KAPITEL 5.2

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Im Klassensaal erwartete mich ein Mann, der mir äußerst bekannt vorkam.
Ich setzte mich neben Seamus. Ich schubste sie ein wenig an und erkundigte mich nach dem neuen Lehrer.
«Was? Du kennst ihn nicht? Professor Dumbledore hat ihn uns doch heute Morgen vorgestellt und ich glaube, dass du auch da warst», es sollte keineswegs ein Vorwurf sein.
«Ja, du hast Recht. Aber ich war nicht so ganz bei der Sache und habe nicht zugehört.»
«Ich verstehe, kein Problem», er grinste, «das ist Alastor Moody! Er ist ein mächtiger Auror. Mehr als die Hälfe der Gefangenen in Azkaban haben wir ihm zu verdanken.»
«Ah, stimmt. Ich erinnere mich. Danke Seamus.»

Ich betrachtete diesen Moody genauer. Er hatte ein Auge und ein Bein verloren. Das Auge wurde durch einen magisch-mechanisches Auge ersetzt und dort, wo einmal das Bein gewesen war, war nun eine Prothese aus Metall angebracht. Von ihm ging eine dunkle Aura aus, die mich einschüchterte.

Im Laufe des Unterrichts, den er so schnell wie möglich begann, machte er uns mit den drei unverzeihlichen Flüchen bekannt. Dass er die Zauber an einer Spinne anwandte, um sie uns zu demonstrieren, machte alles nur noch schlimmer. Man konnte spüren, wie das Tier unter dem Folter-Fluch litt. Neville bekam sogar fast einen Nervenzusammenbruch und in Hermines Augen sammelten sich die Tränen. Sie war diejenige, die Moody dazu brachte, seine quälende “Vorstellung“ zu beenden.

Ich sah mich kurz in der Klasse um. Langsam entspannten sich meine Muskeln wieder, die sich zuvor aus Angst verkrampft hatten. Mit dem Imperio-Fluch hatte Moody die Spinne über die Köpfe der Schüler schweben lassen. Ich hatte panische Angst, dass er mir die Spinne, wie bei Ron, auf den Kopf setzen würde.
Als mein Blick zu Draco wanderte, setzte mein Herz für einen Schlag aus. Ich war der Meinung, dass es daran lag, dass er noch blasser als sonst war. Er hatte das Tier direkt ins Gesicht bekommen. Es hatte nicht mehr viel gefehlt, dann wäre er in Ohnmacht gefallen. Er tat mir richtig leid. Am liebsten wäre ich aufgestanden, zu ihm gelaufen und...
Nein! Stopp! So abweisend er immer zu mir war und dass er mir bisher nur gemeine Sachen zu sagen hatte, sollte Grund genug dafür sein, dass er es verdient hatte so zu leiden. Er machte das Leben der anderen (vor allem den jüngeren Schüler) zur Hölle. Wurde mal Zeit, dass er dafür bestraft wurde!

Nein, das war nicht gerecht. Niemand hat es verdient im Unterricht eine Art Schockzustand zu erleiden. Nicht einmal, wenn man es verdient hatte.

Eines stand fest: Moody hatte nicht nur die Spinne gequält, sondern auch die Schüler damit gefoltert!

Amélia (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now