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Lilly’s POV:

Genau das war der Grund gewesen. Es tat ihm leid. Er gab sich die Schuld. „Lilly, ich bin für dich da. Nur, dass du es weißt.“ Bill richtete sich auf. Plötzlich sah er ziemlich müde aus. Mein Blick folgte ihm, während er die Brötchen aus dem Ofen holte. Ich hätte es ihm nicht sagen sollen. Ich seufzte leise und frühstückte dann schweigend mit Bill, bis er das Radio anstellte, damit es nicht mehr so leise war in der Küche.

Als ich eine Stunde später das Haus verließ, hatten wir immer noch nicht viel mehr gesagt, und so ging ich langsam nach Hause.

2 Wochen waren vergangen, seit diesem Morgen. Zwischen Bill und mir hatte sich alles wieder eingerenkt, obwohl wir immer noch vorsichtig mit einander umgingen. Wir hatten uns oft getroffen und ich hatte langsam das Gefühl, sogar wieder etwas zu zunehmen. Ich war glücklich. Dass ich Bill jeden Tag sah half mir, und außerdem hatte ich das Gefühl, vielleicht wirklich mal irgendwann mit ihm zusammen zu kommen.

Bis Samstag jedenfalls...

„Lilly? Lilly, kannst du Gustav bescheid sagen, dass ihr mal rüberkommt, ich will euch jemanden vorstellen! Georg und Andreas kommen auch, beeil dich, ja?“ Ich lachte, packte meinen Bruder und gemeinsam machten wir aus auf den Weg zu Bill. „Wen er uns wohl vorstellen will?“, fragte ich und Gustav zuckte die Schultern. „Aber er war die ganze letzte Zeit schon so komisch…Vielleicht hat er ja ne neue Freundin!“, lachte er. Ich versuchte, nicht allzu entsetzt auszusehen. Sonst hätte Gustav bestimmt was bemerkt.

Bill ließ uns rein und pflanzte uns ins Wohnzimmer, wo neben Andreas noch ein blondes Mädchen saß. Sie hatte blonde, kurze Haare und lächelte freundlich. Ich grinste zurück. „Hey, ich bin Natascha.“ „Lilly.“, gab ich zurück und Bill fragte ungeduldig „Wo bleibt den Georg schon wieder?“ Die Minuten vergingen. „Wie schaffst du es, so dünn zu sein? Ich will schon seit Monaten abnehmen, aber…“ redete Natascha weiter. Gustav neben mir versteifte sich und Bill warf mir einen unruhigen Blick zu.

Doch in dem Moment kam Georg und wurde von Bill zu uns auf die Couch gezwängt. „Leute, das ist Natascha. Taschi, das sind meine besten Freunde.“ Ah ja. Wir lächelten uns freundlich an, dann sah ich wieder zu Bill. „Was gibt es denn jetzt so Wichtiges?“, fragte Georg genervt. Bill sah uns an, als wären wir begriffsstutzig.

„Das ist Natascha, meine neue Freundin. Ich hab sie vor einem Monat in Berlin kennen gelernt!“ Gustav hob die Augenbrauen. Georg musterte das Mädchen. Andreas starrte seinen besten Freund an und Tom verdrehte nur die Augen. Mein Blick hing an Bill, der sich stolz auf die Armlehne von Nataschas Sessel setzte. 

„Das ist…ähm…ja. Toll. Freut mich für dich, mann.“, sagte mein Bruder als erster und kratzte sich am Kopf. Dann herrschte wieder Stille. Bill sah uns nervös an. „Ähm, ich hab gedacht, wir könnten…alle mal gemeinsam ins Kino, heute Abend, damit ihr euch besser kennen lernt…vielleicht?“ Tom sprang auf. „Ich hab schon ne Verabredung, sorry.“ Und war aus dem Raum. Georg kratze sich am Kopf und sagte „Ich hab ehrlich gesagt keine Lust auf Kino, es kommt ja gar nix besonderes.“ „Ich will nicht mit allen ins Kino. Da er kennt uns bestimmt wieder jemand.“, sagte Gustav und Bills Blick wurde immer nervöser. Abwartend sah er Andy an.

„Alter, ich wär echt gern, aber meine Freundin und ich haben heute einjähriges…“ Na super. Jetzt blieb es wieder an mir hängen. Dabei hatte ich sowieso schon einen fetten Kloß im Hals. Mein Herz hatte garantiert aufgehört zu schlagen und auf einmal wollte ich nur noch raus hier und weg von Bill. Für immer...

"Sorry.", sagte also auch ich mit kratziger Stimme. "Mir ist heute nicht so gut. Komisches Gefühl im Bauch…" Damit stand ich auf und verließ den Raum. Sobald ich die Haustür hinter mir geschlossen hatte, rannte ich los. Was hatte es jetzt noch für einen Sinn? Es war nicht so, dass ich einfach auf Bill stand, ich war in ihn verliebt, seit Jahren schon. Und jetzt hatte er eine neue Freundin, einfach so. Ich wollte nicht mehr.

Dann hatte ich eben psychische Probleme. Egal, das alles war jetzt egal. Wen interessierte es denn jetzt noch? Es war wieder mal ein Ende, ein Ende von vielem. Ich hatte keine Lust mehr, das war ja wohl nicht weiter schwer zu verstehen. Als ich zu Hause ankam, schloss ich mich im Bad ein und durchsuchte mit zitternden Fingern den Badschrank. Da waren sie, die Rasierklingen.

Schluchzend setzte ich mich auf die kalten Fliesen und drückte das scharfe Metall an meine Pulsadern.

Bill´s POV:

Begeisterung sah anders aus. Ich war echt wütend auf alle. Das war gegenüber Natascha wirklich unfreundlich gewesen. Warum mochten sie sie nicht? Sie kannten sie doch gar nicht! Und ich war mir wirklich sicher, dass Tascha mit mir zusammen war, weil sie mich mochte, nicht weil ich bei Tokio Hotel war. Und was war überhaupt mit Lilly gewesen? Von ihr hätte ich das wirklich am Wenigsten erwartet. Ich hatte gedacht, sie würde sich für mich freuen.

Natascha war gegangen, wen wunderte es. Und trotzdem…ich hatte ein komisches Gefühl. Keine Ahnung warum. Als stimmte irgend etwas nicht. Ich räumte ein wenig in meinem Zimmer herum und sah dann kurz zu Tom herein. Doch das Gefühl blieb.

Seufzend stand ich also auf, zog meine Schuhe an und ging zu Lilly. Vielleicht wusste sie ja, was das zu bedeuten hatte.

™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™™

Mir ist langweilig ._.  Und joa so ist das Kapitel entstanden :DD  Würde mich (wie immer) freuen wenn ihr voted oder Kommis hinterlässt :)

...Nici :*

Gustavs kleine Schwester (A Tokio Hotel Fanfiction)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora