KAPITEL 16.3

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«Ich meine damit, dass eine Beziehung, wie ich sie jetzt habe, zum erwachsen werden gehört. Und dazu gehört auch, dass ich auch schlechtes erfahren muss. Nur so werde ich lernen, besser mit Problemen umgehen zu können. Und wenn Draco mich verletzt, dann glaub mir, es ist kein Weltuntergang. Obwohl ich wahrscheinlich ganz anders reagieren werde, wenn es tatsächlich mal soweit kommen sollte.»

Eine Zeit lang starrte Severus mich ungläubig an. «Du bist schon so erwachsen und ich habe das alles verpasst...», er sah traurig zur Seite.
«Ich weiß, Dad, aber du bist jetzt für mich da und das ist mindestens genauso viel Wert. Und hör auf ein schlechtes Gewissen zu haben. Jetzt kann man sowieso nichts mehr ändern»
Ich sah, wie er anfing zu lächeln. Ich mochte es, wenn er lächelte. Vorher war sein Blick immer so leer und das Wort “Lächeln“ war ein Fremdwort für ihn gewesen.
Aber och habe das Gefühl, dass sein Herz, das seit dem Tod meiner Mutter und der Trennung von mir gefroren war, langsam anfing aufzutauen.
Wir würden niemals die glückliche Familie werden können, wie es sich jeder wünschte, aber ich hatte meinen Vater gefunden und das war alles was ich wollte. Ich hatte herausgefunden wohin ich gehörte und das war unvorstellbar wertvoll für mich. Ich hatte das Gefühl, dass ab nun alles gut werden würde.

«Was habe ich da gehört? Ich und dich verletzten?!», es war Draco, der sich zu uns begab. «Es tut mir leid Professor, dass ich die Unterhaltung zwischen Ihnen und Ihrer Tochter unterbrochen habe.»

«Das hoffe ich Mr. Malfoy. Aber ich habe noch zu tun. Wir werden uns im Unterricht wieder sehen.»
Er umarmte mich und verschwand mit einem kurzen Lächeln in die Schule zurück.

Draco kam auf mich zu und wollte mich küssen (zumindest dachte ich das). Ich schloss meine Augen und streckte ihm meinen Kopf entgegen. Ich hörte ihn lachen und spürte dann, dass er seine Lippen auf meine Wange legte.

„Komm, Lia. Lass uns ein Stück gehen“, er nahm mich an der Hand und lief los.

Oh oh. Ich ahnte nichts Gutes! Und somit wurde ein kleiner Teil meiner überheblichen Hoffnungen (zumindest was die Liebe anging) infrage gestellt.

Amélia (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now