Chapter 3 ✔

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Überarbeiter: 01.09.2017


Chapter 3

„Super du bist in unser Klasse.", strahlte Lucy als sie meinen Stundenplan anschaute und sich die Fächer, die ich hatte. Ich hatte sogar einen Spindschlüssel bekomme, der für meinem Spind war. Aber was war ein Spind und wozu brauchte ich einen Spind? Und was war eine Klasse? Ich verstand die High School jetzt schon nicht, wie sollte ich das hier nur überleben, wenn ich jetzt schon überfordert war?
„Das Schulsystem ist ganz anders als du bestimmt kennst.", fing Klara an mir zu erklären: „Die Streber, die wir Nerds oder Freaks nennen haben hier gar nichts zu sagen sowie die Außenseiter hier nichts zu sagen haben. Dann gibt es noch die Sportler, die Cheerleader, die über die Freaks und über die Außenseiter stehen aber mehr aber auch nicht. Die Schlampen, die du gerade kennengelernt hast, den gehst du am besten aus dem Weg, denn sie machen dir dein Leben wirklich zur Hölle, wenn du dich mit ihnen anlegst. Ich weiß auch nicht warum aber die Schlampen stehen über den Sportlern und den Freaks und zum Schluss kommt dann unsere Gruppe. Die Badboys und die Badgirls. Wir haben hier so zu sagen das Sagen und selbst die Lehrer wagen es nicht sich ein zu mischen, was ein Badboy machte und wie er andere behandelte. Es gibt Gerüchte, die wahr sind und welche nicht aber die brauchst du nicht zu wissen."
„Und ihr gehört zu den Badgirls?", fragte ich zögernd nach als Klara mit ihrer Erklärung fertig war, die ich nur zur Hälfte verstanden hatte aber dies machte doch nichts oder? Ich musste ja nicht verstehen, wie das Schulleben hier wirklich ablief, da ich so oder so nicht lange bleiben werde aber es war schon mal gut zu wissen, wie das Schulleben hier funktionierte, was ich aber nicht wirklich verstand.
„Natürlich.", beantwortete Lucy neben mir meine Frage: „Schon seit wir sechs sind, sind wir mit den Jungs befreundet und deswegen denken die meisten hier auch, dass wir genauso wie die Jungs sind, was aber nur zum Teil stimmte."
Auf dem restlichen Weg, den wir durch die Gänge des Gebäudes liefen sagten wir drei kein einziges Wort mehr. Die Fluren waren wie leer gefegt, die Türen waren alle geschlossen, was wohl hieß, dass der Unterricht wohl schon angefangen hatte. Ich war noch nie zu spät in meinem Unterricht gekommen, was ich mich auch nicht wirklich getraut hatte. In Spanien war es wichtig pünktlich zu sein und wenn man dann mal zu spät kam waren das maximal fünf Minuten aber dies kam ziemlich selten vor.
„Und das hier ist unser Flur und die erste Tür auf der linken Seite, ist unsere Klasse.", erklärte mir Lucy und betrat mit ihrer Freundin den Raum ohne anzuklopfen. Zögernd tat ich es ihnen gleich, was sich sofort falsch anfühlte, da man in meiner Zuhause zuerst an klopfte und wartete bis jemand die Erlaubnis gab den Raum zu betraten aber hier schien das wohl alles anders ab zu laufen, woran ich mich erst gewöhnen musste.
„Und du bist wer?", fragte mich der Lehrer als er mich bemerkte. Sein Tonfall war genervt und sein Blick bestätigte seinen Tonfall, der ebenfalls genervt war.
„Ich bin Rosa, die neue Schülerin."
„ Dann stell dich mal selbst vor."
Ich hatte noch nie in meinem Leben erlebt, dass ein Schüler oder eine Schülerinnen mit ‚du' angesprochen wird. Sowas hatte ich noch nie erlebt sowie ich es auch noch nie erlebt hatte, dass der Lehrer genervt und nicht freundlich mit seinen Schülern sprach, was wirklich überhaupt nicht ging aber hier war ja so oder so alles anders.
