Chapter 12 ✔

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Überarbeitet am: 12.09.2017


Chapter 12

Rosas Sicht

Am nächsten Tag war wieder Schule, worauf ich wirklich keine Lust hatte. Ich wollte am liebsten in meinem Bett bleiben und mich kein bisschen bewegen, doch leider musste ich zur Schule gehen. In meinem Kopf herrschten nur Probleme, Sorgen und Ängste, die einfach keine Ruhe geben wollten. Ich konnte an meiner Situation nichts ändern, doch bevor ich zurück in meinem Schloss muss, werde ich die Freiheit in Amerika genießen. Ich hatte so vieles verpasst, was nicht mehr normal war. Ich hatte in Amerika so vieles gelernt, so viele neue Dinge gelernt, die ich im Schloss nie gelernt hätte. Es war eine neue Welt die ich betreten hatte und leider gefiel mir diese Welt. Bald musste ich die Welt wieder aufgeben und meine Pflichten nachgehen, die Frage war nur, wann die Zeit hier vorbei sein wird.
Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich gelernt, was es heißt Freundinnen an seiner Seite zu haben, was es heißt zur Schule zu gehen, was es heißt frei zu sein. Man hatte keine Verpflichtungen, man hatte keine Aufgaben zu erledigen. Man konnte hier Leben wie man es wollte und machen was man wollte. Hinter den Mauern des Schlosses hatte ich keine Freiheit, ich konnte nicht einfach so an den Strand gehen oder Freundinnen haben, was ich hier alles zum ersten Mal hatte. Im ganzen Schloss waren Wachen, ich hatte keine Zeit für mich, doch hier war es so anders. Es fühlte sich gut an, dass niemand wusste wer ich wirklich war, dass mich keiner beobachtet, dass meine Freiheit nicht beschränkt war. Im Palast hatte ich viel Respekt aber hier musste man sich den Respekt verdienen und dies war nicht gerade leicht. Es war ein komplett anderes Leben, was mir gefiel und am liebsten möchte ich das Leben in Amerika nie wieder aufgeben. In Amerika war ich nicht die Prinzessin von Spanien sondern irgendein Mädchen, die aus Europa kam und ein ganz normales Leben führte. Meine Freiheit, die ich hier hatte, hatte ich nur für eine kurze Zeit und sie war leider beschränkt. Es machte mich jetzt schon traurig zu wissen, dass ich Klara und Lucy bald nicht mehr sehen konnte, dass wir bald wieder getrennte Wege gehen werden. Das Leben als amerikanisches Mädchen war viel besser als das Leben als Prinzessin, die in einem Schloss lebte und sich alles leisten konnte, was sie wollte.
Seufzend band ich mir meine blonden Haare zu einem Zopf zusammen und beschloss heute einfach mal ein weinrotes Kleid anzuziehen, da drüber zog ich mir eine schwarze Lederjacke an. Zu dem Kleid zog ich noch schwarze Absatzschuhe an, die perfekt zu dem Kleid passen.
Noch ein letztes Mal betrachtete ich mich im Spiegel und um ehrlich zu sein fand ich dieses Outfit ziemlich hübsch. Es war nicht das typische Prinzessinnenkleid, was ich trug sondern mal was ganz anderes. Es war etwas ganz Neues was ich da hatte und um ehrlich zu sein fand ich es sogar richtig super. Es war viel besser anstatt immer diese bunten Kleider zu tragen, wenn ich im Schloss war. Ich schnappte mir meine Schultasche und verließ somit mein Zimmer und anschließend mein Haus ohne mein Handy zu vergessen sowie mein Haustürschlüssel.
Mason hatte mir gesagt ich soll das Ding überall mit hinnehmen, wenn ich mein Haus verlasse und genau das tat ich auch. Warum hörte ich eigentlich auf so einen Kerl? Es war sicherer in der Not jemanden anrufen zu können, wenn was war anstatt alleine da zu stehen und man wusste nicht was man machen sollte.
Mit einem selbstsicheren Blick (Brust rein, Schulter zurück) betrat ich den Hof und lief geradewegs auf die Gruppe zu. Die neidischen Blicke von den Lehrerinnen, die auf dem Schulhof standen sowie von den Schülerinnen spürte ich deutlich auf mir, die ich gekonnt ignoriert. Selbstbewusstes Auftreten musste man als Prinzessin beherrschen sonst war man geliefert. Eine unsichere Prinzessin konnte kein Volk reagieren aber eine selbstbewusste Prinzessin konnte dies. Eine Prinzessin durfte bei ihren Entscheidungen nicht unsicher sein sondern sie musste wissen was sie tat.
Für die restliche Zeit, die ich hier in Amerika war legte ich meine Prinzessinnen-Seite ab und war das typische amerikanische Mädchen, was ich hier die ganze Zeit sein sollte.
„Hey.", begrüßte ich die beiden Mädchen, die mich sofort in ihre Armen schlossen.
