Menschen

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An einem Ort sitzen und Leute beobachten. Das wollte Tanner schon lange tun.

Er sitzt schon seit drei Stunden an der Bushaltestelle und beobachtet wie Leute ein und aussteigen. Niemand beachtet ihn wirklich. Manchmal mustern ihn gleichaltrige, ab und zu lächelt ihn eine alte Dame an. Immer ein Bus mit gerumpel angerollt kommt, schnellen Tanners Augen zu den Bustüren und mustert die Gesichter, Bewegungen der Menschen.

Er sieht das Ganze als grosse Befriedigung an, da er sich auf Fehler der Menschen konzentrierte und somit sich selbst als etwas höher stehendes betrachtet. Jemand der die Menschen beobachtet und sie somit verunsichert.

Ein immer währendes Lächeln umspielt seine Lippen. Wenn ihn jemand in seine Augen schaut, zieht er die Augenbrauen hoch und grinst selbstgefällig. Jemand den ihn beobachten würde, würde ihn als arrogant bezeichnen, doch er selbst ist sich ganz sicher besser als alle anderen zu sein.

Früher teilte er seine Gedanken mit seiner Mutter. Diese erklärte ihn für grössenwahnsinnig und nahm ihn dabei nicht richtig ernst, deswegen beschäftigte er sich nun alleine damit.

Ein Bus kommt wieder angefahren. Leute steigen aus, jemand ein. Tanner schaut zum Busfahrer, der Anstalt macht auszusteigen. Er wirft Tanner eine fragenden Blick zu. "Was tust du hier die ganze Zeit?"

Tanner weiss, das er den Busfahrer jede halbe Stunde aufs neue beobachtet hat und wundert sich auch nicht das er nachfragt, doch es störte ihn trotzdem.

TannerWhere stories live. Discover now