„Ich bin Rosa D'Abernon und ich bin siebzehn Jahre alt.", stellte ich mich freundlich vor.
„Setzt dich einfach neben Mason."
Mein Blick wanderte durch den Raum und ganz hinten in der letzten Reihe auf der Fensterseite, war noch ein Platz frei. Der Junge namens Mason hatte braune Haare und starrte in den blauen Himmel, dafür bekam er nichts mit.
Ich fragte mich, ob es meinen Geschwistern gut ging, ob sie sich schon eingelebt hatten. Für Sky war das Schulsystem ebenfalls neu und für John war der Kindergarten neu. Nur die Kinder aus dem Dorf gingen auf eine öffentliche Schule, während die Kinder im Schloss Privatunterricht bekamen. Ging es meinen Eltern in Spanien gut? Was sie wohl diesen Moment gerade machten? Ob es ihnen gut ging?
Ein lauter Knall riss mich aus meinen Gedanken, was mich zusammen zucken ließ. Mein Blick wandte zu der Tür, wo eine Frau und ein kleines Mädchen standen. Bevor die Frau auch nur irgendeine Erklärung von sich geben konnte rannte das kleine Mädchen durch die Klasse. Das war doch Sky! Ihre blauen Augen waren gerötet. Sie hatte geweint aber warum hatte sie geweint? Wurde sie in der Schule geärgert? Das Mädchen legte ihre kleine Arme um meinen Hals. Ich ob meine kleine Schwester auf meinen Schoß, die sofort wieder anfing zu weinen, während ich immer wieder durch ihr blondes Haar strich.
Immer und immer wieder flüsterte ich in ihrem Ohr, dass alles okay sein, dass alles wieder gut war und dass sie keine Angst mehr haben musste. Es war alles in Ordnung und es war richtig, dass sie zu meiner Schule gekommen war und mich gesucht hatte.
Langsam beruhigte sie sich und irgendwann hörte man ein regelmäßiges Atmen. Sie schlief. Sie hatte sich tatsächlich in den Schlaf geweint, was typisch Sky war.
Es war für die beiden viel zu viel ein neues Leben zu beginnen, die Umstellung war für die zwei Kinder viel zu viel. Es wäre besser gewesen, wenn Sky und John bei Mutter und Vater geblieben wären. Es wäre schwerer gewesen, die Beiden zu beschützen aber es wäre das Beste für sie gewesen und das richtige.
Der laute Gong von der Schulglocke weckte das kleine blondhaarige Mädchen aus ihren leichten Schlaf, die sofort hell wach war.
„Was ist passiert, Kleine?", fragte ich Sky vorsichtig.
„Böser Mann wollte mich mit nehmen, ich habe getreten und bin zu dir gerannt.", erzählte mir Sky und fing wieder an zu weinen. Sanft drückte ich das Mädchen an mir heran und flüsterte leise in ihrem Ohr: „Es ist alles in Ordnung. Der böse Mann ist weg, du bist in Sicherheit, dir wird nichts mehr passieren, dass verspreche ich dir."
„Rosa?", mischte sich plötzlich Lucy in unserem Moment ein: „Bist du etwa schon Mutter?"
„Nein.", antwortete ich ohne nur eine Sekunde zu zögern: „Das ist Sky, sie ist sieben Jahre alt und sie ist meine kleine Schwester." Schüchtern drehte sich das Mädchen auf meinen Schoß sich zu dem braunhaarigen Mädchen um, die Sky warm anlächelte.
„Ist sie böse?", fragte sie mich in einem schüchternen Ton, was einfach nur zuckersüß war aber ich konnte ihre Angst verstehen. Ich hatte auch Angst und zwar große. Ich hatte Angst, dass man uns finden wird, ich hatte Angst um unsere Eltern aber es musste eine von uns drei sein, die einen klaren Kopf hatte und sich nichts anmerken ließ und dies war ich.
„Nein, sie sind nicht böse, wie die bösen Männer bei uns. Sie sind liebe Mädchen wie du."

Be My Princess by Melli_Testen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt