Kapitel 17

5K 232 27
                                    

Natürlich machte es mich traurig, ihn so zu sehen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Natürlich machte es mich traurig, ihn so zu sehen. Wenn es nach mir ginge, wäre niemand auf der Welt traurig. Aber weil ich Shawn kannte, und in seinem Blick lesen konnte, dass ich nicht weiter drauf eingehen sollte, lehnte ich mich so wie früher an ihn und umfasste seinen Oberarm mit meinen Händen.

Daraufhin spürte ich jedoch ziemlich schnell, wie er sich versteifte. Wahrscheinlich wollte er gerade eher in Ruhe gelassen werden. Weil er mich allerdings nicht abschüttelte und auch nichts sagte, blieb ich trotzdem an ihm angelehnt.

In den nächsten Minuten konnte ich so bemerken, wie er allmählich wieder lockerer wurde und sich entspannte.

In diesem Moment wünschte ich mir etwas, was ich mir all die letzten Jahre nicht mehr vorstellen konnte. Ich wünschte mir, dass ich wieder seine beste Freundin sein könnte. Er brauchte mehr Menschen in seinem Leben, die ihn normal behandelten. Ich wusste zwar, dass er in Kanada einige hatte, aber eine Person mehr oder weniger konnte doch nicht schaden oder?

Das ist ja schon irgendwie süß! Hä? Was ist süß? Du sitzt hier mit Shawn auf den Treppenstufen vor deinem Haus und lehnst dich an ihn, wie du es früher immer getan hast. Und die Tatsache, dass du jetzt erst bemerkst, dass du ihn wieder als besten Freund haben möchtest natürlich auch. Es ist alles so vertraut aber auch friedlich.

Wie aus heiterem Himmel kam mir plötzlich ein Gedanke, der sich nicht mehr abschütteln ließ: Menschen kommen und gehen. Doch die, die dir wirklich wichtig sind, bleiben auf ewig bei dir.

Es war irgendwie lächerlich, passte aber in der jetzigen Situation. Ich war damals nach Deutschland gekommen und trotzdem blieb Shawn stets ein wichtiger Teil in meinem Leben. Egal ob der Kontakt abgebrochen war oder nicht. Und jetzt hatte Shawn mir meine Familie gebracht. Demnach musste ich ihm doch wohl noch wichtig sein!

Bevor ich allerdings noch ein paar Worte mit Shawn wechseln konnte, fuhr ein Auto in unsere Auffahrt und hielt dort an. Nur widerwillig löste ich mich von Shawn, denn er hatte mir einfach ein unvergessliches Geschenk gemacht und ich hatte einfach das Gefühl, dass ich mich immer noch nicht genügend bedankt hatte.

Ich blieb noch so lange draußen stehen, bis das Auto aus meinem Blickfeld verschwunden war und kümmerte mich dann endlich um meinen knurrenden Magen.

Roses 《S.M.》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt