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Noahs Lippen sind weich, so verdammt weich, und lassen mich alles rund um mich herum vergessen.

Seine Hände, liegen immer noch fest auf meinen Wangen und ziehen mich näher an ihn, er hat sich ein kleines Stück runterlehnen müssen, um mich küssen zu können.

Seine Hände wandern zu meiner Taille und sein Finger berührt die nackte Haut am Rand meines T-Shirts, die zu prickeln beginnt. Sofort werden meine Beine weich.
Ich gebe einen kleinen Laut von mir, als seine Zunge über meine Unterlippe fährt, und mein Mund sich wie von alleine einen Spalt breit öffnet.
Meine Hände liegen in seinen weichen dunklen Haaren und als ich leicht an ihnen ziehe, gibt er ein leises heiseres Stöhnen von sich, welches mir durch Mark und Bein geht.

Mir wird heiß und kalt zugleich, als seine Zungenspitze die meine berührt und-...

"Winter!"

Sofort schrecken Noah und ich auseinander. Ich stolpere ein paar Schritte zurück und lehne mich schweratmend gegen die Wand.
Andrew haut wiederholt fest gegen die Zimmertür, sodass es kracht.

Dass dieser Kerl aber auch immer in den perfekten Momenten auftauchen muss!

"Aufmachen, Winter! Sofort!" Brüllt Andrew wütend.

Mein Atem geht flach, meine Lippen sind geschwollen und meine Wangen fühlen sich an, als wäre ich zu lange in der Sonne gelegen, und bestimmt sahen sie auch so aus.
Meine Beine sind immer noch so weich, dass ich mich an die Wand lehnen muss, um nicht umzuknicken.

Ich sah vorsichtig zu Noah hinüber, das penetrante aggresive Klopfen an der Tür ignorierten wir beide.

Noahs Blick war starr. Er sah mich nicht an, sondern starrte neben meinem linken Ohr vorbei gegen die Wand.

Sein Augen waren ausdruckslos, eiskaltkalt grün, mit einem leichten Graustich, nur sein Atem ging schneller als gewöhnlich.

Es wirkte wie eine deftige Ohrfeige für mich.
Enttäuscht schluckte ich den dicken schmerzhaften Klos in meinem Hals hinunter und versuchte meine Haare glatt zu streichen, was natürlich nicht funktionierte.

Anscheinend hatte der Kuss Noah in keinster Weise so aufgewühlt, wie mich.
Ein kleiner Stich setzte sich in meiner Brust fest. Gefühle wurden eben nicht immer erwidert.

Tief einatmend, um mich selbst zu Beruhigen, auch wenn mein schmerzhaft pochendes Herz immer noch penetrant versucht, meine Brust von innen zu verspeisen, ging ich zur Tür und öffnete sie langsam, mir nur zu gut bewusst, dass man uns beiden deutlich ansah, das wir uns geküsst hatten.

Bei dem Gedanken kribbelte mein Magen wieder aufgeregt, aber ich befahl ihm angestrengt Ruhe zu geben.

Als Andrew mich erblickte, rot vor Zorn und eine dicke pulsierende Ader am Hals, und er von meinen geschwollenen Lippen zu meinen geweiteten Puppillen und den heißen Wangen sah, verhärtete sich sein Blick.

Dann lachte er freudlos und schob mich unsanft beiseite, um in das Zimmer zu gelangen. Seine ganze Körperhaltung war angespannt.

Noah sah nicht mal hin.
Sein Blick war gesenkt, sein Atem war immer noch leicht beschleunigt und ein seltsam panischer Ausdruck lag in seiner Haltung.

"Komm her, Winter!" Knurrte Andrew wütend.

Noah ignorierte ihn weiterhin, nur seine Fäuste spannten sich an.
Ich brachte diese innere Ruhe nicht auf die Reihe.

"Er ist kein Hund, dem du Befehle erteilen kannst!" Zischte ich wütend und stellte mich vor Noah hin, die Arme aufgebracht in die Seiten gestemmt.

