Kapitel 32

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Christian POV

Ich sah Ana an, dass sie mit den Tränen kämpfte, als sie mich mit Phoebe so sah. Auch bei mir rollten immer wieder die Tränen, aber es war mir egal. Ich wollte sie nicht zurückhalten, nicht verstecken. Ich war in dem Moment der glücklichste Mann auf erden, dieses winzige geschöpft, ein Teil von mir, mein eigen Fleisch und Blut in meinen armen halten zu können. Ich hätte es niemals gedacht, dass der Tag so eine Wendung bringen würde, der Tag fing genauso an wie in den letzten Monaten. Immer mit den Gedanken bei ihr. Auch die Arbeit lenkte mich nicht wirklich ab, bis zu dem Moment als meine Mutter in mein Büro kam, um mir eine wichtige Mitteilung zu machen, auf die ich die ganze Zeit gewartet hatte. Ich hatte gehofft, dass ich sie irgendwann einmal zuhören bekomme. Natürlich nicht in dem Umfang, dass ich eine Tochter dazu bekommen würde, was mich im ersten Moment doch etwas schockte, doch im nächsten Moment war dieser schon wieder vergessen. Nun habe ich dieses perfekte Glück, das schönste Wunder was es zwischen 2 Menschen geben kann in meinen Armen und kann mich nicht daran satt sehen.
"Christian? Kannst du mir erklären, warum du damals einfach verschwunden bist ohne ein Wort?"
Was sollte ich ihr darauf antworten, das ich Christian Grey zu feige war? Zudem zu stehen was ich getan habe, was ich gefühlt habe und noch immer fühle?  Wenn ich jedoch möchte, dass sie mir vertraut und wir eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft haben wollen muss ich ehrlich zu ihr sein und sie hatte es nach alldem verdient.
"Weißt du Ana, ich kann mir das alles selber nicht erklären, ich denke oder ich vermute eher, dass ich in dem Augenblick mehr Angst vor mir selber hatte als vor deiner Reaktion. Ich war nicht ich selbst. Ich habe mich von meinen Hormonen leiten lassen anstatt mein Gehirn einzuschalten. Als ich dich in diesen Club sah, wie du mich so gemustert Hast, da war es um mich geschehen. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, versteh mich bitte nicht falsch! Ich hatte schon Frauen, viele Frauen, doch für keine habe ich das Gefühlt, was ich seit diesem Moment für dich fühlte. Denn ich habe mich in dich verliebt Ana und es tat mir weh, sehr weh sogar, dass ich so gehandelt habe. Ich habe wirklich versucht dich zu finden.  Ich bin noch öfters in den Club, um zu schauen ob du da bist, fragte nach dir, doch entweder bekam ich  >> Nein nicht gesehen >> oder mir wurden komische Blicke zugeworfen. Andere wiederum schwiegen komplett. Ich gab irgendwann auf nach dir zu suchen, da ich dachte, dass du nicht gefunden werden möchtest, nachdem was ich dir angetan hatte. Jedoch verging kein Tag an dem ich  nicht an dich gedacht habe. Immer wieder habe ich mir Vorwürfe gemacht, warum ich so feige war? Warum ich nicht einfach bei dir geblieben bin? Doch eine richtige Antwort darauf konnte ich mir auch selbst nie geben. Genauso stellte ich mir immer die Frage, wie geht es ihr? Was macht sie? Denkt sie vielleicht auch an mich? Und insgeheim hoffte ich eines Tages die eine Chance zu haben dir alles erklären zu können."
Dies war die Wahrheit, es tat unglaublich gut ihr das endlich sagen zu können. Sich alles, was mich bedrückt hat von der Seele zu reden und es fällt mir nicht mal schwer ihr dabei in die Augen zu sehen. Wovor ich eigentlich am meisten Angst hatte, wenn ich sie jemals wieder treffen würde.
"Ich glaube verstehen zu können, warum du Angst hattest! Ich hätte es in der Situation sicherlich auch gehabt. Auch kann ich verstehen, Warte du hast was? Du hast dich in mich verliebt, Oh Christian, mir ging es nicht anders, es ist noch heute so. Was ich nur nicht verstehen kann ist, warum hast du in diesem Raum nicht gesagt wer du bist? Warum hast du dich nicht auf die Anzeige in der Zeitung gemeldet? Ich habe dich auch gewollt, ich habe dir in dem Sinne einen mir völlig fremden Mann meine Unschuld geschenkt, ich habe 9 Monate ein Kind von diesem Mann unter meinem Herzen getragen, obwohl ich nicht wusste wer er war. Ich habe immer gehofft und gebetet dass du es wirklich du warst und das schlimmste ist, ich habe es nie bereut! Weder die Nacht noch, das ich dieses wunderschöne Wesen behalten und zur Welt gebracht habe. Ich habe nicht mehr daran geglaubt, genau dieses Bild du und unsere Tochter jemals so zusehen, geschweige denn dich überhaupt zu finden. Mir ging es alles andere als gut die ganze zeit, es fehlte etwas, es fehlte der Teil der mir dieses wunderschöne Mädchen schenkte. Aber an aufgeben habe ich nie gedacht, hätte ich auch nicht gekonnt. Ich musste stark bleiben, auch wenn es mir immer mal wieder schwer fiel. Ich hatte auch Zweifel keine frage, ich stellte mir schon die Frage ob ich daran schuld war oder nur ein Spielzeug war, was gerade zur Stelle war. Wenn ich diese Zweifel hatte habe ich mir den Mann gewünscht der mir diese Zweifel nehmen kann und doch musste ich da allein durch“.
Ihr Geständnis raubte mir den Atem, ich konnte mir nur ansatzweise vorstellen wie es ihr ergangen sein muss, was habe ich ihr mit dieser Situation nur angetan. Das wollte ich nie so! Ich habe es so nicht gewollt. Wäre ich nur nie so ein Arschloch gewesen und hätte mich nicht verkrochen. Dann wäre es vielleicht doch anders gekommen. Ich hätte sie von Anfang an unterstützen und ihr helfen können. Wäre vielleicht auch dabei gewesen als dieses kleine wunder das Licht der Welt erblickte! Hätte ihre Hand halten können und sie mit Worten und meiner Anwesenheit ermutigen können. Doch war ich einfach zu beschäftigt damit mich in Selbstmitleid und Selbstzweifeln zu suchen.
"Es war ganz und gar nicht deine Schuld, wenn dann bin ich derjenige der die Schuld trägt. Ich habe nichts gesagt, da es intensiver ist, wenn man nur den Atem, des anderen hört und spürt.  Ich baute darauf, das wir uns so vertrauen schenken können, auch wenn wir nicht sehen wer vor einem steht.  Vor allem dachte ich du spürst dass ich es bin. Ich war der Meinung, dass du wusstest, dass ich es bin.  Nachdem ich dir so nah stand, deshalb habe ich dich geküsst als du fragtest ob ich hier sei?  Welchen Zeitungsartikel meinst du? Ich habe nie eine Anzeige gesehen, sonst hätte ich darauf geantwortet und dir bei gestanden. Ja Ana ich Liebe dich, dich und unsere kleine Prinzessin. Ich kann mir auch nur ansatzweise vorstellen, wie es dir die ganze Zeit ergangen ist. Ich kann deine Zweifel sehr gut nachempfinden und doch hätte ich sie dir so gern genommen. Du warst und bist alles andere als nur ein Spielzeug, was zur Stelle war oder ist. Du bist so viel mehr, du bist die Frau die mein Herz erobert hat, du bist die Frau mit der ich mir soviel mehr vorstellen kann, als nur Bekannte und Eltern dieser kleinen Maus zu sein. Du bist die Mutter unserer kleinen Prinzessin. Ich kann dir gar nicht genug Danken, das du trotz der Umstände, dich dazu bereit erklärt hast unser Kind zu bekommen. "
Auch dieses musste ich ihr sagen, sie hätte jeden Grund gehabt sich gegen unser Kind zu entscheiden und doch hat sie es nicht getan. Sie hat sich für diese Schwangerschaft und dieses Kind entschieden, was ich ihr hoch anrechnen muss. Sie hat alles auf sich genommen ohne, das sie wusste, das ich es war dem sie ihre Unschuld geschenkt hatte.
"Kate hat in der Bilanz Zeitung, die Geschäftsmänner wohl interessant finden und lesen eine Anzeige gestartet. Der Titel hieß irgendwie so:

