KAPITEL 12.2

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Plötzlich hörte ich ein dumpfes Geräusch, das aus dem Schrank hervordrang. Dann krachte es. Anstatt mich zu entfernen, näherte ich mich dem Schrank. Und dann stürmte etwas heraus, das mich zum stürzen brachte. Ich zückte meinen Zauberstab, um dem Angreifer gewappnet zu sein, doch ich sah nur einen blauen kleinen Vogel, der fröhlich zwitschernd durch den großen Raum flatterte. Ohne meine Aufmerksamkeit weder von dem Vogel, noch von dem Schrank zu wenden, stand ich auf. Der Vogel war verschwunden, doch die Schranktür immer noch leicht geöffnet. Langsam und mit kleinen Schritten näherte ich mich ihm; den Zauberstab in Kampfposition. Ich öffnete die Tür komplett. Mein Herz schlug immer schneller als wollte es meinem Körper entfliehen. Nun erblickte ich das Innere des Schrankes und mein Atem stockte. 
Er war leer. 
Ich musste anfangen zu lachen, doch der Angstschweiß glitzerte dennoch auf meiner Stirn. Ich schloss die Tür und entfernte mich blitzschnell. 

Ich hatte beinahe vergessen wieso ich eigentlich hier war, bis mich eine bekannte Stimme beim Namen nannte. Stimmt, Harry war mit mir in den Raum der Wünsche gegangen. Ich wartete noch zwei Rufe ab, dann wusste ich in welche Richtung ich gehen musste und fand ihn problemlos. 
Zuerst wollte ich ihn fragen was er wollte, doch dann sah ich einen riesigen Spiegel hinter ihm.
Ich verstand sofort. Harry nahm meine Hand und führte mich zu ihm. Es dauerte eine Weile bis sich ein verschwommenes Bild sehen ließ. Meine Geduld war mittlerweile am Ende erreicht, weshalb ich nicht mehr stillstehen konnte. Zuerst der Schock wegen einem Schrank, in dem ein niedlicher Vogel eingesperrt war und jetzt der Spiegel, der nicht nur mich abbildete, sondern noch eine andere große Person, die auf keinen Fall Harry sein konnte. Ich sah mich nach ihm um, doch er stand weit entfernt und lächelte mir Mut zu, also wandte ich mich wieder dem Spiegel zu und konzentrierte mich auf das was ich am meisten wollte: meinen Vater.

Das Bild wurde immer schärfer und ich spürte wie meine Schläfen pochten und meine Hände einschliefen. Mein größter Wunsch war gewesen, meinen Vater zu finden. Etwas in mir war sich sicher, dass ich gleich Moody neben mir stehen sehen müsste.
Doch es kam ganz anders.

Amélia (Abgeschlossen)Onde histórias criam vida. Descubra agora