„Geht es dir gut?"; fragte mich Lucy, dabei konnte sie ihren besorgten Blick nicht wirklich verstecken.
„Ja, wieso?", stellte ich ihr eine Gegenfrage.
„Weil du nie so bist.", beantwortete Klara meine Frage, was mich zu einem ehrlichen Lächeln brachte, was ich schon so lange nicht mehr gezeigt hatte. Bis jetzt hatte ich immer das Negative hier in Amerika gesehen, doch es gab vieles positive Dinge, die meine Heimat übertoppten.
„Eine kleine Veränderung.", zwinkerte ich meinen Freundinnen zu, die mich misstrauisch und zugleich besorgt musterten. Ich fühlte mich wirklich wohl hier, ich mochte es so zu sein, wie es möchte. So wie ich mich gerade verhielt war es viel besser als das schüchterne, brave und unschuldige Mädchen zu sein, was ich vorher war.
„Was?", fragte ich Nick, Jack und Noah, die mich noch immer mit großen Augen anstarrten. Gleichzeitig wandten die drei Jungs ihren Blick von mir ab, was ich mich misstrauisch werden ließ. Was hatten die Jungs für ein Problem? Was war mit ihnen jetzt los?
„Und kommst du mit?", fragte mich plötzlich Lucy sodass ich den Blick von den drei Jungs ab wandte und zu den zwei Mädels schaute.
„Wohin?", wollte ich wissen und legte dabei automatisch meinen Kopf leicht schreck.
„Na auf Klassenfahrt, natürlich.", sagte dieses Mal Klara, die wieder über das ganze Gesicht strahlte. „Klassenfahrt?", fragte ich in die Runde und bevor das Mädchen etwas sagen konnte wurde sie von einer spöttischen Stimme unterbrochen, die natürlich zu Mason gehörte: „Jetzt sag bloß nicht du weißt nicht, was eine Klassenfahrt ist, Prinzessin."
„Nenn mich nicht Prinzessin.", zickte ich ihn genervt von seiner Art an: „Sonst nenn ich dich Lackaffe und nein ich weiß nicht was eine Klassenfahrt ist, da so was in Spanien bei mir nicht gab." Seine braunen Augen, die vorher belustigt aussahen veränderten sich schlagartig. Sie wurden kalt, undurchschaubar und vor allem emotionslos.
„Was hast du gesagt?", erkundigte sich der braunhaarige mit einer bedrohlichen Stimme, die so tief war, wie ich sie noch nie gehört hatte. Ich konnte nicht anders als zu schlucken als ich bemerkte, wie er seinen Körper (der durchtrainiert war) deutlich anspannte und dass er seine Hände zu Fäusten geformt hatte. Mit einem vernichtenden Blick schaute mich Mason in meine blauen Augen an, die seinen Blick erwiderten.
Die Schulglocke, die ich noch immer nicht leiden konnte war in diesem Moment meine Rettung, denn ich zögerte nicht nur eine Sekunde lang, hakte mich bei Klara und Lucy ein und somit gingen wir zusammen ohne die Badboys in Richtung Schulgebäude.
„Ist was passiert oder warum bist du so?", fragte Klara direkt hinaus, die links neben mir lief.
„Ich dachte ich pass mich euren Lebensstil an.", erklärte ich den zwei Mädels.
„Wieso?", schoss Lucy zurück, die natürlich rechts von mir lief, was auch ziemlich logisch war. Ein kleines schwaches aber dafür ehrliches Lächeln erschien auf meinen Lippen als ich meinen Freundinnen erklärte: „Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so viel Freiheit gehabt, wie jetzt ich sie habe. Seit ich hier her gekommen bin konnte ich machen was ich wollte. Ich muss keine große Verantwortung übernehmen beziehungsweise tragen. Meine Freiheit in Spanien ist beschränkt, was hier nicht der Fall ist. Ich dachte mir, dass ich die Freiheit in Amerika ausnutzen soll bevor ich zurückgehe." In einem viel zu hohen Ton kreischten Lucy und Klara jeweils rechts und links von mir in meine Ohre, die bestimmt jetzt taub waren: „Du gehst zurück!" Die Schüler und Schülerinnen starrten und an als wären wir vollkommen verrück geworden, was wir drei jedoch ignorierten und unseren Weg fortsetzten.
„Wann?", kam die nächste Frage von Klara.
„Ich weiß es nicht.", beantwortete ich ihre Frage ehrlich: „Ich werde erst zurückgehen, wenn sich bei mir Zuhause alles wieder geregelt hat aber dies kann länger dauern oder kürzer." Es war die Wahrheit, die ich gesagt hatte und zum ersten Mal hatte ich den zwei Mädchen, was aus meinem Leben erzählt auch wenn es nicht die ganze Wahrheit war, die würde vielleicht. Mein Leben ging weiter, die Zeit blieb nicht stehen und genau dies musste ich ausnutzen und Erfahrungen sammeln. Ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben wahre Freundinnen gefunden und so schnell würde ich die beiden verrückten Hühner nicht aufgeben.

Be My Princess by Melli_Testen ✔Donde viven las historias. Descúbrelo ahora