D A V I D
Sofort springen Rune und ich alarmiert auseinander. Doch es ist zu spät. Finn hat längst gesehen, wie ich Rune in den Armen hielt und sie küsste.
Gefährlich kreist sein Schlagstock an seiner Seite. Sein Gesichtsausdruck ist düster. „Und ich dachte, du wärst einer von uns, David", raunt er bedrohlich leise. Mit gezielten Schritten kommt er auf uns zu. Rune weicht ihm aus. Seine Augen sind voller Wut, als er mich ansieht.
„Deine Flucht und dein Verhalten gab mir Hoffnung, aber das hier?" Er zeigt mit dem Schlagstock auf den Luftraum zwischen Rune und mir. „Das ist eine arrangierte Ehe deines Vaters. Und du nutzt ein junges Mädchen schamlos aus. Sie wird gezwungen, dich zu heiraten, ist dir das bewusst?" Sein Atem streift mein Gesicht, unangenehm warm. Finn ist größer als ich und sieht von oben auf mich herab. „Du bist nicht besser als dein Vater."
Mein Mund öffnet sich, doch kein Ton dringt heraus. Zittrig richte ich mich auf und möchte ihm etwas entgegnen, aber ich schaffe es nicht. Seine Worte dringen in mein Gehirn. Diese hässlichen Worte. Es sind Lügen und Missverständnisse und ich ringe danach, ihm die Wahrheit zu gestehen. Meine Lippen bewegen sich, da sehe ich, wie der Zorn in Finns Blick die Kontrolle an sich reißt. Urplötzlich hebt sich seine Hand und schnellt nach vorne gegen meine Schulter.
Ich taumle nach hinten, gegen die aufgehängten Jacken und wäre gestürzt, hätte Finn mich nicht grob nach oben gezogen. „Du wolltest ein Teil von uns sein und jetzt das!" Er umklammert meinen Hemdkragen und ich erkenne, wie seine Hand abermals in die Höhe schießt, um im nächsten Moment in meinem Gesicht, auf meinem Kiefer, zu landen.
Doch es kommt nicht dazu.
Denn auf einmal ist da ein anderer Arm, welcher Finns kommenden Schlag mit gekonnter Leichtigkeit abfängt. Da ist Rune, die zwischen uns springt und mit ihrem eigenen Unterarm mitten im Hieb Finns Arm nach unten drängt. Blitzschnell umfasst sie sein Handgelenk. Das rothaarige Mädchen dreht seinen Arm auf den Rücken, nur für eine Sekunde, doch so brutal, dass sich Finn zusammenkrümmt. Er taumelt ein paar Schritte zurück und umklammert seinen Arm. Rune baut sich beschützend vor mir auf. Aufrecht und stolz steht sie da.
„Wage es ja nicht, David noch einmal zu schlagen", zischt sie Finn zu und verlagert ihr Gewicht nach vorne. Ihre Hände warten kampfbereit. Ich kann nicht atmen und nicht denken und starre Rune an. Wie sie sich in ihrem hellblauen, zarten Kleid der Gesellschaft vor mich drängt, standhaft und nicht dazu bereit, auch nur einen Zentimeter zu weichen. Es war nie offensichtlicher als jetzt, dass sie nicht Caroline Zwin ist wie sie vorgibt zu sein. Sie mag zwar in einem dünnen Kleid stecken und die Etikette der Gesellschaft kennen, doch beachten, nein, beachten tut Rune sie nicht. Keine Dame der Gesellschaft würde sich auch nur annähernd so verhalten. Und auch Finn scheint das zu bemerken, denn er mustert Rune verdattert. Seine Augen sind argwöhnisch. Sie gleiten über ihren Körper. Kalt und herausfordernd erwidert Rune seinen Blick.
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Freiheit - David & Rune
Science Fiction» „𝘋𝘰𝘤𝘩 ... 𝘦𝘴 𝘨𝘪𝘣𝘵 𝘦𝘵𝘸𝘢𝘴, 𝘥𝘢𝘴 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘎𝘦𝘴𝘦𝘭𝘭𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘵 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘦𝘹𝘪𝘴𝘵𝘪𝘦𝘳𝘵." 𝘐𝘤𝘩 𝘴𝘦𝘩𝘦 𝘻𝘶 𝘙𝘶𝘯𝘦, 𝘧𝘢𝘯𝘨𝘦 𝘪𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘦𝘧𝘦𝘶𝘨𝘳𝘶𝘦𝘯𝘦𝘯 𝘉𝘭𝘪𝘤𝘬. 𝘔𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘵𝘪𝘮𝘮𝘦, 𝘦𝘪𝘯 𝘏𝘢𝘶𝘤𝘩...