Kapitel 35

417 11 2
                                    

Christian POV

Ich werde durch eine federleichte Bewegung neben mir wach. Als ich die Augen öffne sehe ich mein kleines Mädchen neben mir. Sie ist wach und wahrscheinlich hat sie Hunger. Ich sehe zu Ana da sie aber so friedlich schläft beschließe ich sie schlafen zulassen. Immerhin ist es erst 3 Uhr morgens. Da ich Gail gestern noch eine Nachricht gesendet habe, dass sie mir einige Dinge besorgen soll kann ich auch eine Flasche zubereiten. Ich hoffe dass ich jetzt nichts falsch mache, da Ana ja eigentlich stillt. Ich nehme vorsichtig unsere Prinzessin auf den Arm und gehe mit leisen Schritten in die Küche um eine Flasche zu zubereiten. Es ist doch gar nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt habe. Irgendwo muss es doch auf der Packung eine Anleitung geben? Nach der ich mich richten kann. Ah ja da ist sie. Frisches Trinkwasser abkochen und auf 49'c abkühlen lassen. Oh man, bis es wieder kalt ist sind die Kinder doch verhungert? Auf 250 ml 8 gestrichene mess löffel Milchpulver in die Flasche geben, etwas Wasser drauf gießen und gut schütteln bis sich alles aufgelöst hat. Nun noch die Restmenge Wasser drauf nochmals gut schütteln, wenn es die gewünschte Temperatur hat ist sie trinkfertig. Oh man, was für ein Fachchinesisch. Hätten die es nicht noch einfacher beschreiben können. Aber gut ich habe es trotzdem gut gemeistert und mein Engel kann jetzt ihre erste Papa Flasche genießen. Wir setzten uns auf das Sofa und schon geht es los. Sie hat einen gesunden Appetit innerhalb kurzer zeit ist die Flasche leer. Ich nehme sie hoch, damit sie noch aufstoßen kann und nun geht es ans Windeln wechseln. Ich hoffe ich habe mir auch alles gut gemerkt. Das war ja doch ziemlich einfacher als gedacht! Wir gehen wieder ins Bett  und kuscheln uns wieder an Ana die noch friedlich schlummert. Auch Phoebe ist wieder im Land der Träume und so kann ich noch etwas meinen Gedanken nach hängen bevor auch ich wieder einschlafe.
Es ist ein wundervolles Gefühl Vater zu sein. Ich weiß gar nicht, warum ich solche Angst hatte. Phoebe ist ein wundervolles Mädchen sie ist ruhig. Nicht so ein Schreihals wie manch andere Kinder und es macht Spaß sich um sie zu kümmern. Ich könnte mir vorstellen in ferner Zukunft weitere Kinder mit Ana zubekommen, aber nur wenn sie es auch möchte. Natürlich will ich diesmal von Anfang an dabei sein! Ich möchte sie bei allem unterstützen, will ihr eine Hilfe sein und auch möchte ich ihr bei stehen, wenn sie unser Kind zur Welt bringt.
So langsam werde auch ich wieder müde und mit einem letzten prüfenden Blick auf die zwei wichtigsten Menschen in meinem leben schlafe ich ein. Als ich das nächste Mal wach werde ist es schon hell draußen und Phoebe scheint auch wieder hungrig zu sein. Wieder schleiche ich aus dem Schlafzimmer immer darauf bedacht Ana nicht zu wecken. Unten angekommen beginne ich wieder, wie in  der Nacht die Flasche zumachen. Auf dem Sofa sitzend beobachte ich meine Tochter dabei, wie sie ihre Flasche leert. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, aber ich spüre das Ana uns beobachtet. Sie sieht verschlafen genauso schön aus. Ich sehe im Augenwinkel dass sie auf uns zukommt.
"Guten Morgen,  zwei ", sagt sie mit samt weicher verführerischer stimme.
"Guten Morgen", gab ich ebenso mit einen lächeln auf den Lippen wieder.
"Ich wollte dich nicht wecken, du hast so friedlich geschlafen. Daher habe ich gestern noch meiner Haushälterin gesagt, dass sie bitte etwas Milchnahrung was der Muttermilch gleicht und Flaschen besorgen soll. Ich hoffe es ist dir recht. Ich habe sie in der Nacht schon gefüttert und gewickelt. Damit du auch mal durchschlafen konntest und ich mich als Daddy bewähren konnte." Ich musste wissen, ob ich etwas falsch gemacht habe, um mich das nächste Mal zu verbessern.
"Es ist in Ordnung, ich finde es sogar süß, dass du dich so bemühst und kümmerst. Um ehrlich zu sein ich habe gar nicht mitbekommen, dass sie überhaupt munter wurde. Was ich sonst immer höre." Puh Glück gehabt, es sollte ihr auch mal gut tun und für was bin ich Vater es sind auch meine Pflichten mich um unser Kind zu kümmern und ich mache es gerne, sehr gerne.
