5 ~ Peinlich? Meine Mutter!

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Diese Stille zwischen uns war echt schrecklich. Obwohl...  noch schrecklicher war der Gedanke an diese gesamte Situation.

Ein Junge, den ich heute das erste Mal in einem Club mehr oder weniger kennengelernt hatte, bringt mich jetzt nach Hause, weil ich mich bis auf das letzte Stückchen verlaufen hatte. 

Na gut, kennengelernt war das falsche Wort. Er hatte mir immerhin einen Ball gegen meinen Kopf gedonnert. Aber das war halb so wild gewesen. 

>>Warum bist du eigentlich so ruhig?<<, riss mich seine Stimme aus meinen Gedanken. Er hatte mein Handgelenk mittlerweile losgelassen und lief nun direkt neben mir. Ich traute mich nicht ihn anzusehen, weshalb ich auch auf den Boden schaute. Ich zuckte nur mit den Schultern in der Hoffnung, dass er nichts weiter sagte. Irgendwie war ich nicht so talentiert darin, mit anderen Wesen zu kommunizieren. 

Doch anstelle von schweigen blieb er stehen und schaute mich direkt an. Ich konnte nicht anders als in seine Augen zu schauen. >>Irgendwas ist falsch.<<, murmelte er und musterte mich. Ich spürte schon wieder dieses komische Gefühl in mir. Das Gefühl, wenn dich jemand kritisiert und es dir mal wieder peinlich war. Nervös schaute ich ihn an.

>>Ich hab's.<<,  schnippte er mit seinen Fingern. Er kam näher, bis er nur noch einen halben Meter von mir entfernt war. Sofort wurde ich noch nervöser. 

Es war allerdings schon komisch jemanden zu sehen, der nur ein Zentimeter oder so größer war als ich. Normalerweise sind die Leute immer halbe Riesen, wenn ich direkt neben denen stand.

Plötzlich kam er mit seiner Hand zu meinem Gesicht und zog meine Mundwinkel vorsichtig hoch. >>Lächeln!<<, sagte er und grinste dann. Irgendwie konnte ich mir ein lächeln wirklich nicht verkneifen. Er zog seine Hand wieder weg und nickte. >>Siehst du, geht doch.<<, grinste er und lief dann weiter.

Nun liefen wir wieder nebeneinander. Ich grübelte nach, wie eigentlich jede freie Sekunde. Ich malte mir aus, wie viel schräger es eigentlich noch werden konnte. Dies war mit Abstand der schrägste Tag in der Weltgeschichte.

>>Wir sind da. Wohnst du hier irgendwo?<<, fragte er und riss mich wiedermal aus meinen Gedanken. Ich sah mich um und erkannte meine Siedlung. >>Ja.<<, bekam ich heraus.

>>Wo genau?<<, fragte er und sah sich die Häuser an. Ich zeigte mit meinem Zeigefinger auf ein Haus weiter hinten in der Straße, welches von unserem Standort immer noch gut zu sehen war. 

>>Okay, komm.<<, murmelte er und zog mich wieder mit. 

Schneller als erwartet standen wir vor meiner Haustür und klingelten. Im Flur ging ein Licht an, was man durch die Fensterscheibe in der Haustür erkennen konnte. 

Meine Mutter öffnete mit einem besorgten Blick die Tür. >>Natsu! Wo warst du nur? Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Ich dachte dich hätte jemand entführt oder so!<<, sagte sie und riss mich in ihre Umarmung. Plötzlich wurde ich wieder knallrot. 

Omg omg omg! Das kann sie doch nicht vor Noya-san bringen! Wie peinlich ist das bitte?!

Ich schlüpfte aus ihrer Umarmung und stand wie eine Tomate zwischen meiner Mutter und Nishinoya.

>>Oh, hast du schon Freunde gefunden? Wie schön. Wie darf ich dich nennen?<<, fragte sie Noya, welcher anfing zu grinsen. >>Nishinoya Yuu. Freut mich sie kennen zu lernen.<<, sagte er mit einer freundlichen Stimme und lächelte mich danach an, worauf ich noch roter wurde, falls dies überhaupt möglich war. Er deutete mit seinen Fingern an seine Mundwinkel, um mir zu sagen, dass ich lächeln sollte. Ich tat es, worauf er mir wieder sein Grinsen schenkte.

>>Ich freu mich. Normalerweise fällt es ihr schwer, Freunde zu finden. Vor allem Jungs. Früher wurde sie von ihnen immer geärgert.<<, teilte meine Mutter überflüssig mit. Ich war kurz vorm explodieren. >M-Mom?!<<, sagte ich nur laut und sah sie mit meinem Du-Bist-Peinlich-Blick an. Nishinoya und meine Mutter fingen beide an zu lachen.

>>Na dann, bis morgen Kawasaki-san. Schaust du wieder mit zu?<<, fragte er und sah mich wieder mit seinen intensiven, braunen Augen an. Ich zögerte. Dann nickte ich allerdings, worauf er wiedermal grinste.

>>Cool. Bis dann.<<, verabschiedete er sich und lief fort. Ich stand für eine gefühlte Ewigkeit wie angewurzelt stehen, bis meine Mutter mich ins Haus zerrte.

>>Knuffiger Junge. Halt dich ran.<<, lachte meine Mutter, als sie mich dann ins Haus gezerrt hatte und zurück ins Wohnzimmer ging.

Bitte was?! Omg Mom du verstehst das echt falsch! Und was denkt er denn jetzt von mir?! Ich bin doch kein Kleinkind mehr! Oh man das ist soooo peinlich. Ich könnte mal wieder heulen....

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Wie gefällt es euch? Hab dieses Kapitel gerade schnell aus dem Hut gezaubert. War mal wieder bis spät abends mit Schulsachen im Gange. Muss gleich auch noch Hausaufgaben machen *hust*. Natürlich total früh hahaha.
Whatever, hoffe es hat euch gefallen c:

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