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Hellouuu! Also ich hab mich jetzt entschlossen ENTWEDER mittwoch oder sonntag zu updaten, weil ich es sonst zeitlich nicht schaffe...
Tut mir leid😶

Viel Spaß trotzdem mit dem Kapitel <3
Love u all♡

Ich tanzte nicht lange mit Wayne.
Erstens kam er mir ein bisschen schmierig vor und zweitens hatte er bestimmt auch schon das eine oder andere Glas zu viel.

Und dazu wurde mein Blick immer wieder von ganz etwas anderem angezogen.
Jemand anderem.

Noah.

Er stand hinten an der Bar, einen roten Pappbecher zwischen den Fingern, von dem er aber bis jetzt noch nicht mal probiert hatte, und die Rothaarige von vorhin redete auf ihn ein während sie immer wieder wie zufällig, lasziv lächelnd an ihrem Ausschnitt zupfte.

Es passte mir nicht.
Es passte mir ganz und gar nicht.
Aus welchem Grund auch immer.

Schließlich schaffte ich es, mich von Wayne loszumachen, der sich achselzuckend von mir abwandte um keck (und wahrscheinlich vollkommen besoffen) am Strohalm des Cocktails eines blondierten Mädchens zu saugen, wofür er erstmal eine ordentliche Backpfeife bekam.

Ich überlegte kurz, ihn zu Viktoria zu bringen, damit diese auf ihn aufpassen konnte, aber eigentlich war er alt genug, um zu wissen, dass er weniger trinken oder wenigstens auf sich Acht geben sollte.

Ich drängelte mich mit gespreizten Ellebogen durch die Menschenmassen zu der schwarzen Bartheke, an der kleine bunte Lichterketten angebracht worden waren.

"Na, schon zurück? Ist er dir etwa zu oft beim Tanzen auf die Füßchen getreten oder was?" Noahs kalte, dominante Stimme war trotz des Lärms hier leicht zu verstehen.

"Er ist nicht so unbedingt mein Typ." Sagte ich gerade noch laut genug, dass er mich auch verstehen konnte.

Ich glaubte einen Moment, dass Noahs Mundwinkel für einen Millisekunde zufrieden gezuckt hatten, aber ich konnte es mir auch bloß eingebildet haben.

"Was du nicht sagst."
Ich nickte und nahm ihm seinen Drink aus der Hand, den ich in zwei großen Schlucken hinunter kippte.

Es brannte im Hals.

Und leider war ich ziemlich anfällig für Alkohol, was ich wohl kurzfristig vergessen hatte.

Ich bemerkte, dass Rotlöckchen gerne etwas gesagt hätte, aber dass Noah ihr den Rücken zugewandt hatte, schien ihr wohl schon Korb genug zu sein, denn sie verzog schmollend sich zurück zu ihren Freundinnen.

"Also." Ich grinste ihn breit an. "Wir werden jetzt tanzen, Noah Winter!"
Vor Vorfreude klatschte ich in die Hände.

Natürlich stellte ich vorher den Drink am Tresen ab. So betrunken war ich auch noch nicht.

"Ganz bestimmt nicht." Sagte Noah kalt und monoton.

Zwei Minuten später hatte ich es endlich geschafft, ihn auf die Tanzfläche zu zerren und zusammen mit den anderen Menschen bewegten wir uns im Takt, (eigentlich nur ich, er starrte bloß)die Haare flogen um meine verschwitzte Stirn und meine Wangen waren bestimmt von der Hitze und dem Alkohol gerötet.

"Hör auf mit dem Hintern zu wackeln!" Knurrte er.

Ich lachte breit zu Noah hinauf. "Weißt du Noah Winter, du bist zwar ein eiskaltes Arschloch, aber ich mag dich trotzdem." Ich kicherte. "Ich mag dich wirklich."

Ohne den Alkohol hätte ich die Worte wahrscheinlich nie über die Lippen gebracht, auch wenn sie der Wahrheit entsprachen. Leider.

