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Als es klingelte, saß ich in meinem Zimmer. Ich hatte gerade mit viel Arbeit das letzte Bild von der Band von meiner Wand genommen und alle Fotos in eine Kiste getan. Seit die Jungs berühmt geworden waren, war alles für mich schlechter geworden. In der Schule wurde ich fertig gemacht, ich sah den wichtigsten Menschen in meinem Leben nur noch alle paar Wochen und jetzt wurde ich noch nicht mal mehr von meinen ehemaligen Freunden beachtet. Georg schien der erste gewesen zu sein, denn ich hörte ihn und Gustav durch die Wand lachen. Ich verstaute die Kiste in der hintersten Ecke meines Schrankes, drehte die Musik laut und legte mich auf mein Bett. Dann klingelte es wieder und ich hörte Toms Stimme. Also waren die Zwillinge jetzt da. Aber ich kam nicht heraus. Ich drehte 3 Doors Down noch lauter und starrte die Decke an. „Lilly?“, hörte ich Gustav durch die Tür rufen. Ich sollte ihm aufmachen, sonst würde er bestimmt merken, dass etwas nicht stimmte. Aber ich drehte mich nur auf die Seite und sah auf die leere Wand, die heute Morgen noch voller Fotos gewesen war.

Wieder klopfte er an die Tür. „Lilly, mach doch auf, die Jungs sind da!“ Doch ich ignorierte seine Rufe. Ich hörte, wie er etwas zu den anderen sagte, dann gingen sie. Eine einsame Träne bahnte sich den Weg über meine Wange. Ich langte nach etwas, um sie weg zu wischen, und bekam den bayrischen Teddy in die Hände. Wütend pfefferte ich ihn in die Ecke. Dann hörte ich es wieder klopfen. „Lilly?“ Bill.

Ich presste mir das Kissen aufs Gesicht, damit ich ihn nicht hörte. „Lilly, ich komm jetzt rein!“ Ich setzte mich auf, als die Tür sich öffnete. „Was ist?“, fragte ich kühl und starrte ihn finster an. Hoffentlich sah man nicht, dass ich geweint hatte. „Das wollte ich dich gerade fragen. Ich dachte, du freust dich, dass wir alle mal wieder da sind.“ Seine schwarzen Haare waren hochgegelt, bis auf die lange Strähne, die ihm immer ins Gesicht hing. Natürlich trug er schwarz und seine Augen waren kajalumrandet. Er sah genau so aus wie auf den ganzen Zeitschriften. Wie immer. „Das dachte ich auch. Ich dachte auch, ihr würdet euch freuen, dass wir uns mal wieder sehen.“, erwiderte ich, stand auf, setzte mich an meinen Schreibtisch und holte meine Schulsachen heraus. Bill schloss die Tür hinter sich. „Wie kommst du darauf, dass wir uns nicht freuen?“, fragte er entgeistert. War ja klar. Man übersah die kleine Lilly schon mal gerne in der Menge.

„Ihr habt es ja in der Schule noch nicht mal nötig gehabt, mich zu begrüßen. Aber bitte, ist mir auch egal.“ Wütend schlug ich mein Mathebuch auf. „In der…Lilly, da waren so viele Leute!“ „Ach, und dass wir mittwochs immer gemeinsam aus hatten und zusammen nach Hause gelaufen sind, das habt ihr auch vergessen?“ „Lilly, ich kann doch nicht deinen ganzen Stundenplan auswendig!“ „Dann habt ihr also auch vergessen, dass wir fast jeden Mittwoch nach der Schule zusammen Eisessen waren, ja? Aber natürlich, als Teeniestar hat man natürlich Wichtigeres im Kopf. Schon klar.“ Ich wusste selbst nicht, warum ich so wütend war. Hatte ich erwartet, dass sie den ganzen Tag nur mit mir verbringen wollten? Aber ich hatte mich so auf die beiden gefreut, darauf, Bill endlich mal wieder zu sehen, endlich wieder über Toms Witze zu lachen.

„Das ist nicht fair von dir, Lilly.“, sagte Bill wütend. „Ach komm, was ist schon fair? Ist es fair von den Leuten meiner Klasse, dass sie…“ Ich verstummte. Fast hätte ich mich verraten. „Was machen die Leute in deiner Klasse?“, fragte Bill und sah mich prüfend an. „Nichts. Ich muss jetzt Hausaufgaben machen.“ „Lilly, was ist los mit den Leuten in deiner Klasse? Und woher hast du überhaupt das blaue Auge?“ „Nichts ist los, Bill. Ich hab beim Sport nen Ball abbekommen. Sonst noch was?“ Bill schüttelte den Kopf. Dann ging er.

Am Abend kam Gustav noch mal herein. „Kleines, was ist los? Warum warst du heute Mittag nicht bei uns?“ „Kopfschmerzen. Der Ball war ziemlich hart.“ Gustav setzte sich zu mir aufs Bett. „Du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, ja?“, fragte er. „Klar.“, erwiderte ich, mit einem Kloß im Hals. „Dann lass mich mal zu dir ins Bett.“ Und wie früher kam er zu mir unter die Decke und zusammen schliefen wir ein.

™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™

Ich find das Kapitel irgendwie..ziemlich langweilig... weiß auch nicht :/  naya egal

haha

..Nici :*

Gustavs kleine Schwester (A Tokio Hotel Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt