Rico: der Einzelgänger

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4.
Ich sass schon seit gefühlten Tagen da und starrte zur Tür. Ich wusste nicht was ich tun sollte und wer dahinter steckte.
Ich hatte den Dolch doch gar nicht mehr.
Schritte kamen näher und ein Schlüssel wurde umgedreht. Die Tür ging auf und ich wich zurück.
Der Mann kam rein und grinste hämisch.
"Du kannst es dir ruhig gemütlich machen,so schnell kommst du hier nicht raus. Du bekommst sogar noch Besuch," sagte er und stellte mir einen Eimer hin.
"Falls du musst."
Er lachte und ging wieder.
Ich konnte nicht klar denken,ich hatte schreckliche Angst und wollte einfach nur hier weg.
Ich schrie bis mein Hals sich wund anfühlte.
Ich kauerte mich in eine Ecke und versuchte krampfhaft nicht zu heulen.
Ich musste mich zusammenreißen,wenn ich hier raus wollte musste ich stark sein. Zuerst musste ich mich orientieren. Ich kratzte eine Kerbe an die Wand,so würde ich wenigstens ungefähr die Tage im Auge behalten.
Irgendwann ging das Licht aus und es war Stockdunkel.
Ich schloss meine Augen und stellte mir vor ich wäre im Urlaub in Frankreich.
Meine Eltern waren mit uns dorthin geflogen als ich 14 war. Drei Tage Paris und danach 2 Wochen in die Provance.
Es war im Sommer,mein Bruder hatte mich wieder mal geärgert und ich war wütend weggerannt.
Plötzlich ging das Licht wieder an und riss mich aus meinen Gedanken.
Die Tür ging auf und er kam wieder rein mit jemanden der Bewusstlos war. Er legte den Mann aufs Bett und ging.
Langsam stand ich auf und ging zum Bett,erschrocken stellte ich fest das es dieser Rico war.
Ich kniete mich neben ihn und schüttelte ihn.
"Rico? Wach auf," sagte ich und klopfte ihm sachte auf die Wange.
Doch er rührte sich nicht.
"Rico,komm wach auf. Bitte,"flehte ich,ich horchte,er atmete.
"Wach auf," schrie ich und verpasste ihm eine Ohrfeige.
Als er seine Augen öffnete sprang ich vom Bett und drückte mich in die Ecke. Er setzte sich auf und orientierte sich.
Dann sah er mich und versuchte die Tür zu öffnen.
Als nichts passierte kam er zu mir, ich presste mich gegen die kühle Wand.
"Ich wollte dich nicht schlagen," sagte ich.
"Schon gut,seit wann bist du hier?" fragte er mich.
"Ich weiss es nicht, ich hab geschlafen und als ich aufwachte war ich hier. Vielleicht ein paar Stunden."
"Hat er gesagt was er will?"
"Nein."
Er lief ein paar mal hin und her,dann setzte er sich aufs Bett.
"Setz dich doch aufs Bett, der Boden ist kalt."
Ich stand auf und setzte mich auf die andere Seite.
"Er wird dir nichts tun, ich bin hier."
"Ich weiss nicht was er von mir will,ich habe nichts oder weiss von nichts irgendwas," jetzt fing ich doch noch an zu weinen.
Rico zog mich in seine Arme,ich war so erleichtert das er hier war.
"Wir kommen schon hier raus."
Er roch unverschämt gut,seine Wärme und das Schlagen seines Herzens beruhigte mich.
Er streichelte mir über meinen Rücken und gab mir das Gefühl beschützt zu sein.

So,das letzte Kapitel für heute,die Woche gibt's wieder ein neues.
Nachti Nacht...

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