D A V I DAm nächsten Morgen bringt mir Finn wie gewohnt das Frühstück. Meine Gedanken haben sich noch immer nicht beruhigt. Alles schwirrt in meinem Kopf herum. Ariel, Isabelle, Rune. Mein Vater, die Gesellschaft, die Rebellen. Finn bleibt, während ich lustlos in den gebratenen Eiern herumstochere. Trotz allem bringe ich kein Wort über die Lippen.
Die Speicherkarte ist wieder gut versteckt und ich habe den Nutzerverlauf des Tablets gelöscht. Hoffentlich wird Kyle so nicht bemerken, was ich mir angesehen habe. Ich bin mir dessen bewusst, dass diese Informationen für die Rebellen von großer Bedeutung simd – doch ich habe Rune versprochen, kein Wort darüber zu verlieren. Sie gab mir die Wahrheit und ich respektiere ihre Bitte. Außerdem möchte ich selbst zuerst mit ihr darüber reden, bevor ich die Speicherkarte über Finn den Rebellen zukommen lasse. Denn wenn ich das tue, würde ich auch ihre Herkunft erklären und Runes Identität enthüllen müssen. Und dafür will ich auf jeden Fall ihr Einverständnis haben. Ihr Geheimnis ist zu groß, um es leichtfertig zu verraten.
Finn und ich hängen unseren jeweiligen Gedanken nach, bis ich unser Schweigen breche.
„Was ... was weißt du eigentlich über Zwin? Den Ehemann von Jana Zwin?", frage ich geradeheraus.
„Zwin?" Finn hebt die Augenbrauen. „Meinst du wegen des Mädchens gestern?" Ich nicke schnell. Er zuckt mit den Schultern. „Nicht viel mehr als du auch. Er heißt Marc Zwi. Hat einen Sohn, Adam. Adam ist verheiratet. Seine Ehefrau Jana starb an einer Lungenentzündung." Er neigt den Kopf und greift nach seinem Glas Wasser. Kurz blickt er zur Türe, die verschlossen ist. Dennoch ist der Schatten des Wachpostens unter dem Türschlitz zu erahnen. Finn senkt die Stimme. „Aber wie du weißt, stimmt das nicht. Jana ist in den Zellen. Nummer 146. Sie war Teil des Aufstands und eine gute Freundin von Isabelle." Er nimmt einen Schluck Wasser.
„Gehört Marc Zwin auch zu den Rebellen?"
„Früher, ja. Gemeinsam mit Jana. Aber ob er heute noch Kontakt mit welchen von uns hat, weiß ich nicht. Wegen seines schlechten Status lebt er sehr zurückgezogen. Er ist kein Befürworter der Gesellschaft."
Ich schiebe das Ei mit der Gabel hin und her. „Und was ist mit dem Mädchen? Caroline Zwin?" Mein Tonfall ist so unschuldig und unauffällig wie nur möglich.
Finn scheint an die gestrige Situation zu denken, denn sein Blick geht ins Leere. „Ich traue es Zwin zu, dass er seine Tochter verheimlicht hat. Vor allem, weil sich Jana immer so vehement gegen das System wehrte. Doch um ehrlich zu sein weiß ich nicht, ob es für das Mädchen ein Fluch oder Segen ist, zu existieren."
Ich beiße mir auf die Lippe und verberge meine Erleichterung über Runes Glaubhaftigkeit, indem ich nach meiner Tasse Tee lange. „Was meinst du mit Fluch oder Segen?", erkundige ich mich dann nach seinen letzten Worten.
„Du kennst die Gesellschaft, David. Caroline Zwin ist eine unerwünschte Tochter, die es nach den Regeln der Ältesten nicht geben darf. Dein Vater weiß nun von ihr und wird das an die Ältesten weiterleiten."
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Freiheit - David & Rune
Science Fiction» „𝘋𝘰𝘤𝘩 ... 𝘦𝘴 𝘨𝘪𝘣𝘵 𝘦𝘵𝘸𝘢𝘴, 𝘥𝘢𝘴 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘎𝘦𝘴𝘦𝘭𝘭𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘦𝘹𝘪𝘴𝘵𝘪𝘦𝘳𝘵." 𝘐𝘤𝘩 𝘴𝘦𝘩𝘦 𝘻𝘶 𝘙𝘶𝘯𝘦, 𝘧𝘢𝘯𝘨𝘦 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘦𝘧𝘦𝘶𝘨𝘳𝘶𝘦𝘯𝘦𝘯 𝘉𝘭𝘪𝘤𝘬. 𝘔𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘵𝘪𝘮𝘮𝘦, 𝘦𝘪𝘯 𝘏𝘢𝘶𝘤𝘩...