<<WER IST DER MYSTERIÖSE MANN AUS DEM DARKROOM? >>“

Ich habe nie solch eine Anzeige in keiner der Zeitungen gesehen und ich lese alle Zeitungen die etwas mit Bilanzen zu tun haben. Ich hätte sie nie übersehen können.
"Ich bin so gerührt von deinen Worten und weiß gerade nicht, wie oder was ich dir darauf antworten soll. Ich liebe dich auch sehr sogar, es war wie ein Blitz der einschlug, wie ein Taifun der durch mich hinweg fegte als ich dich sah. Auch deshalb hoffte ich, das du dieser eine warst dem ich mich so bereitwillig Hingab und diese Hoffnung ist heute in Erfüllung gegangen. Es war natürlich im ersten Moment als ich erfuhr, das ich Schwanger bin ein Schock, doch ich erholte mich ganz schnell wieder. Ich freute mich Augenblicklich auf dieses kleine Wesen, so hatte ich nicht nur dem Mann mit meiner Unschuld beschenkt, sondern auch ein Geschenk von ihm  erhalten. Auch wenn ich dafür das Opfer bringen musste eine allein erziehende Mutter zu sein und meiner Tochter nie ihren leiblichen Vater vorstellen könnte. Aber eine Abtreibung kam für mich nicht frage, nachdem ich auf dem Ultraschall gesehen habe, wie das kleine Herz schlug. Ich wollte sie nicht dafür verantwortlich machen, dass ich mich habe bereitwillig verführen lassen ohne an Verhütung zu denken."
Sie sieht unser Kind als Geschenk von mir und die Tatsache macht mich noch glücklicher als ich ohnehin schon bin. Und das sie mich liebt ist das schönste was sie mir sagen konnte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie verdient habe nachdem was alles geschehen ist. Doch möchte ich sie für immer, auch wenn ich alles aufgeben oder verlieren würde. Ich kann nicht mehr ohne die beiden sein, dass wird mir gerade so richtig bewusst. Auch habe ich ihr nie die Schuld gegeben sondern mir nur mir allein.

Die Nacht der NächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt