Szene Neun

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Szene Neun (Kat)


Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich ziemlich verwundert, dass ich einen verpassten Anruf von Jax hatte, der mich vor einer Stunde angerufen hatte. Es war laut Handyuhr 10 Uhr Morgens gewesen und ich musste erstmal wach werden, bevor ich mich großartig bewegte.

Nachdem ich wieder geduscht hatte, rief ich Jax eine halbe Stunde später zurück.

"Alles in Ordnung?", fragte er mich sofort, nachdem er abgehoben hatte.

"Ja, alles in Ordnung. Was gibt es denn?"

"Kannst du mal gucken, wo du genau bist?"

"Warte, hier lag irgendwo ein Flyer vom Hotel." Ich schnappte mir den Flyer von der Kommode, wo der Fernseher drauf stand und las mir die Adresse vom Motel durch. "Okay, Santa Maria Motel in Biola."

"Das ist unten bei Fresno. Ich bin in zweieinhalb Stunden da."

"Wieso, ich kann auch alleine nach Charming fahren, Jax."

"Könntest du. Aber das wäre um einiges sicherer."

"Wieso, was ist los?", fragte ich und bei mir schrillten einfach alle Alarmglocken.

"Wir haben von einem Spitzel erfahren, dass die Frau von Brands dich sucht. Da gab es einen Überlebenden beim Brand in der Werkstatt. Richards Sohn Nico. Sie hat sämtliche Nazi-Söldner beauftragt nach dir zu suchen. Ein Kopfgeld in Höhe von 10.000 Dollar ist auf dich ausgesetzt. Bleib bitte einfach im Motel, bis ich da bin. Ich melde mich vorher noch mal, okay?"

"Das darf doch nicht wahr sein", brummte ich und ließ mich aufs Bett fallen. Ich fuhr mir durchs Haar und seufzte. "Was ist, wenn hier einer von den Leuten auftaucht?"

"Wenn du dich ruhig verhältst und die Vorhänge zuziehst, dann nicht. Ich beeile mich, Kat."

"Okay."

Damit war das Gespräch beendet und ich klappte das Handy zu. Ich schmiss es auf das Bett und ging zum Fenster, wo ich die Vorhänge zugezogen hatte. Ich zog dieses ein wenig auf, um rausschauen zu können. Doch außer mein Auto und ein paar anderer, konnte ich nichts Verdächtiges erkennen. Ich machte die Vorhänge wieder zu und packte schon einmal alle meine Sachen zusammen.

Ich hielt kurz Inne, als ich mir ein Ultraschallbild in die Hände fiel. Nein, dass hatte die Person, die vor mir im Zimmer war nicht vergessen. Es war meins.

Katherine Shaw, 36 Schwangerschaftswoche und meine kleine Tochter. Mir schossen Tränen in die Augen und versuchte, dass ich den Verlust so schnell wie möglich wieder vergesse. Ich stopfte das Ultraschallbild zwischen die Unterlagen, die ich sowieso am wenigstens brauchte und packte weiter meine Sachen ein. Nachdem das alles fertig war, saß ich noch eine Weile auf dem Bett und schaute Fernsehen. Bis 13 Uhr sollte ich das Zimmer verlassen und bezahlt haben. Ich hatte noch eineinhalb Stunden und Jax war auch spät dran, weshalb ich mir langsam Sorgen machte. Mein Handy checkte ich auch immer wieder, da ich Angst hatte einen wichtigen Anruf, oder eine wichtige SMS von ihm zu verpassen.

Als ich draußen Türen zufallen hörte, zuckte ich zusammen. Bitte lass es Jax sein. Aber in einem Auto? Auch, wenn ich ein ungutes Gefühl dabei hatte, ließ ich mir nicht nehmen, am Fenster zu spionieren. Ich zog ein wenig die Gardine bei Seite und spähte heraus. Erleichtert fuhr ich einen leichten Atemzug aus, als ich Jax sah, der aus einem Geländewagen stieg. Mit im Schlepptau war Tig. Die beiden schauten sich angespannt um und blieben stehen. Jax zückte sein Handy und wollte mich gerade anrufen, als ich zur Tür ging, und diese erleichtert aufriss.

Die beiden blickten zu mir. "Alles okay?", fragte Tig panisch.

"Nein, wieso?", stellte ich die Gegenfrage.

Mr. Vize [SOA] | ⏸. Where stories live. Discover now