Ich kam mir etwas seltsam vor, als ich ein Muskelpaket wie Noah vor einem Normalsterblichen Idiotem wie Andrew beschützte, aber mein innerer Zorn und noch etwas anderes Undefinierbares drängte mich dazu, einzugreifen.

Das eben noch so leidenschaftliche Feuer in mir wandelte sich in Wut. Ich hasste herablassende Menschen. Aus tiefster Seele.

"Halt dich da raus, Holly!" Knurrte Andrew mit angespanntem Kiefer.
Ich sah ihm mit schiefgelegtem Kopf ins Gesicht.
Seine Augen wirkten rötlich, seine Pupillen waren riesig, schwarze Schatten untermalten seine Augen.

"H-Hast du gekifft?" Fragte ich mit offenem Mund und betrachtete die leichenblasse Haut meines Gegenübers.

"Halt einmal in deinem Leben dein verdammtes Maul, du beschissenes Miststück!" Brüllte er, plötzlich aggressiv, und stieß mich mit so einer Wucht weg, dass ich auf dem Boden aufkam und mein Handgelenk schmerzhaft knackte, als ich darauf landete.

Es war, als würde plötzlich alles stillstehen, für eine Millisekunde hörte ich bloß das schmerzhafte Pochen in meinem Handgelenk in meinen Ohren.

Dann wurde Andrew brutal weggeschleudert und an die Wand gepresst, Noahs Hand an seiner Kehle, röchelnd nach Luft.
Schweratmend lehnte sich Noah zu zu Andrew vor und sagte gefährlich leise: "Das wird dir noch sowas von leidtun, Gershwin. Sowas von leidtun..."

Noahs Blick schien ohne Zweifel töten zu können- und sein Griff um den Hals des anderen, der immer fester wurde, ebenso.

Andrews Gesicht wurde langsam unnatürlich rot.
Seine dünnen Hände versuchten krampfhaft Noahs Finger von seinem Hals zu nehmen, vergeblich.

Panisch sprang ich auf. Alles schien aus dem Ruder zu laufen. Wie oft wollte sich Noah denn noch für mich prügeln?!

"Lass ihn, Noah! Lass ihn los!" Schrie ich panisch und zog an seinem Arm. Mein Handgelenk war für den Moment vollkommen vergessen.

Er bewegte sich kein Stück, wen wunderts.

"Noah! Loslassen! Bitte! Du kommst nur in Schwierigkeiten! Bitte!" Noahs wutverzerrter Blick löste sich langsam von Andrew und wurde sofort weicher, als er er in mein flehendes Gesicht und zu meinen zitternden Händen sah, die sich um seinen Arm klammerten.

Langsam lies er Andrew los, der röchelnd zu Boden fiel und sich seinen Hals hielt.

Aber meine Aufmerksamkeit lag allein auf Noah.
Er legte mir vorsichtig seine Hand unter das Kinn, damit ich meinen Kopf hob und ihm ins Gesicht sehen musste.

"Es tut mir leid, Kleines. Das musst du mir glauben." sagte er leise, strich mir mit seiner rauen Fingerkuppe leicht über die Wange, verließ abrupt dann das Zimmer und lies mich perplex, die Hand dort wo er mich gerade noch berührt hatte, im Zimmer stehen.

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Hier ein Kapitel, weil die Sonne scheint, ich ab heute Ferien habe und ich ein sozialer Mensch bin!😊😗✌

Übrigens wollte ich euch mal ein riesiges DANKE aussprechen, für die ganzen Votes und Kommentare, die mich immer zum Grinsen und zum Strahlen.
Erst letztens (gestern gegen 1 in der Früh, weshalb ich heute schwarze Löcher unter den Augen habe) habe ich in der Romantik Rangliste der aktuellen Geschichten ein Buch entdeckt, mit mehr als 80k reads, aber weniger Votes als wir auf dieser Story hier haben. War die ganze Nacht (jaja, Kinderchen, daher kommen die Augenringe. Klingt iwie nach Aufklärung) am zufriedem stolzem Grinsen.💋

LIEBE EUCH👅❤

Summer and WinterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt