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Warte auf mich!, ruft Jojo nur.

Ich bleibe mit meinem Rad stehen und warte darauf, dass mich der mit der Sonne tanzt eingeholt hat. So fahren wir beide schweigend nebeneinander zu uns nach Hause. Kurz bevor wir in unsere Straße einbiegen hält Jojo an. Ich bremse und schau verwirrt zu meinem besten Freund.

Was ist los?, frage ich ihn.

Egal was heute passiert, versprich mir, dass du nix Unüberlegtes tun wirst!, meint er streng.

Ich verspreche nix!, entgegnete ich leise.

Komm schon, Senna! Für mich. Ich mach mir nur Sorgen um dich!, sagt er und fährt neben mich.

Nagut! Ich verspreche es..... bei... mein.. meiner Ehe!, stotter ich und atme immer wieder tief ein und aus.

Jojo nickt nur Glücklich und fährt weiter. Ich schüttel verwirrt mit mein Kopf und fahre ihm hinterher. Dann verabschieden wir uns und ich fahre mit meinem Rad zur Garage wo meine Fahrzeuge drinnen stehen. Ich stelle mein Fahrrad ab und fahre mit meiner Hand über mein Quad.

Dabei seufze ich leicht und mein Blick gleitet zum Cross. Ich geh auf des zu und schnappe mir ein Tuch, was in der Garage herum liegt. Dann geh ich in die Knie und wische denn Staub weg. Das mache ich jeden Tag, obwohl ich nie mehr damit fahren kann. Als ich damit fertig bin mache ich es auch noch bei meinem Quad.

Als ich dies erledigt habe schnapp ich mir meine Tasche und geh in die Villa. Dort mach ich mich auf dem Weg ins Wohnzimmer, wo meine Brüder normalerweise immer sitzen und auf mich warten.

Ich bin wieder da! Mein Zeugniss ist wie im...., weiter komme ich nicht.

Denn ich erstare in meiner Bewegung und blicke auf die vier Leute die mit meinen Brüder im Wohnzimmer sitzen. Da stehen alle 6 Personen auf und drehen sich um. Ich blicke in die Gesichter von Marlon, Juli und in die Gesichter meiner Knirbse Nerv und Klette.

Nein, murmel ich panisch und flüchte.

Ich flüchte vor dem was mich erwartet. Vor dem was sie mir sagen wollen. Ich flüchte in meine Festung der Einsammkeit. Mein Stockwerk. Als ich endlich im meinem zweitem Stock bin, geh ich schnurstracks in mein Zimmer und auf mein Schreibtisch zu.

Dort schmeiß ich mein Rucksack auf mein Tisch und greife mir ein altes Bild von den Kerlen. Ich schauß mir kurz an und pfeffer es wieder zurück auf meinem Schreibtisch. Dann dreh ich mich um und will mich in mein Bett schmeißen um mich auszuweinen. Doch wieder mal werde ich geschockt. Denn auf mein Bett hat sich Leon, der Slalomdribbler und der Anführer der wilden Kerle, breit gemacht.

Och, nö!, flüster ich panisch und meine Stimme zittert vor Angst.

Nun geh ich in mein Ankleidezimmer und zieh mich um. Dafür ziehe ich mir eine lange schwarze Jogginghose, schwarze Kuschelsocken und einen zu großen grauen Nike Pulli an und setz meine Streber Brille auf. Dann binde ich mir meine Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen und schnappe mir aus meiner Schmuckkiste, das Armband was sie mir damals Geschenkt haben.

Ich trage es seit dem Unfall nicht mehr. Ich trage nur noch die Lederhalskette von Simon, das Fußkätchen von meinen Brüder, das Lerderarmband von Sam, den Drachenring, das Drachenarmband und die Drachenhalskette. So mach ich mich wieder in mein Zimmer und bemerke wie Leon mich mustert und mir hinterher schaut. Ich versuche meine Angst, meine Panik und meine Schüchterheit zu überspielen und setze eine kalte Maske auf.

Hier! Das gehört euch!, sage ich kalt und werfe Leon mit dem Armband ab.

Er fängt es locker auf und schaut mich skeptisch an, als ob er unter meiner kalten Stimmlage das zittern gehört hat. Ich hoffe mal nicht. Also geh ich zu meinem Schreibtisch, hole mein Zeichenblock hervor und beginne zu zeichnen.

Von mein Fenster aus beobachte ich nebenbei, den Besuch der jetzt unten im Garten ist und Fußball spielt. Ich suefze traurig auf und zeichne die Jungs und Klette. Dabei merke ich nicht wie jemand hinter mich getreten ist. Ich zucke zusammen als eine Hand sich auf meine Schulter legt.

Das sieht echt gut aus!, sagt eine raue Stimme.

Mein Herz pocht so laut, dass ich mir denke, dass Leon es auch hört. Ich schlucke nur und mach mich klein und versuche mich aus Leons griff zu kommen.

Danke!, flüster ich leise und meine Stimme zitter sehr arg.

Ich blicke nur auf mein Blatt, da ich angst habe auf zu sehen. Das merkt anscheinend auch Leon. Denn er dreht mich an meinen Schulter zu ihm um und hebt meinen Kopf, dass ich ihn anschauen muss. Er musstert mich lange und schüttelt nur mit dem Kopf. Ich erkenne einen traurigen Blick in den sonst so frohen braunen Augen meiner großen Liebe.

Was haben sie dir nur hier angetan?, frägt er mich leise und streicht mir eine verblasste weinrote Haarsträhne aus mein Geschicht.

Bei dieser zährtlichkeit zucke ich unwillkührlich zusammen und mein Gegenüber merkt dies auch.

Was meinst du?, murmel ich nur.

Da zieht mich Leon hoch und in mein Ankleidezimmer. Dort stellt er mich vor mein großen Wandspiegel. Er stellt sich hinter mich und so schauen wir beide dort rein.

Sieh, dich doch nur mal an, Senna! Das bist nicht du! Du bist nur noch ein Schatten, deiner Selbst!, meint er wütend hinter mir.

Ich drehe mich um und erkenne in seinem Gesicht unendliche wut und selbsthass. So was habe ich noch nie in seinem Gesicht gesehen, dass ich ich zusammen zucke und mich losreise.

Du hast recht! Ich bin nicht mehr die, die ich früher war. Denn ich habe mich verändert. Versteh des halt!, sage ich leise und geh wieder in mein Zimmer.

Dort lasse ich mich auf mein Bett fallen und setz mich im Schneidersitz hin. Dann merke ich wie sich die Matratze leicht sinkt, als sich jemand neben mich setzt. Ich starre mit tränen in den Augen auf meine Bettdecke und wünsche mir entwerde ein Messer oder eine Flasche Wodka herbei, um meine Sorgen und Schmerzen zu ertränken oder durch Schmerzen weg zu machen. Doch da merke ich wie sich zwei warme Finger unter mein Kinn legen und mein Gesicht zur Seite dreht. Nun blicke ich wieder ins Gesicht von Leon.

Vertraust du mir?, frägt er mich sanft.

Senna & die Wilden Kerle *wattys2017*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt