Chapter 10 ✔

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Überarbeitet: 12.09.2017


Chapter 10

Rosas Sicht

„Ich mach auf!", schrie ich durch das Haus und seufze innerlich. Ich hatte nicht wirklich Lust auf die Gruppe an Jungs, da ich zum einen nicht vorbereitet auf sie war und zum anderen war der Besuch so überraschend, dass ich es nicht verstand, dass man um diese Uhrzeit vorbei kommen musste.
Dennoch schloss ich die Haustür auf und erblickte hoch zu den Jungs, die vor mir standen und vor sich hin rauchten.
„Rauchen ist ungesund.", zischte ich die vier Badboys an und nahm jeden von ihnen ihre Kippe aus dem Mund und warf sie achtlos auf den Boden. „Spinnst du?!", fauchte mich Jack, wie eine kleine Zicke an, was ich mit einem Augen verdrehen kommentierte. „Heul nicht rum."; zickte ich ihn ebenfalls an als ich der Giftstoff weg geworfen hatte und die Jungs somit rein ließen. Mason war der erste, der sich an mir vorbei drängte, was seine Freunde ihm natürlich gleich machten. Als auch endlich der letzte der Gruppe mein Haus betreten hatte, was ich nicht so toll fand schloss ich die Haustür. Ich hatte gerade das Wohnzimmer betreten und mich auf einem der Sofa hinsetzte, da die Gruppe für sich die Couch in Beschlag genommen hatte. Lucy und Klara waren gerade dabei den Jungs zu erklären, was sie für eine Idee hatten und versuchten dabei sie z u überreden, was nach meine Meinung wohl nicht ganz so gut geklappt hatte, wie die zwei Mädels sich erhofft hatten.
„Auf keinen Fall!", schrie Noah als erste in die Stille hinein als die zwei Mädchen ihre Erklärung beendet hatte und es für einen kurzen Moment viel zu ruhig war.
„Wir kennen sie doch kaum und schon wollt ihr sie in unsere Welt rein lassen? Seid ihr jetzt total behindert geworden? Wie könnt ihr nur so leichtsinnig handeln?", schrie nun Mason als nächstes aber leider war er viel lauter als sein Freund Noah, woraufhin ich merklich zusammen zuckte. Eindeutige, die Lautstärke gefällt mir nicht! Es gefiel mir kein bisschen, dass Mason aggressiver als sein Freund auf die Idee von Lucy und Klara reagierte. Automatisch machte ich mich in meinem Sitz keiner, was gar nicht mehr ging, da ich mich schon so klein gemacht hatte, wie es nur ging. Eine wütende Luc sprang von der Couch auf und ohne den Hauch von Angst brüllte die Brünette zurück: „Was ist daran so schlimm, dass wir sie mit nehmen wollen? Sie ist neu hier in der Gegend und sie kennt keinen außer uns!"
„Sie kennt uns nicht und wir kennen sie nicht!", schrie Jack als nächstes, der ebenfalls aufgesprungen war und sich vor dem Mädchen aufbaute: „Die kann sich ja andere Freunde suchen!"
Autsch.
Seine Wörter taten weh aber der Junge hatte auch Recht. Ich war einfach hier aufgetaucht und mischte mich quasi in ein fremdes Leben ein, was mich kein bisschen anging. Ich hing mit der Gruppe ab, obwohl ich offensichtlich nicht willkommen war, was die Jungs mir auch zeigten. Nur Lucy und Klara waren dafür, dass ich mit ihnen befreundet war aber der Rest von der Gruppe wollte es nicht. Ich wollte nicht alleine sein, ich wollte zum ersten Mal ein normales Leben führen, wo ich keine Prinzessin war, wo ich frei war, wo ich richtig glücklich sein konnte. Ich wollte für eine kurze Zeit mein Leben als Prinzessin vergessen, ich wollte vergessen, was in meiner Heimat los war, was alles passiert war. Ich wollte einfach nur wieder Lachen, glücklich sein und vor allem wollte ich frei sein.
„Lucy, beruhig dich bitte wieder.", versuchte ich das Mädchen zu besänftigen: „Es ist schon in Ordnung, wenn die Jungs mich nicht dabei haben möchten. Ich kann auch hier bleiben und ihr geht zu diesem Kampf hin."
„Siehst du, sie will gar nicht mit.", meldete sich nun Nick, der das Gespräch oder besser gesagt, das Geschreie beobachtet hatte.
„Nur weil sie Angst vor euch hat.", verteidigte ich mich nun Klara, was mich leise seufzend ließ. Wieso mussten die beiden Freundinnen auch nur so dickköpfig sein? Konnten sie es nicht einfach hinnehmen, dass die Gruppe mich nicht dabei haben möchte?
„Sollte sie auch.", gab nun auch noch Mason sein Kommentar mit einer kalten Stimme dazu, was mich dazu brachte in seine kalten braunen Augen zu schauen, die mich ebenfalls feindselig anstarrten. Für einen kurzen Moment herrschte im Wohnzimmer eine unangenehme und angespannte Stille, die jeder deutlich spüren konnte.
Es war das Haustelefon, was die unangenehme und angespannte Stille im Raum löste, was mich etwas erleichtert aber dennoch konnte ich es nicht verhindern, dass ich merklich zusammen zuckte. Eine kurze Zeit dauerte es bis ich mich wieder gefangen hatte und den Anruf annahm.
„Hallo?", sprach ich vorsichtig in den Hörer hinein. Eine freundliche Stimme, die ich gut kannte meldete sich auf Englisch am andere Ende der Leitung: „Eure Hoheit, hier spricht Sophia aus Frankreich."
