Krul - Der Anfang meines Endes

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Ich wusste es war aus. Ich kniete hier mit gefesselten Händen auf dem verstaubten Boden irgendeiner Ruine und würde mein Ende finden. Man würde mich abschlachten wie wertloses Vieh, dabei war ich mal ihrer aller Königin. Die Menschen mögen sich ihr Grab selbst geschaufelt haben, aber ohne mich wäre niemand von ihnen aus den Höhlen gekrochen als unsere Zeit anbrach. Und so dankte man es mir? Aber was wunderte es mich? Vampire hungerten nach Macht wie nach Menschenblut. Nur genossen die meisten lieber ihre Unsterblichkeit unter meiner Herrschaft, niemand wagte es mich in Frage zu stellen. Wer sich meinen Zorn zuzog war kurz davor es mit seinem Leben zu büßen. Auch ein unsterbliches Wesen konnte man töten und mir war es zumeist ein leichtes Unterfangen, denn ich war stark. Und ich bin es noch. Es war nur ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, eine kleine Schwäche, die nun mein Leben löschen würde. Wäre es nicht für diese Hyakuya-Jungen gewesen, säße ich noch immer auf meinem Thron. Aber ich konnte sie nicht töten und ich könnte es noch nicht, denn sie werden die Welt verändern. Und ich wollte dass es dazu kommt, doch damit war ich allein. Ein einziger Ahne wusste von meiner Schwäche und er nutze sie gnadenlos gegen mich. Er war es der mich stürzte und sich meine Herrschaft unter den Nagel riss.

Schritte hallten durch das zerfallene Gemäuer und rissen mich aus den Gedanken. Als ich versuchte auf die Beine zu kommen, stieß mir eine der Wachen seine Schwertscheide in den Nacken und zwang mich wieder in die Knie. Sie waren nur dazu da um mich in Schach zu halten, mir ein Gift zu spritzen das mich meiner Kräfte beraubte. Ohne dieses Mittel wären sie alle verloren, aber so bin ich es, die ihr Ende finden würde. Die hohlen Schritte waren unmittelbar nah und ich wandte den Kopf zur Tür deren Flügel aus den Angeln hingen. Unnatürlich rein betrat der siebte Ahnenherr, Ferid Bathory, den Saal. Seine weiße Kleidung strahlte vor Sauberkeit und sein hast war perfekt nach hinten gebunden. Im Gegensatz dazu stand ich vor Dreck und mein seidenlanges Haar ging Matt herab. Mit jedem weiteren Augenblick machte er mir umso mehr bewusst, wie viel ich durch seine Dienste verloren hatte. Und ich verachtete ihn dafür. Als er sich zu mir herunterbeugte entfuhr mir ein Knurren, welches die maroden Wände erzittern ließ.
"Ich mache Euch meine Aufwartung", erwiderte der Verräter in einer spöttischen Verbeugung.
Ich schnaubte verächtlich. Er sollte mich gefälligst töten oder tun, was auch immer er mit mir vorhatte. Aber hier gefesselt im Dreck zu versauern gebührte einer Königin nicht, auch keiner gefallenen.

Der Ritter der KöniginTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon