F Ü N F

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,,Kommst du?"

Seine Mutter sah ihn lange und
gründlich an.
Heute würde er aus dem Krankenhaus entlassen.
Leider allein. Ohne Sandy.

,,Ja."

Er sagte es leise, fast traurig.
Dann warf er sich seine Tasche über die Schulter
und folgte seiner Mutter.

Sie verließen das Krankenhaus und
setzten sich auf dem Parkplatz in das Auto
seiner Mutter.
Er schaute sofort aus dem Fenster.

,,Shaun?"

,,Hm?"

,,Ich wollte nur sagen... wenn du reden willst, ich bin da."

,,Ist ok."

,,Ich kann verstehen, dass das... schwierig ist und..."

,,Ja."

,,Ich meine, ich bin deine Mutter.
Ich bin immer für dich da, okay?"

,,Ok."

,,Und naja, also... ich habe so das Gefühl..."

,,Es ist gut!"

,,Sicher?"

,,Ja."

,,Wenn du meinst."

,,Mom!"

,,Was?"

,,Fahr einfach, okay?"

Seine Mutter sah ihn lange und traurig an,
dann startete sie den Motor und fuhr los.
Lange Zeit schwiegen sie.

,,Soll ich dich bei dir absetzen?"

,,Ja."

Bei sich zuhause, schloss er die
Wohnungstür auf und betrat den Flur.
Das Erste, was er sah, war ein Bild von ihr.
Im Wohnzimmer waren noch mehr.
Er zwang sich, die Bilder nicht anzusehen.
Doch sein Blick flimmerte immer wieder zu ihr herüber.
Wie sie lachte, wie sie aussah.

Er bekam keine Luft mehr.
Auf dem Absatz machte er kehrt
und rannte aus der Wohnung.
Er musste hier weg.

Auf der Straße konnte er langsam wieder atmen.
Er ging in Richtung Park,
wo er sich auf eine Bank in einer
verlassenen Ecke setzte.
Er begann zu weinen.

Wenn wir unsterblich wären,
fänden wir es dann noch toll?

Somewhere else (✔️)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt