Prolog

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❗WICHTIG BEVOR IHR MIT DEM LESEN ANFANGT

The American Mistake ist ab sofort nur noch als Leseprobe auf Wattpad verfügbar, weil es am 01.07.2020 im Wreaders Verlag veröffentlicht wird!

Die ersten acht Kapitel sind die lektorierte Version, bei den letzten Teilen, die ich wegen den tollen Kommentaren nicht zurückziehen wollte, handelt es sich noch um die alte.

Viel Spaß beim Lesen!❤

Eure Amy

Stürmisch klingelte ich an dem silbernen Knopf neben der großen, dunklen Eichenholztür. Julians Mutter, eine große schlanke Frau mit schwarzen langen Haaren öffnete mir.


»Immer ruhig mit den jungen Pferden«, meinte sie lachend.

»Ich muss zu Julian, ist er da?«, fragte ich sie aufgeregt.

Ich musste unbedingt mit meinem Freund sprechen, denn ich hatte ihm etwas Wichtiges mitzuteilen. Nach reichlicher Überlegung hatte ich nämlich beschlossen, den Gedanken an ein Auslandsjahr in den USA wieder zu verwerfen. Wir hatten uns wegen dieses Plans ziemlich in die Haare gekriegt, denn Julian wollte unbedingt, dass ich hierblieb. Er hatte mir deutlich klargemacht, dass er keine Fernbeziehung eingehen würde. Daraufhin hatte ich zwar versucht, ihn zu überzeugen, dass ein Auslandsjahr mein größter Traum wäre, doch er war stur geblieben. Nach einigen Tagen Funkstille wollte ich ihm jetzt aber mitteilen, dass ich meinen Traum für unsere Beziehung aufgeben würde und nicht nach Amerika gehen würde. »Er ist oben«, riss mich Maria, seine Mutter, aus meinen Gedanken.

Ich bedankte mich brav, dann lief ich mit schnellen Schritten die Treppe nach oben. An Julians Zimmer angekommen, riss ich die Tür mit Schwung auf. »Ich gehe doch nicht nach Ame-«, setzte ich an, doch brach mitten im Satz ab, denn mir stockte der Atem.

Das Szenario, das ich dort erblickte, traf mich wie ein harter Schlag ins Gesicht und ich taumelte benommen einen Schritt zurück. Ich hatte erwartet, dass ich Julian beim Computerspielen stören würde, aber offensichtlich hatte ich ihn bei etwas ganz anderem unterbrochen. In dem Bett, in dem ich schon so oft in seinen Armen eingeschlafen war, lag nun ein anderes Mädchen, das ihren nackten Körper lustvoll meinem Freund entgegen wölbte. Ich blinzelte ein paar Mal fassungslos und erkannte nach genauerem Hinsehen, dass die nackte Blondine nicht nur irgendein Mädchen war, sondern ausgerechnet meine Freundin Lina. Zumindest war sie bis zu diesem Moment meine Freundin gewesen.

Es dauerte einen Moment, bis die beiden mich im Türrahmen entdeckten, wo ich immer noch wie festgefroren stand. Dann schreckten sie jedoch hektisch auseinander, doch das konnte nichts mehr retten.

Es fühlte sich an, als würde mein Herz brutal in Stücke gefetzt werden und Tränen schossen mir in die Augen und ließen alles verschwimmen. Alles erschien mir plötzlich so surreal, als wäre ich im falschen Film gelandet. Wut, Schmerz und Trauer vernebelten meinen Kopf und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das Einzige, was ich wusste, war, dass Julian mich mit Lina betrogen hatte.

»Valerie, bitte lass es mich dir erklären«, vernahm ich Julians Stimme wie durch Watte gepackt.

Er war mittlerweile aufgesprungen und hatte sich schnell etwas übergezogen, während Lina ihren Körper unter der Decke versteckte. Ich stand hingegen weiterhin nur wie gelähmt im Türrahmen. Erst als Julian seine Hand nach mir ausstreckte, kam wieder Bewegung in mich. Vor Tränen blind rannte ich die Treppe hinunter, raus aus dem Haus. Ich musste weg von hier und das so weit wie möglich!

Doch Julian folgte mir. »Warte doch bitte«, rief er mir flehend hinterher. Aber ich rannte weiter und dachte gar nicht daran, stehenzubleiben. Da gab es nichts zu erklären, ich hatte alles mit eigenen Augen gesehen. Die Bilder, wie sich Julian nackt über Lina beugte, spielten sich immer wieder vor meinem inneren Auge ab und setzten meinem Herzen jedes Mal einen neuen Nadelstich zu. Ich fühlte mich so belogen und betrogen. Eine unfassbare Wut auf Julian, den ich nun wohl als meinen Ex-Freund betiteln durfte, mischte sich in all den Schmerz und machte es mir schwer, zu atmen. Ich hätte für ihn meinen Traum aufgegeben und er schaffte es nicht mal, mir treu zu bleiben. Diese Erkenntnis schmeckte so bitter auf meiner Zunge, dass mir schlecht wurde. Und da fasste ich meinen endgültigen Entschluss: Ich würde nach Amerika gehen!

The American Mistake (LESEPROBE!!!)Where stories live. Discover now