"Sie war gegen 3 Uhr wach, noch bevor sie mit quengeln Anfangen konnte war ich schon munter und bin mit ihr leise aus dem Schlafzimmer gegangen. Es war zwar etwas schwierig für mich dass erstmal eine Flasche zumachen, aber nach Anleitung haben wir es doch geschafft. Und du zeigtest mir ja gestern bereits, wie ich sie wickeln soll und so tat ich es auch gleich. Gemeinsam kamen wir wieder zu dir ins Bett und schliefen schnell wieder neben dir ein."
"Ich bin glücklich darüber das sie dich als Daddy hat, obwohl ich schon gestehen muss das ich doch schon etwas Angst hatte, wie du reagieren wirst, wenn ich es dir sage? Wenn ich dir mitteilen muss das wir in der Nacht ein Kind zeugten, denn es gibt auch Männer die ganz anders reagieren als du es getan hast. Darüber bin ich froh, so einen Mann wie dich getroffen zuhaben." Natürlich hätte ich auch anders reagieren können, aber ich habe schon so viel falsch gemacht und dann das Gespräch mit meiner Mutter im Büro, das hat mir die Augen geöffnet. Außerdem kann das Kind nichts dafür, das ich zu blöd zum verhüten war. Ich kann aber sagen ich bin stolz auf mein Kind, auch wenn ich sie erst seit gestern kenne und für nichts auf der Welt würde ich sie wieder hergeben. Da kommt mir eine Idee, nur hoffe ich Ana damit nicht zu verschrecken.
"Ich bin auch froh, dass du die Frau bist. Du hättest sie mir auch vorenthalten oder verschweigen können. So wie ich mich verhalten habe, hätte ich dich verstanden. Umso glücklicher bin ich, das du es nicht getan hast und ihr beide hier bei mir seid. Und das möchte ich nicht mehr missen und ich möchte es gern jeden Tag so haben. Mich um euch kümmern und sorgen, sowie die Fortschritte unserer kleinen beobachten und dich lieben. Ich weiß, dass es noch ziemlich früh ist, aber doch will ich dich fragen. Möchtest du immer bei mir sein und an meiner Seite aufwachen? Dann bitte zieh zu mir? Ihr beide seid das wichtigste was ich habe und würde es nie mehr hergeben."
Ich sehe wie Ana nachdenkt auch ihre Augen, da sind soviel Gefühlsregungen drin zusehen, bitte bleib bei mir. Geh nicht mehr weg! Bitte ich brauche euch. Ich warte noch immer gespannt auf Ihre Antwort, aber sie bleibt still.
“Christian ist das dein ernst? Ja sicher möchte ich das, nicht nur für uns auch für Phoebe. Sie braucht uns beide und ich brauche dich sehr sogar." Das war es was ich hören wollte, was ich jetzt hören musste! In meinen Augen sammelten sich Tränen und ich merkte wie sie aus meinen Augenwinkeln liefen. Ist mehr Glück überhaupt denkbar? Ich musste auf der Stelle zu meiner schlafenden Maus schauen, ich flüsterte ihr etwas zu, aber so leise das ich sie nicht weckte.
<<Weist du wie glücklich ich bin, wie glücklich ihr mich macht, das deine Mom mir eine Chance gibt? Ich werde alles tun um euch glücklich zu machen, denn ohne euch will und kann ich nie mehr sein. Ich liebe euch so sehr das es weh tut. >> Nun liefen auch bei Ana die Tränen über ihre Wangen. Ich würde sie ihr so gern weg küssen und doch ist da noch etwas Angst, ob ich sie damit vielleicht bedränge.
"Ich liebe dich Christian, ich kann und will auch nicht mehr ohne euch sein, du machst mich so unendlich glücklich. Mir fehlen die Worte, ich weiß nicht mehr was ich dir noch sagen soll?"
Ich habe sie sprachlos gemacht? Dabei müsste ich es doch sein der nichts mehr sagen kann, der nicht mehr weiß was er noch sagen soll? Doch ich muss ihr noch etwas sagen.
"Du brauchst mir nichts sagen Ana, ich bin seit gestern der glücklichste Mann und das liegt nur an euch. Ich wäre schön blöd, wenn ich noch einmal so einen Fehler machen würde, euch wieder gehen zulassen, das würde ich nicht durchstehen. Ich liebe euch auch so sehr. Ich würde dich ja gern küssen und in meine Arme ziehen, das ist nur etwas schwierig. Ich bring sie mal ins Bett und  dann können wir ja auch Frühstück machen, wenn du möchtest."
Nach diesen Worten scheint sie ganz wo anders zu sein. Ich stehe auf und gehe Phoebe in unser Bett legen. Ich Baue noch eine Art Schutzmauer, so das sie nicht raus fallen kann. Als ich im Wohnzimmer ankomme steht Ana noch immer gedankenverloren, auf derselben Stelle. Ich ziehe sie in meine Arme. Erst dann scheint sie zu merken wo sie gerade ist. Denn sie kommt wieder ins hier und jetzt zurück. Sie blickt zu mir auf und ich schaue in ihre wunderschönen tauben blauen Augen. Ich muss sie jetzt einfach Küssen. Meine Lippen legen sich sanft auf ihre und wir vereinen uns zu einem  Körper während wir uns küssen.

Die Nacht der NächteWhere stories live. Discover now