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Taehyung

Ich schlüpfe in meine neue Arbeitskleidung hinein. Man hat nie genug Zeit um sich an irgendwas zu gewöhnen. Immer wieder steige ich um zu neuer Kleidung oder auch Kostüm. Für mich ist das nicht wirklich Kleidung. Immerhin ist Kleidung dafür da um deine privaten Zonen nicht öffentlich preiszugeben und natürlich auch um dich vor Kälte zu schützen.
Natürlich trete ich nicht ganz nackt auf, aber mein Oberkörper fühlt immer die Kälte der Stange.
Mein Unterleib wird immer in viel zu enge Reizwäsche gesteckt. Nein damit meine ich nicht die typische Reizwäsche einer Frau, obwohl ich diese im privaten leben auch nicht ausschließen kann. Ich finde sie halt schön und niemand bekommt zu Gesicht was ich trage also ist es ja nicht so tragisch. Hauptsächlich trage ich sie auch nur zu nächtlichen Zeiten, da der Stoff immer so leicht und unbeschwert meine Haut berührt.
Aber für die Arbeit nicht. Das einzige was Jimin und ich hier zu zeigen haben sind unsere Oberkörper, obwohl wir uns darin auch sehr unterscheiden.
Ich trage eine enge Ledershorts die bis kurz über meinen Hintern geht. Exakt die gleiche trägt auch Jimin.
Accessoires gibt es heute keine großartigen. Nur eine eng am Hals liegende Lederkette und schwarze Nietenohrringe.
Dazu kommt dann noch die Routine, wie Haare machen und schminken.
"Dieser Opa, der jedes Wochenende hier sitzt, ekelt mich dermaßen an. Dich etwa nicht?"- fragt mich mein grauhaariger Freund.
"Mein Gedächtnis versagt mal wieder.
Von welchem Opa sprichst du Jimin?"

"Der widerliche in der ersten Reihe? Wie kannst du den bitte nicht bemerken? So auffällig wie der sich verhält und erst recht dieser Blick, der immer wieder zu unseren Äffchen gleitet."-erzählt er angewidert.
Natürlich kann ich Jimin verstehen. Pedophile sind widerwärtig und Abschaum, aber ist das nicht unser Ziel? Das die Männer an uns Lust finden...
"Mach dir da nichts drauß. Er schaut uns nur an mehr nicht. Du solltest dir angewöhnen die Leute aus der Umgebung auszublenden. Mache ich auch. Sonst würde ich wohl kaum da oben stehen können und die Stange zu meinen Seelenverwandten erklären können."-sage ich und lächel ihn etwas an um ihn aufzumuntern.
Ich möchte mich nicht darüber beschweren oder kann es auch irgendwie gar nicht. Ich wusste worauf ich mich einlasse. Außerdem kann man von Glück sprechen, dass wir einen so verständnisvollen Chef haben.
"Hast recht. Aber das ist nicht leicht. Ich wünschte ich könnte auch mal etwas leichtsinniger sein und damit möchte ich nicht sagen das du dumm bist oderso aber du kannst Dinge schnell hinnehmen ohne ein Drama draus zu machen."
Er kommt zu mir rüber und legt seinen Arm auf meine Schulter. Ich habe schon verstanden was er mir damit sagen wollte. Er hat versucht zu erklären, dass ich nicht derjenige bin der sich sofort alles einfach so zu Herzen nimmt oder Alles so ernst nimmt sondern jemand der es locker nimmt. Menschen können sich so gewaltig in anderen Täuschen.
Freud war der erste Mann der dies erkannte.
Der erste Eindruck erklärt die Sympathie oder auch das Unsympathische, aber nicht den Charakter und das wirkliche Sein des Menschens. Du kannst eine Person  auch dein Leben lang kennen und trotzdem nichts über sie wissen.
Wir bewegen uns beide in Richtung Bühne und ich komme mir wieder so hässlich vor.
Wie ich sagte Jimin und ich tragen die gleichen Klamotten und sind beide Oberkörperfrei, aber wir unterscheiden uns trotzdem im ganz großen.
Mein Körper ist vergleichbar mit einem weiß angestrichenem Brett, während der von Jimin neben mir gold glitzert und seine tattowierten Muskeln umso schöner aussehen lässt.
Aber das war die Absicht des Bosses.
Jimin ist die Dominatere Version. Sexy männlich und stark.
Währendessen spiele ich das etwas unschuldigere Kätzchen, welches jeden Mann/Frau mit der verführerischen Aura um den Verstand bringt.
Tatsächlich werde ich auch von Frauen mit Geld beworfen.
Dennoch sind Geldstücke seit kurzem verboten. Zu hohe Verletzungsgefahr.
Am Anfang war es sehr schlimm für mich, aufgrund meiner Wunden doch mein Vorgesetzter meinte das es dieses unperfekte ist was die Leute so an macht.
Der Vorhang öffnet sich und wir treten beide an unsere jeweilige Stange.
Die Musik passt wie immer perfekt und ab jetzt schalte ich alles aus.
Mein dämliches Bewusstsein.
Ich bin mir vieles bewusst aber unterdrücke es hin und wieder mal.
Ich schwinge mich dich Stange hinauf und umklammer sie mit meinen Beinen.
Ich lasse mich mit meinem Oberkörper etwas nach hinten fallen und lege meinen Kopf in den Nacken.
Beim öffnen meiner Augen jedoch gefriere ich zum Eisklotz.
Eine Person steht ganz nah an meiner Bühne. Zu nah und sieht mich an.
Unbewusst rutsche ich langsam die Stange hinunter aber behalte die Position von vorher bei. Zu ängstlich um mich irgendwie zu bewegen.
Das laute quietschen der Stange lässt einige Leute seltsame Grimassen verursachen.
Ich merke nich einmal das ich inzwischen am Boden angekommen bin.
Die Person hält immer noch Blickkontakt und ich schlucke einen fetten Kloß hinunter, der sich gebildet hat.
Immer noch in der Position versteinert schaue ich die Person an, die sich nun etwas über mich beugt.
"In 10 min. beim Ausgang."

Das ist noch nie passiert.

°▪Wicked_Games▪° | KookVWhere stories live. Discover now