Noahs Gesichtszüge verzogen sich von einen auf den anderen Moment schmerzhaft. "Tu das nicht." Murmelte er. Er sagte es so leise, dass ich es nur anhand seiner sich bewegenden Lippen ablesen konnte.

"Warum sollte ich-..."

"Scheise! Fuck! Was macht ihr noch hier!? Noah, gleich ist die nächste Kontrollrunde im Heim, ihr müsst los!" Kreischte eine völlig aufgebrachte Viktoria in der Nähe meines Ohres plötzlich los.

Verwirrt drehte ich mich um und stolperte beinahe zu Boden, weil sich die Marmorplatten unter meinen Füßen plötzlich so wackelig anfühlten.

"Scheise, du hast Recht. Wir müssen los." Zischte Noah plötzlich wieder kühl wie gewohnt, und mit einem Blick auf meinen sich immer noch verwirrt drehenden Körper hob er mich einfach auf seinen Rücken, von dem ich schließlich kopfüber, doof kichernd hang.

"Warum musstest du dich auch betrinken,  Summer?! Ich dachte du wolltest meine Aufsicht spielen?" Knurrte Noah wütend und rief uns ein Taxi.

Mit einem nachdenklichen Blick auf mich, der wohl die Überlegung beeinhaltete, ob ich ihm ins Auto kotzen würde, lies uns ein Taxifahrer in eines seiner schwarzen Teile steigen und fuhr uns zur Klinik.

"Eins. Scheise." fluchte Noah nach einem Blick auf seine Handyuhr, während ich meinen Kopf auf seine Schulter abgelegt hatte.

Endlich kamen wir zum stehen, Noah warf den Fahrer ein paar Scheine zu, hob mich wieder auf seinen Rücken und lief los, Richtung Hintereingang, den wir in weiser Vorraussicht offen gelassen hatten.

Möglichst leise lies er mich auf den Parkettboden sinken und ich schlümpfte aus meinen Heels. Auf nackten Sohlen eilte ich ihm durch die stillen Flure der Klinik hinterher. Das leise Surren der Lichter war zu hören, ansonsten nur das Tappsen unserer Fußtritte.

Plötzlich flackerte das Licht. Ich hob den Kopf. Vor uns stand jemand.

Ich reagierte, erschrocken wie ich war, gar nicht, aber Noah nahm mir das ab.

Plötzlich stand ich in einem Wadschrank, in dem es nach Waschmittel roch und starrte auf die verschlossene Tür vor mir.

Und wieder einmal konnte ich nur lauschen, während mein wilder Herzschlag in meinen Ohren dröhnte.

"Noah. Wo warst du?" Die kühle bestimmende Stimme kam mir bekannt vor.

Kurzes Zögern.

"Im Club." Antwortete Noah schließlich monoton. Aus seiner Stimme konnte ich keinerlei Emotionen heraushören aus denen ich seine Gefühle hätte schließen können.

"Alleine?" Fragte die Stimme, die ich jetzt als Cornelius Gershwin entziffern konnte.

Noah zögerte nur eine Sekunde, bevor er: "Alleine." zurückgab.

Geschockt horchte ich auf.
Noah Winter deckte mich?
Für Scheise, in die ich ihn hineingeritten hatte?
Ich hatte ihn doch praktisch gezwungen mitzukommen!
Meine Brust hob sich langsam, als ich nachdenklich ausatmete.

"Du weißt, dass das ein Nachspiel haben wird. Deine Zeit hier hat sich soeben um eine ganze Weile verlängert, Gratuliere. Was machst du denn auch alleine im Club?"

Gershwins Stimme klang kühl und berechnend.

"Keine Ahnung, es hätte natürlich viel mehr Spaß gemacht, die Sum-...die weißen Wände anzustarren." Sagte Noah ironisch und ich konnte mir vorstellen, dass er gerade genervt die Augen verdrehte.

"Werd nicht frech. Ich rede mit Mr Pimplebottom, und jetzt geh in dein Zimmer."

Aber hol mich vorher gefälligst hier raus!

Summer and WinterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt