Teil 13

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Levis Sicht

Als Eren sagte, dass er mich mochte, durchfuhr mich ein angenehmes Gefühl. Es war ein Gefühl der Freude und Wärme, welche mich umgab. Freute ich mich wirklich so sehr darüber, dass Eren sagte, dass er mich mögen würde? Eigentlich wollte ich mir das nicht eingestehen, aber anscheinend freute es mich tatsächlich. 

Nach einigen Minuten war ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass der Hybrid wohl eingeschlafen war. Ich hingegen blickte noch immer aus meinem Fenster, hinauf zum Himmel, der bereits dunkel war und vereinzelte Wolkenfetzen vorbei schwebten. 

Ich erinnerte mich wieder daran, als James Eren gefragt hatte wie alt er sei. Der Braunhaarige hatte einen ziemlich nervösen Eindruck gemacht. Er weiß definitiv, wie sein Leben davor war. Bevor er auf der Straße gelandet war., ging es mir durch den Kopf. Schon komisch irgendwie. Ich weiß eigentlich überhaupt nichts über ihn. Das war mir bisher noch nie wirklich aufgefallen. Aber irgendwie war es mir auch egal. Ich hatte schließlich gemerkt, dass es ihm äußerst unangenehm war, über sich zu reden. Trotzdem muss ich ihn wohl bald mal auf seine Eltern ansprechen..nicht, dass er vielleicht einfach abgehauen ist.

Ich wollte mir darüber nun erst mal keine weiteren Gedanken mehr machen. Stattdessen schloss ich das Fenster wieder, zog mir noch etwas Bequemeres zum Schlafen an und legte mich schließlich hin mein Bett. Eren schlief eingerollt am Fußende, was mich ein wenig zum Schmunzeln brachte.

-

Wir standen im Badezimmer und ich half Eren bei seinen Haaren, da diese vollkommen verstreut auf seinem Kopf lagen. Ich gab mir unheimliche Mühe seine Ohren mit der Bürste nicht zu treffen, da ich nicht wusste, ob ihm das weh tat. Schließlich betrachtete ich stolz mein Werk und drehte mich zum Spiegel, um mir ebenfalls meine Haare zu machen.

Ich sah, dass Eren etwas unsicher dreinblickte, den Grund verstand ich aber nicht. Es war wohl auch nicht so wichtig, sonst würde er doch was sagen, oder? Vollkommen auf eine meiner schwarzen Strähnen fixiert, merkte ich nicht, wie Eren mir immer wieder einen kleinen Schritt näher kam. Erst, als ich seinen Atem in meinem Nacken spürte, begriff ich, ging aber nicht weiter darauf ein. Nein, es freute mich sogar, dass Eren mir so nah war. 

Der braunhaarige Hybrid legte seinen Kopf auf meine Schulter und jaulte leise. Ich strich ihm so gut es ging durch die Haare, was sein Jaulen verstummen ließ. Plötzlich spürte ich seine weichen Lippen an meinem Hals. Er verteilte unzählige Küsse auf meiner blassen Haut. Völlig paralysiert stand ich da und begann...es zu genießen. Ich sah im Spiegel, dass Eren die Augen geschlossen hatte und sich immer weiter nach oben küsste, dann drehte er mich plötzlich zu sich um und ich blickte direkt in seine vor Lust verschleierten Augen.

Sanft legte er seine Lippen auf meine. Es dauerte eine Weile, bis ich erwiderte, doch dann schlang ich meine Arme um ihn, wurde auf der Fläche ums Waschbecken herum platziert und spürte seine Hände. Überall.

-

Ich schlug meine Augen auf, saß sofort aufrecht und fasste mir an den Hals. Nicht mal mehr kühl. Das war alles nur ein Traum. "Levi?" Gequält sah Eren mich an. Ich konnte froh sein ihn überhaupt zu erkennen. Das Mondlicht war heute nur schwach. "Warum bist du so laut? Ich dachte, dass du schläfst.", murrte er und gähnte, ehe er zu mir hoch rutschte. Er legte sich neben mich und zog mich dann wieder in eine liegende Position. "Schlaf doch endlich.", nuschelte Eren und vergrub sein hübsches - äh was? - Gesicht im Kissen.

Meine Atmung ging noch immer schnell und unregelmäßig. Wieso träume ich sowas?!
Klar, ich mochte Eren, aber doch nicht so! Bestimmt kam das nur, weil wir vorhin erst darüber geredet hatten und ich schon länger mit niemandem mehr geschlafen hatte. Bestimmt.

Shit! Was hatte er gesagt? Ich wäre laut gewesen? Hatte ich irgendwie gestöhnt oder so? Bitte nicht! Was, wenn Mum und James das gehört hatten? Die würden sicher sonst was denken. Auf James' Kommentare dazu konnte ich sowieso getrost verzichten. Meine Mutter würde ihn vielleicht auch noch unterstützen.
Es wäre am Besten, wenn ich die Sache einfach vergessen würde. So würde ich nicht in Verlegenheit geraten, wenn sie mich darauf ansprechen sollten und ich müsste mir keine weiteren Gedanken darüber machen, ob ich Eren nur freundschaftlich mochte, oder vielleicht doch etwas mehr. Aber wollte ich das? Es einfach vergessen? Eigentlich nicht, die Vorstellung, dass Eren und ich wirklich - Nein! Levi, hör auf damit! Eren ist nur ein Freund! Einer der bei dir lebt und gerade neben dir schläft, dazu verdammt süß ist und - ich machte es ja schon wieder!

Ich raufte mir die Haare und sah zu dem schlafenden Geschöpf neben mir. Ich konnte mein Unterbewusstsein schon verstehen. Jedoch konnte ich darüber nicht mehr weiter nachdenken, da mir etwas anderes an mir auffiel. 

Scheiße, ich hatte doch nicht ernsthaft wegen diesem Traum einen Halbsteifen bekommen?! Unruhe breitete sich in mir aus. Hoffentlich hatte das Eren nicht bemerkt! Etwas verzweifelt blickte ich die Decke meines Zimmers an und versuchte an etwas anderes zu denken. Ich durfte ja bloß nicht an erregende Dinge denken, dann würde das schon von alleine weggehen.

Ich darf mir ja nur nicht vorstellen, dass Eren wieder nackt wäre und mir vielleicht einen runterholt und dann küssen wir uns und- Fuck! Wütend über mich selbst, drehte ich mich etwas von Eren weg und schloss meine Augen. Irgendwie würde ich es schon schaffen wieder einzuschlafen.

The Hybrid.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt