Das weiße Mädchen

Epilog

Mit meiner Näharbeit sitze ich im trockenem Gras der Prärie. Seit elf Sonmern bin ich jetzt hier. Jacy ist mittlerweile zehn Jahre alt. Er ist ein starker Junge geworden. Drei Jahre später kam Devaki auf die Welt. Ihn haben wir so genannt, da er bei seiner Geburt fast schwarze Augen hatte, was extrem ungewöhnlich ist. Die beiden kümmern sich sehr um ihre vierjährige Schwester Kenda. Sie hat einiges von mir geerbt. Während die Jungs das Haar von Winnetou haben, hat Kenda schöne hellbraune Haare mit goldschimmernden Augen.  Lachend hüpft sie um ihre Brüder, welche gerade verzweifelt versuchen ihren Vater zu Boden zu bekommen. Ein fester Stoß von hinten bringt mich fast aus dem Gleichgewicht. Sekunden später knabbert etwas an meiner Schulter. ,,Nodin, bist du etwa schon wieder abgehauen?" Ich drehe mich etwas und streichel ihn über seinen Kopf. Er pustet einmal in mein Gesicht. Nodin schafft es, seit er ein kleines Fohlen ist, immer wieder aus der Absperrung rauszukommen. Dann rennt er immer durch die Landschaft und kommt irgendwann wieder, wenn ihm langweilig wird. Wenn er das braucht, dann soll er das machen. ,,Jetzt geht und spielt mit eurer Schwester", höre ich Winnetous Stimme. Sofort gehorchen die Jungs und fragen Kenda, was sie spielen möchte. Die zwei lieben ihre Schwester über alles und beschützen sie wann immer es geht. Ich lege meine Näharbeit weg, als Winnetou sich neben mich setzt. ,,Mira ist viel zu oft in Gedanken", lacht er. ,,Ich habe nur an meine erste Zeit hier gedacht. Niemals hätte ich geglaubt, dass es so enden wird."
,,Winnetou hat es nicht bereut sich in Mira verliebt zu haben." Ich seufze leise. Eine kleine Geste, ein paar Worte und schon macht er mich zur glücklichsten Frau der Welt. ,,Sieh sie dir an", murmel ich leise und lehne mich an den Apachen. ,,Es sind unsere wunderschöne Kinder", bestätigt er. Für nichts auf der Welt würde ich jemals dieses Land verlassen. Das hier ist mein Zuhause für die Ewigkeit.