht offen geklagt- es war für Arno ein wahrgenommenes Problem.

Am Morgen hatten sich Arno und Bruder Ademar zu den Familien und Leuten im Dorf begeben. Dort hatten Beide viele gute Worte mit den Einfachen gewechselt.

Arno und Bruder Ademar waren bei der Schau im Dorf zu der gemeinsamen Entscheidung gekommen, für dieses Jahr die ehemalige Schmiede an den Bruder Ademar zu bringen, da die Reparaturen an den leeren Katen nicht mehr vor dem Winter durchzuführen waren.

Die Schmiede war noch im besseren Zustand und konnte mit wenigen Handgriffen bezugsfertig sein.

Und noch ein Umstand sprach für diese Hütte- der offene und überdachte Bereich am Schmiedeofen, welcher der Kate angebaut war, eignete sich nach Meinung des Bruder Ademar als Raum für Freimessen mit den Wenigen des Dorfes. Hierbei meinte er den Überbau, der früher dem Beschlagen der Tiere gedient haben muss.

Herr Arno war damit einverstanden.

Ademar und Arno hatten auch den freigeräumten Palas besucht, um weitere Pläne zu schmieden.

Doch die Hoffnung, dort vielleicht eine kleine Kapelle einzuplanen verwarf der Mönch.

Ihm war es lieber, eine kleine Kapelle im Dorf errichten zu können, soweit der Palas- Bau abgeschlossen sei. Dann auch mit einem kleinen Gottesacker. Darüber könne man aber später entscheiden, denn die Lösung mit der Schmiede gefiel dem Ademar augenscheinlich.

Alle Knechte halfen dabei, dem Bruder Ademar die Schmiede herzurichten. Besonders Andreas und Manthey waren emsig bemüht, Ademar dort alles Recht zu machen.

Das Dach war dicht, so dass Ademar am Abend schon am eigenen Feuer sitzen konnte. Arno und Lukas besuchten den Mönch, obwohl die Dunkelheit schon langsam kam.

„Ob der Herr Jesus zum Abendmahl auch so gut gespeist hat, wie ihr heute?" fragte Arno frech und lächelte dabei. Arno und Lukas betraten die Hütte.

„Herr Arno- ihr meint mit getrockneten Beeren und einer einfachen Grütze? Jesus wird wohl auch so gespeist haben."

„Ihr seid es zufrieden?"

DraburgWhere stories live. Discover now