Kapitel 50-Hochzeit02

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Die Hochzeitszeremonie war wie aus dem Bilderbuch. Unglaublich romantisch und märchenhaft. Meine Tante hatte sich dieses Mal selbst übertroffen. Ich war echt stolz auf Tante Quietscheentchen es schien sie hatte endlich ihren Erpel fürs Leben gefunden. Hoffentlich. Eine weitere Rede voller Gequietsche würde ich nicht ertragen.

Nach der Zeremonie begaben sich alle Hochzeitsbesucher auf die große Festwiese vor der Kapelle. Überall waren Tische aufgestellt mit weißen Baldachins, es gab eine Bühne mit einer Tanzfläche davor, es gab ein riesiges Büffet insgesamt sieben Tische von denen zwei mit Nachtisch gefüllt waren. Außerdem gab es eine Bar und Leute die mit Häppchen rumliefen. Die Tische waren alle zum Tisch des Brautpaars gerichtet und mit Tischkärtchen versehen. Lucas und ich waren an einen Tisch mit Ian, Louis und einem Cousin von uns gesetzt worden und natürlich ihren Begleitungen.

Ian hatte sich eine langbeinige Cheerleaderin geschnappt, eine deren Name ich nicht kannte, was mich aber auch nicht weiter störte.

Louis hatte sich ebenfalls eine Cheerleaderin geschnappt. Ich hatte es tatsächlich noch geschafft ihn zu überzeugen Lana mitzunehmen ohne es zu wissen. Erst nachdem Lucas am Vortag gegangen war, war er mit der Neuigkeit rausgerückt.

Mein Cousin, der gerade erst 13 war, war deutlich seine Verwandtschaft mit unserem Vater anzusehen (er war der Sohn seines Zwillingsbruder). Sein Teint war ebenfalls gut gebräunt und sein Haare pechschwarz. Seine Begleitung war ein etwas pummeliges, aber sehr hübsches blondes Mädchen mit strahlend blauen Augen. Sie stellte sich schüchtern als „Mary" vor. Sie bleib auch den restlichen Tag sehr zurückhaltend. Mein Cousin konnte seine Augen, jedoch keine Sekunde von ihr lassen. Echt süß.

Die Tischordnung sah folgender Maßen aus: Lucas saß rechts von mir. Ich stellte die einzige Barriere zwischen ihm und Ian da. Lucas gegenüber saß Louis, auch nicht viel besser, und Lana saß mir gegenüber. Habe ich erwähnt, dass der Tisch rund war? Mein Cousin saß auf der anderen Seite von Lana und direkt daneben Mary. Die fremde Cheerleaderin, die an Ian förmlich klebte saß zwischen Louis und Ian.

Bist du mitgekommen?

Rechts von mir Lucas, daneben Mary, mein Cousin Olaf, ja ich weiß, keine Ahnung was sich seine Eltern bei dem Namen dachte, sein Glück, dass es jetzt Frozen gibt, dann Lana, Ian, die Cheerleaderin, Louis und wieder ich. Vielleicht hätte ich es gleich so beschreiben sollen.

Lucas schien sich nicht über unsere Tischgesellschafft zu freuen. Er zog mich erstmal Richtung Bar.

Überrascht sah ich ihn an: „Willst du dich nicht zu ihnen setzen?"

Er schüttelte den Kopf: „Besser nicht."

Ich ärgerte ihn: „Warum? Stehst du auf die Kleine von Ian und willst nicht, dass sie dich mit mir sieht?"

„Was? Nein. Die ist mir doch egal."

„Was dann? Ich meine, meine Brüder denken immer noch du hättest mich um meine Unschuld gebracht, willst du ihnen, dass nicht unter die Nase reiben.", noch in derselben Sekunde bereute ich das gesagte.

Seine Augen begannen zu leuchten: „Du hast Recht!"

Oh oh. Schon wollte er wieder Richtung Tisch. Ich hielt ihn zurück: „Warte! Jetzt stehen wir schon bei der Bar, jetzt will ich auch was zu trinken."

Er zog skeptisch die Augenbrauen zusammen: „Du magst doch gar keinen Alkohol!"

„Glaub mir Lucas. Heute brauche ich ihn. Außerdem mag ich ihn nur wenn man ihn zu doll schmeckt", an den Barmixer fügte ich hinzu, „Eine Pina Colada bitte."

Ich schickte Lucas schon mal vor, bevor ich mich mit dem Getränk bewaffnet selbst auf den Weg zum Tisch machte.

Auf dem Weg zum Tisch kam doch tatsächlich einer dieser Typen mit Häppchentablett vorbei. Ich lächelte den Typen an: „Ich darf doch oder?" und nahm ihm sein Tablett ab. „Miss ich fürchte.", wollte er sein Tablett zurück. Ich warf ihm einen warnenden Blick zu: „Ich warne sie! Wehe sie nehmen mir dieses Tablett ab! Ich darf mich gleich an einen Tisch mit meinen Brüdern und ihren größten Feind setzen von welchem sie denken er hätte mich entjungfert und der denkt er könnte mich überzeugen ihm mein Herz zu schenken. Nehmen sie mir nicht meinen letzten Lichtblick diesen Abend weg!"

Ich war anscheinend überzeugend genug, denn er hielt es sogar für nötig sich bei mir zu entschuldigen. Der arme. Ich würde echt gerne mit ihm tauschen. Würde ich wirklich.

Es half nichts und ich begab mich letztendlich voll beladen zum Tisch. Ich hatte noch jemanden aufgegabelt der mir meine zwei Teller vollbeladen vom Büffet trug.

„Ja genau. Stellen sie es einfach alles auf meinen Platz. Die Suppe, die ich ihnen vorhing gezeigt habe, können sie mir in einer halben Stunde bringen und ebenso jede halbe Stunde einen neuen Drink. Danke.", gab ich dem Typen vorerst letzte Anweisungen.

Meine Sitznachbarn beobachteten mich verwundert.

Louis legte die Stirn in Falten: „Wir können uns auch selbst was holen."

„Ich weiß. Ich habe auch nicht vor was für euch zu engagieren. Wenn ihr auch was wollt könnt ihr selbst gehen."

Ian gab sich einen Face Palm: „Du bist so verfressen Mara..."

Lucas legte eine Hand auf mein Bein. Trotz dem Stoff des Kleides spürte ich seine Wärme: „Sie sieht doch gut aus."

Oh, ein Kompliment von ihm. Wie Unerwartet.

Ian starrte auf Lucas Hand.

Die Cheerleaderin mischte sich mit hoher Stimme ein: „Wenn sie das alles isst nicht mehr lange!"

So eine Tusse. Ein bisschen Speck um meine Hüften konnte ihr doch egal sein. Außerdem glich ich eine Fressattacke immer durch eine Runde Sport aus. Meistens jedenfalls.

I'm your Robin HoodDonde viven las historias. Descúbrelo ahora