„Schon wieder was von dir zuhören, woher hast du meine Nummer?", wechselte ich sofort auf Französisch, da ich noch immer Besuch hatte und ich wollte nicht, dass sie mein Gespräch mit bekamen.
„Ihr Beamter hat mir Ihre Nummer gegeben. Ich hoffe doch sehr, dass ist für Sie in Ordnung. Ich wollte Ihnen nur Unterrichten, ob es Ihnen gut geht, was mit Ihren Eltern passiert ist, ist schrecklich."
„Was ist mit meinen Eltern?", fragte ich auf Französisch und sprang von dem Sofa auf. Mein Herz fing an schneller zu schlagen als ich dann meine Cousine Sophia am anderen Ende der Leitung sagen hörte: „Es tut mir leid Ihnen, dass mitteilen zu müssen aber Ihre Eltern sind verstorben oder eher gesagt Ihre Eltern wurden umgebracht."
„Danke, dass du mich angerufen hast, ich melde mich bei dir." Somit legte ich ohne auf ihre Antwort zu warten auf als auch schon die erste stumme Träne meine Augen verließ und durch mein Gesicht floss. Schnell wischte ich diese weg und ließ mich kraftlos in das Sofa fallen.
„Was ist passiert?", fragte mich eine männliche Stimme sofort als noch immer nichts gesagt hatte. Mein Blick war auf dem Boden gerichtet, während meine Augen sich immer mehr mit Tränen fühlten und diese über mein Gesicht flossen. Ich hatte keine andere Wahl mehr. Ich musste zurück nach Spanien, ich musste mich um meine Geschwister kümmern sowie ich mich um mein Volk kümmern muss. Ich musste als Prinzessin von Spanien zurückkehren, dies war meine Pflicht. Meine Eltern wurden eiskalt umgebracht worden und warum? Sie wurden umgebracht nur weil sie Phillipa nicht gesagt hatten, wo ich war. Mutter und Vater hatten selbst, doch nicht gewusst wo ich war sowie ich jetzt nicht wusste, was mit meinen Geschwistern John und Sky war. Waren die Beiden noch am Leben? Ging es den zwei Kindern gut? Ich wusste es nicht und keiner konnte mir die Frage beantworten. Ich hatte solch eine große Angst um die zwei Kinder, sie mussten jetzt stark sein und zusammen halten. Ich konnte verstehen, dass sie Angst hatten aber sie mussten stark sein.
„Rosa.", ertönte plötzlich eine sanfte Stimme, die wohl von Klara war: „Was ist passiert?"
„Geht euch nichts an.", zischte ich und stand ohne zu zögern auf. Ich konnte nicht vor der Gruppe sitzen und wie ein kleines Kind heult sowie ich die Jungs kannte würden sie sich darüber lustig machen, was ich momentan einfach nicht gebrauchen konnte. Alles was ich jetzt bloß nicht durfte war es in Panik auszubrechen, es war das richtige hier zu bleiben, wo ich in Sicherheit war, wo ich überleben konnte. Ich musste für mein Volk überleben.
Scheiße!
Ich stand hier in der Küche und versuchte meine Tränen unter Kontrolle zu bringen, was alles andere als leicht war. Ich konnte jetzt nicht durch drehen nur weil meine Eltern umgebracht worden sind. Ich musste mich zusammen reißen, wie es meinen Eltern von mir jetzt verlangte und das ich jetzt zuerst an das Volk von Spanien dachte. Ich wischte mir meine salzigen Tränen aus meinem Gesicht, drehte mich wieder zu der Küchentür um und wollte wieder zurück ins Wohnzimmer gehen, wo die Gruppe war als ich den braunhaarigen Kerl in der Tür stehen sah.
„Du kannst sagen, was du willst aber es ist was passiert. Hab ich recht?", ertönte seine raue, tiefe Stimme, die wie immer eiskalt war.
„Ich halte mich aus eurem Leben raus und ihr haltet euch aus mein Leben heraus.", erwiderte kalt als ich dabei zuschaute, wie Mason auf mich zu kam und irgendetwas aus seiner Hosentasche raus holte.
„Dein Handy.", erklärte mir und ignorierte er meine Aussage: „Du brauchst nur über das Display zu streichen und schon hast du Zugang, kapiert? Wenn du Hilfe brauchst gehst du auf das weiße Gesicht, was Kontakte bedeutet, dort stehen unsere Namen und du brauchst nur einmal nach rechts wischen und schon rufst du einen von uns an. Wenn du einmal nach links wischt, dann kannst du uns eine Nachricht schreiben, wenn du Hilfe oder in Not bist, dann schreib einfach IND, was I Need help heißt. Die ganze Zeit über hast du GPS an, sodass wir dich zur jeder Zeit ordnen können, egal wo du bist und lade dein Handy jede Nacht auf damit du jeden Tag erreichbar bist, okay?"
Ich wollte gerade etwas sagen als Mason sich auch schon umdrehte und mich mit diesem Gerät alleine in der Küche stehen ließ. Wie nett er doch war. Aber warum tat er das? Warum war er gerade so sanft gewesen? Warum wurde er nicht wütend als ich ihm widersprochen hatte? Ich verstand den Kerl einfach nicht. Irgendetwas stimmte hier doch nicht oder bildete ich mir das nur ein?
Ich schüttelte meinen Kopf, um diesen Gedanken zu verwischen. Ein letztes Mal wischte ich mir meine getrockneten Tränen weg bevor ich wieder zurück zu der Gruppe ging, die noch immer im Wohnzimmer saßen.

Be My Princess by Melli_Testen ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt