Mercy

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» Kapitel 1 «


You've got a hold on me
Don't even know your power
I stand a hundred feet But
I fall when I'm around you
Show me an open door
Then you go and slam it on me
I can't take anymore
I'm saying baby

Mercy - Shawn Mendes

Harry Styles

London , 22.02.2017

Da stand ich nun, vor meiner Wohnungstür, die Hände voller Tüten. Warum war ich auch immer zu faul um zweimal zu laufen? Und warum hatte ich vergessen, vorher den Haustürschlüssel aus der Tasche zu nehmen.

Ich überlegte kurz ob ich klingeln sollte. Doch diesen Gedanken verwarf ich schnell wieder, da meine Freundin Alice, nicht wissen sollte das ich schon zu Hause war. Immerhin sollte es eine Überraschung werden. Schließlich machte ich nie vor acht Uhr abends Feierabend.
Also balancierte ich den Schuhkarton von meinem rechten Arm auf meinen linken Arm und versuchte auch noch die andere Einkaufstüte in die Linke zu nehmen. Kurz fluchte ich, weil der Schuhkarton in meinem Arm gefährlich Richtung Boden rutsche, ehe dieser dank einer Bewegung meines Armes nach oben, liegen blieb. Nun hieß es, nur noch an den Haustürschlüssel zu kommen.

Vorsichtig bewegte ich mich und griff in meine rechte Hosentasche in der ich immer den Schlüssel aufbewahrte.
In Momenten wie diesen verfluchte ich meine engen Hosen, doch diesmal kam ich, ohne großartige Verrenkungen machen zu müssen, an meinen Schlüssel.
Geschickt steckte ich diesen ins Schloss und öffnete die Haustür.

Mein Blick fiel direkt in den hellen Flur, der an den Wänden mit schwarzweiß Photographien geziert war. All diese Aufnahmen hatte ich in den Fünf vergangen Jahren gemacht und ich fand es schön etwas Erinnerung an die Orte an denen ich gewesen war zu haben.
Im Haus machte ich die Tür mit meinem Fuß zu und lauschte.
Alice, meine Freundin, musste sich irgendwo im Haus befinden, da ich sie nicht hören konnte vermutlich in einem der oberen Zimmer.

Ihre Jacke, die sie heute Morgen angezogen hatte hing zusammen mit den anderen am Haken direkt neben der Haustür und ihre Schuhe lagen mal wieder kreuz und quer im Flur meiner Londoner Villa. Kurz lauschte ich noch einmal, ob sich Alice nicht doch vielleicht im Wohnzimmer befand. Doch es schien als sei keiner zu Hause.

Manchmal vermisste ich die Zeit, wo sich immer einer meiner Freunde bei mir aufgehalten hatte. Früher war es Tradition gewesen, nach der Arbeit noch ein Bier zu trinken. Jeder von uns hatte also einen Tag der Woche zugeteilt bekommen, mittwochs waren wir immer bei mir gewesen und hatten zusammen auf der Terrasse ein Feierband Bier getrunken.
Doch diese Zeiten waren seit mehr als einem Jahr vorbei. Nun verbrachte ich die Abende vor meinem Fernseher oder in meinem hauseigenen Fitnessbereich.

Ich ging also weiter ins Haus und schob ihre Schuhe mit dem Fuß an die Seite damit keiner drüber stolpern würde und balancierte auf dem Arm die Tüten und den Schuhkarton.

Als ich neben der Treppe im Wohnbereich zum stehen kam und den Einkauf auf der großen Anrichte abstellte, die Wohn- und Essbereich in den großen offenen Raum voneinander trennte hörte ich von Oben die immer etwas schrille Stimme meiner Freundin. Sie schien zu Telefonieren.

Den dunkelblauen Schuhkarton stellte ich auf einer der Treppenstufen ab, den würde ich später mit nach oben nehmen. In dem dunkelblauen Karton, befand sie ein Geschenk für Alice.
Ich wollte ihr eine Freude machen und hatte ihr extra die blauen Stiefel von Louboutin gekauft die sie so gerne haben wollte.  Overknee's hatte die arrogante Verkäuferin in dem Geschäft in der Londoner Innenstadt sie genannt. Bei Alice langen Beinen bezweifelte ich allerdings dass sie überhaupt bis übers Knie reichten.
Alice hatte nämlich die Typischen Model Maße. Groß, lange Beine, schlank, hübsch und manchmal etwas zu sehr von sich überzeugt, doch ich liebte sie trotzdem irgendwie. Oder zumindest mochte ich sie und wollte sie glücklich machen, dass musste reichen.

~finally beloved~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt