13.„Wer ist dieser Chris?"

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Verzweifelt grinsend und etwas geschockt stehe ich jetzt also hier, an Michael's Brust gedrückt und hoffend das er mich nicht wieder irgendwo berührt.

Joe und Logan sehen geschockt zu mir und Michael. Michael hält mich mit eisernem Griff an den Schultern fest sodass ich nicht von ihm wegkomme. Oh man...wieso immer ich?
Ich versuche zwar mich aus seinem Griff zu winden, er verstärkt diesen dadurch aber nur und so lasse es dann. Vorerst. „Lass. Ihn. Los.” knurrt Logan schon fast. Michael fängt wieder an wie ein sterbender Seehund zu lachen und tätschelt mit einer Hand meine Wange. Blöderweise ist es genau die Seite mit dem Veilchen welche er da gerade antatscht. Schmerzhaft zische ich auf und verziehe das Gesicht. Ich will meinen Kopf wegdrehen und weggehen, aber er zieht mich am Kinn wieder grob zu sich zurück. Logan will daraufhin auf Michael losgehen aber Joe hält ihn zurück.
„Was willst du Michael?” fragt er erschreckend ruhig. „Ach, eigentlich nichts. Ich mag es nur euch, vorallem dich Logan, zu ärgern. Allerdings muss ich sagen das der kleine hier es mir angetan hat.” Meine Augen weiten sich. Ohhh nein! Der will mich doch verarschen! Der steht also auf mich beziehungsweise will er was von mir?! Wieso?! Was habe ich jemals getan um diese scheiße hier zu verdienen?! Gut ich war nicht das brave Vorzeige Kind das meine Eltern immer wollten aber trotzdem!

Ich will nach Hause! Einfach auf dieses scheiß Bett/Sofa legen in diesem hässlichen Haus mit stinkenden, betrunkenen Nachbarn in schlechter Gegend, und nicht mehr aufstehen! Nicht wenn das heißt das ich immer solchen Wichsern begegne!
Die Nachbarn fackeln bestimmt irgendwann das Haus ab weil die immer und überall rauchen und sich nicht stören lassen! Wenn sie nicht betrunken im Hausflur liegen dann rauchen sie. Immer und überall. Wieso kenne ich nur Arschlöcher? Meine Nachbarn. Mein Ex. Mein Vater. Michael...
Ich kenne vielleicht 'ne Handvoll Leute die ich leiden kann.

Wütend geworden durch meine eigenen Gedanken reiße ich mich von Michael los und motze ihn an. „Halt doch die Schnauze man! Es interessiert hier niemand auch nur im geringsten was DU willst! Niemand will dich hier haben! Du gehst uns allen auf'n Sack und das ganz gewaltig! Wenn du irgendwem was erzählen willst dann such dir jemanden den es auch interessiert! Und hör auf mich die ganze Zeit anzutatschen!” sage ich immer lauter werdend. Sprachlos lasse ich alle im Raum stehen und gehe nach draußen. Michael habe ich, da dieser immernoch vor der Tür stand, weggestoßen und bin raus.
Da es schon nach 16 Uhr ist mache ich mich dann auch einfach auf den Weg nach Hause.

Nach etwa 20 Minuten hält neben mir ein Auto an. Ich brauche nichtmal hinzusehen um zu wissen das es Joe ist.
Pissig wie ich nunmal noch bin gehe ich einfach weiter gerade aus bis er vor mich auf den Weg fährt und aussteigt. „Ist dir eigentlich klar was du gerade getan hast?!” fragt er mich aufgebracht. „Ich hab ihm gesagt wie's aussieht. Hat scheinbar noch niemand getan und er hatte es mal nötig!” Joe seufzt und schüttelt den Kopf. „So wahr und amüsant das alles auch war, damit hast du es nicht besser gemacht. Jetzt ist er sauer. Sehr sogar.” „Und? Ist nicht der einzige der mich abgrundtief hasst.” murmle ich und will an ihm vorbei gehn. Er hält mich jedoch am Arm fest. „Los steig ein. Bis zu dir ist es viel zu weit. Da läufst du ja ewig.” Ich schiele zum Auto ob Logan drin sitzt, kann aber nicht reinsehen. Joe bemerkt meinen Blick. „Logan ist noch​ in der Firma. Keine Angst.” Ich nicke und steige auf dem Beifahrersitz ein.

Ein paar Minuten lang sagt keiner etwas bis Joe das Wort ergreift. „Du solltest mit ihm darüber reden.” Die Stirn gerunzelt sehe ich zu ihm rüber. „Worüber?” „Über dich. Über alles.” Er wirft mir einen bedeutenden Blick zu. Pff. Bestimmt nicht.
Ich wende meinen Blick ab und sehe aus dem Fenster neben mir. „Nein.”, sage ich bockig. „Man Nick! So kann das aber nicht weitergehen! Lass dir doch helfen! Logan würde dir helfen ohne mit der Wimper zu zucken.” „Ich brauche aber keine Hilfe.” antworte ich ihm gepresst. Er seufzt. „Man kann nicht immer allein kämpfen. Du hast lange genug allein gekämpft. Das wissen wir beide.” Er sieht zu mir rüber. Ich starre auf den Boden. Tränen treten mir in die Augen. Ich antworte ihm nicht mehr.
Plötzlich nimmt er meinen Kopf in die Hände und dreht mich zu ihm um. Erst da merke ich das wir schon da sind. „Tu dir selbst den Gefallen und rede mit ihm darüber. Nicht heute oder direkt morgen...aber tu es. Vertrau dich mal wieder jemandem an.” Ich nicke langsam und steige aus. Im Treppenhaus sehe ich, wer hätte es gedacht, einen besoffen am Boden sowie noch glühende Zigarettenstummel. Sogar eine benutzte Spritze. Bäh.

Der Job meines Lebens. BxBDonde viven las historias. Descúbrelo ahora