Arrest

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Graf Kuno von Regenstein, Ritter Gero von Susenburg und Sigurd von Heimburg kamen mit einem Aufgebot von 11 Waffenknechten vor die Draburg- unter dem Banner des Grafen von Regenstein.

Obgleich man einen Streit trotz Unterlegenheit hätte vom Zaune brechen können, Arno hatte zur Besonnenheit gemahnt.

"Ich habe Euch persönlich unter Arrest zu nehmen, Arno von Draburg. Über euer Erblehen wird zum späteren Zeitpunkt entschieden. Bis dahin werdet ihr mir zum Regenstein folgen. Euer Hab und Gut fällt hier unter die Verwaltung von Voigt Gero von Susenburg, der mit dem Schutz über beide Furthen nunmehr beauftrag wird. Zum Burgwalter auf Draburg bestelle ich den Carl Bader. Meinem Sohn Sigurd von Heimburg ist die Pfalzburg Bodfeld zugesprochen durch den Liudolfinger und König Heinrich II. Ihr habt diese für Euch zu großen Bürden meines Erachtens zu lang getragen." sprach Graf Kuno vom Rosse herab.

"Graf Kuno. Ihr habt Zeit gehabt, diese Entscheidungen zu überdenken. Eingedenk dessen fordere ich Euch auf, nicht noch mehr Fehler zu begehen. Diesen begeht ihr, wenn ihr einen dem König Otto III. treuen Ritter in Arrest nehmt."

"Darüber habt ihr nicht zu befinden, Arno." , antwortete Herr Gero von Susenburg.

"Herr Bader? Bindet diesen Mann!" , wies Graf Kuno mit hartem Worte an.

Carl Bader stieg von seinem Pferd und nahm ein Seil vom Sattel.

"Herr Bader? Erinnert ihr Euch noch an Euren ersten Besuch hier auf Draburg? Es war der Tag, an dem ihr mir den Wappenschild übergabt und auch meinem Sohn eine Freude gemacht habt. Seither habe ich die beste Meinung über Euch."

"Ritter Arno, es tut mir leid. Ich habe der Weisung meines Grafen Folge zu leisten. Ich kann jedoch Sorge dafür tragen, dass Euch einige persönliche Dinge begleiten. Euer Bettzeug und Sachen zum Wechseln- mehr ist euch nicht zugestanden für den Arrest. Und glaubt mir- andere Männer hat schon ein schlechteres Los getroffen."

"Bindet den Lügner und Feigling endlich!" , rief Herr Gero von Susenburg.

"Muss ich euch durchsuchen Arno?", fragte Carl Bader.

"Ich habe keine Waffen am Mann. Und obwohl es geboten wäre- ich leiste euch keinen Widerstand.",  sprach Arno zu dem Herrn Bader.

Die Hände vor dem Körper gebunden, wurde Arno - mit Hilfe von zwei Knechten der Regensteiner auf sein eigenes Pferd Argo gesetzt.

"Kommt mir nicht auf dumme Gedanken der Flucht!", riet der junge Ritter Sigurd von Heimburg. Dessen Vater, Graf Kuno von Regenstein, nickte seinem Sohn Sigurd zufrieden zu.

Carl Bader holte die zugestandenen Sachen Arnos derweil aus dem Palas und übergab die Sachen an einen der Knechte.

"Gut Bader! Dann verbleibt ihr hier auf der Draburg. Ich kann euch keinen meiner Knechte hierlassen. Bändigt die Knechte hier, die nun eure Knechte sind. Und schafft euch ein gutes Heim hier in Arno's Gemächern.", ordnete der Graf an, laut schallend lachend. Herr Gero stimmte ebenfalls mit seinem Lachen ein.

Dann sprach Graf Kuno lautstark zu den verbliebenen Knechten auf Draburg. "Hört her! Der Herr Bader ist nun euer Voigt! Untersteht Euch, dem Bader den Dienst zu versagen! Sonst lernt ihr mich kennen!"

Dann riss Graf Kuno den Zügel seines Pferdes herum, zeigte damit, dass die Rückkehr nach Regenstein beginnt.

Carl Bader ließ man an der Burg allein zurück. Wie unwohl sich Herr Bader in diesem Moment fühlte, war ihm anzusehen.

Im Schritt der Pferde ging der Weg nun zurück- durch die Drogfurthen, vorbei an der Susenburg und an Hüttrode- zum Regenstein.

Arrest!

DraburgWhere stories live. Discover now