Kapitel 11

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Es war draußen kalt, und ich fröstelte leicht.
Der flauschige Pullover, dessen weiß in der Dunkelheit richtig leuchtete, war anscheinend zu dünn.
An eine Jacke hatte ich natürlich nicht gedacht.
Es lag Schnee, und ich hatte meine Jacke vergessen?
Wie dumm war ich denn bitte?
Ich war mir sicher, dass Fred nicht mehr auftauchen würde.
Es war jetzt schon eine Stunde nach der angegebenen Zeit, doch es war zu schön, um rein zu gehen.
Ich saß am Steg des Sees, und blickte abwechselnd in die Tiefen des Sees, und den wunderschönen Sternenhimmel.
Es war eine klare Nacht, und ich fand es fast schon schade, heute keine Astronomie zu haben.
Die Sterne glitzerten am Himmelszelt, und strahlten schöner als der Mond.
Ich fragte mich, warum ich Fred für alles verantwortlich machte, so als gäbe es George gar nicht, obwohl dieser tatkräftig mitgeholfen hatte. Ich beugte mich etwas vor, um irgendway in den Tiefen des Sees erkennen zu können.
Fehlanzeige.
"Und? Siehst du irgendwas?"
Ich zuckte heftig zusammen, und so schreckhaft und dumm wie ich war, drohte ich in den See zu fallen.
Meine Hand suchte nach Halt, rutschte jedoch ab, und ich fiel ins Wasser.
Der Pullover drückte mich nach unten, und die Kleidung haftete unangenehm an mir.
Die bunten Haare wirbelten im Wasser herum, versperrten mir die Sicht, und ließen mich orientierungslos werden. Mit ein paar kräftigen Schwimmzügen in die Richtung, in der ich die Oberfläche erhoffte, war ich wieder an der kühlen Nachtluft.
Ich japste nach Luft.
Eigentlich konnte ich ziemlich lange die Luft anhalten, was mich daraus schließen ließ, dass ich wohl ziemlich lange da unten gewesen sein musste. Irgendwie erwartete ich, dass Fred mich auslachen würde, was er aber nicht tat.
Er half mir aus dem Wasser, und betratete mich besorgt.
Als er sah, wie ich fröstelte, zog er seinen Pullover aus, und gab mir diesen.  
Ohne mich gegen die Geste zu wehren nahm ich diesen dankend an.
Ich zog meinen Pullover aus, und den Gryffindor-Pullover an.
Er starrte mich an, kein Wunder, wenn man nur einen BH darunter anhatte. Ich ignorierte den Blick allerdings gekonnt.
"War meine Begegnung mit dir so umwerfend?", fragte Fred belustigt. Ich seufzte genervt, und setzte mich statt eine Antwort zu geben.
Er setzte sich neben mich, und zusammen starrten wir in den Sternenhimmel.
Dann drehte er seinen Kopf in meine Richtung, was mich dazu veranlasste, ihn anzusehen.
Er öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder.
"Es tut mir so leid was ich dir alles angetan habe."
Sein Blick glitt zu meinen Haaren, er sah mich traurig an.
Es tat ihm leid. Meine Wut war wie weggeblasen.
Ich sah ihm in die tiefbraunen Augen, aus irgendeinem Grund konnte ich meine Augen nicht von ihm abwenden.

Und dann beugte er sich vor, und küsste mich.

Mach dich auf etwas gefasst, RavenclawWhere stories live. Discover now