KAPITEL 11.3

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Dort angekommen hielt mich etwas zurück.

Ich drehte mich herum und sah Draco ein paar Meter vor mir stehen. Ein großes Lächeln legte sich auf meine Lippen. Ich wollte endlich wissen, wie sich seine Lippen auf auf meinen anfühlten, deshalb ging ich zu ihm, nahm ihn in die Arme. Meine Hände berührten sein Gesicht und seine Haut war so unfassbar weich, wir näherten uns in Zeitlupe, bis wir uns endlich küssten.
In meinen Gedanken zumindest. In Wirklichkeit stand ich wie angewurzelt da und sah ihm in die Augen. Ich grüßte ihn, ging einen Schritt auf ihn zu, doch dann nahm Harry mich am Arm und zog mich aus dem Saal heraus, durch zahlreiche Gänge. Mein Herz schmerzte mit jedem Schritt, den ich von ihm entfernt wurde. Ich liebte diesen Jungen so sehr.

Wir blieben vor einer Tür stehen und ich riss mich los.
«Was sollte das?!», ich war so sauer, dass ich vor Wut kochte.
«Was denn?»
«Das mit Draco. Ich wollte zu ihm und du zerrst mich von ihm weg?!», in mir brodelte die pure Wut.

Mein Bruder schaute schnell auf den Boden und gab mir zu verstehen, dass er ihn gar nicht bemerkt hatte. Das konnte ich ihm nicht glauben, was er mir wahrscheinlich an meinem beleidigten und wütenden Gesichtsausdruck ablesen konnte. Wieder suchte er eine enge Nähe. Langsam bekam ich davon ein wenig Angst, weshalb ich einen Schritt zurück ging.

Harry lehnte sich mit dem Oberkörper in meine Richtung und sagte: «Amélia, ich will nur das Beste für dich. Ich weiß wie wichtig Draco dir ist und möchte deshalb nicht, dass du denkst, dass ich dir das nicht gönne. Auch wenn ich ihn nicht sonderlich leiden kann und es mir nicht recht ist, dass meine kleine Schwester mit solch einem Typen was am laufen hat...», ich verdrehte übertrieben die Augen. «...aber ich merke, dass er dich glücklich macht und du endlich wieder lächeln kannst. Nicht nur ich, sondern auch Hermine und Ron ist es aufgefallen, dass du viel fröhlicher bist, seit du mit ihm zusammen bist. Und das ist der Grund wieso wir dir das gönnen.»
Ich war von seiner kleinen Rede sehr gerührt und konnte nicht anders als ihn in den Arm zu nehmen: «Aber merk dir eins: ich bin nicht deine kleine Schwester, sondern du mein kleiner Bruder»
«Wieso?»
«Harry, ich bin ein Jahr älter als du», ich musste anfangen zu lachen.
Er grummelte beleidigt, schloss sich meinem Lachen jedoch an.

Amélia (Abgeschlossen)Onde histórias criam vida. Descubra agora