Kapitel 9

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Der Quaffel flog direkt an Elaine vorbei, diese bemerkte warscheinlich aber noch nicht mal, dass ich den Ball zu ihr passen wollte.
Könnte daran liegen, dass diese nur Augen für Jake Nimmons, unserem Torhüter hatte.
Somit eigneten sich die Jäger des gegnerischen Teams den Ball an, was schließlich dazu führte, dass diese ein Tor warfen.
Und warum?
Weil Jake nur Augen für Elaine hatte. Na super!
Klar, wir führten 180 zu 30, aber das war noch lange kein Grund, nicht aufmerksam zu sein!
Ich war schließlich so vertieft, beide wütend anzustarren, dass ich die beiden Klatscher, die direkt auf mich zusausten, zu spät bemerkte.
Ich konnte nicht mehr ausweichen, weswegen mich die Klatscher mit voller Wucht an Kopf und Rippen trafen.
Und das letzte, was ich bemerkte, waren verzweifelte Rufe, und die Luft, die mir beim Aufprall aus den Lungen gepresst wurde.

Madame Pomfrey schüttelte den Kopf. "Viel zu viele Quidditch-Verletzungen. Dieser Sport wird aber auch immer gefährlicher!"
Sie hantierte mit irgendwelchrn Tränken.
"Seien sie doch froh, dass sich die Spieler die Birne beim Quidditch einschlagen. Sonst hätten sie ja nichts zu tun."
Für einen Moment vergaß ich die Platzwunde an meinem Kopf, die zwei gebrochenen Rippen, und die unzähligen Verstauchungen, und grinste die Krankenschwester an. Diese schüttelte abermals einnehmlich mit dem Kopf, und murmelte etwas von 'Die Jugend von heute'.
Während sie mir also Knochen-, Aufpäppelungs-, und Heiltränke gab, hatte ich genug Zeit, die Zwillinge zu verwünschen und Mordgedanken zu hegen.
Erst ruinierten sie meine Haare, und dann fegten sie mich noch vom Besen. Und das schlimmste war, genau in der Sekunde meines Absturzes, fing Harry den Schnatz, weswegen Gleichstand herrschte.
Und was Elaine und George sich ausdachten, wollte ich lieber gar nicht hören.

Mit schmerzenden Gelenken lief ich wutentbrannt zum Gryffindorgemeinschaftsraum.
Was dachte sich dieser süße Idiot namens Fred Weasley eigentlich. Abrupt blieb ich stehen, und war kurz davor mir eine zu klatschen.

Süß?!

Was sollte denn an ihm süß sein? Nichts!
Weder diese Lachgrübchen, mit denen er mich immer wieder anlachte, noch diese verstrubbelten Haare, die bestimmt irre weich und flauschig waren.
Unwillkürlich seufzte ich.
Ich war keines dieser Mädchen, dass bis zum Ende leugnete, einen Jungen zu mögen.
Naja, zu mögen-mögen.
Aber war ich wirklich verliebt?
Bis jetzt hatte ich noch keinen kitschigen Gedanken an ihn verschwendet, also schob ich es höchstens auf eine Schwärmerei.
Ich schüttelte heftig den Kopf, ich musste jetzt wütend sein!
Schnell lief ich also weiter, bis ich vor dem Porträt der fetten Dame stehen blieb.
"Diem fortus"
Das Passwort und den Ort des Gemeinschaftsraums kannte ich von Jake.
Dieser hatte sich mit mir hier mal zum lernen getroffen.
Wobei wir wohl andere Ansichten davon hatten, was das Wort 'lernen' bedeutete.
Die fette Dame ließ mich widerwillig hinein, auch wenn ihr der Ravenclaw-Pullover auffiel, der mich schön wärmte.

Mach dich auf etwas gefasst, RavenclawWhere stories live. Discover now