Der Fremde - Dämonenmagie

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"Abaddon", begrüßte ich ihn und sah aus dem Fenster. Die Sonne ging unter.
"Hallo Ritter", sagte er. "Wie du siehst geht die Sonne unter, der erste Tag ist vergangen."
"Was willst du?", knurrte Krul.
Seine leuchtend roten Augen fixierten sie und verwundert sah er mich an. "Du hast es ihr noch nicht gesagt?"
"Ich kam noch nicht dazu", gestand ich.
"So gewinnst du nie."
"Lass das meine Sorge sein. Tu was du nicht lassen kannst und dann verschwinde."
Er schnaubte und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Krul.
"Du hast vor mir nichts zu befürchten, kleiner Vampir. Ich will dir nur eine Frage stellen, mehr nicht."
"Eine Frage?"
Abaddon nickte. "Ganz genau, nur eine einfache Frage. Kannst du mir seinen Namen nennen?"
"Du fragst mich lediglich nach einem Namen?"
"Nicht nach irgendeinem Namen mein Täubchen. Wie lautet der Name deines Ritters?"
Verständnislos sah sie mich an ehe sie ihm antwortete. "Ich kenne ihn nicht..."
Abaddon wandte sich ab und sah mich an.
"Also nehme ich dir deine Stärke."
Seine Krallen durchschnitten mein Fleisch und ich konnte spüren wie mich meine Kraft verließ.
"Morgen bei Sonnenuntergang komme ich zurück", versprach er und verschwand.
"Was hat das zu bedeuten?", herrschte Krul mich an und ich blickte auf.
"Abaddon ist der Grund, warum ich noch immer lebe."
"Was sagst du da? Wie kann das sein?"
"Mit den Monaten die auf meiner Suche verstrichen wurde mir klar, dass die Vampire dich doch sonst wohin verschleppt haben könnten. Diese Welt ist groß und ich wusste, dass ein ganzes Leben kaum reichen würde um dich zu finden. Und selbst wenn doch, wäre ich bis dahin vielleicht ein alter Greis. Dennoch wollte ich dich finden, um jeden Preis. Ich wollte die Liebe nicht aufgeben. Also suchte ich nach einem Dämon der bereit dazu war, mit mir einen Pakt zu schließen. Und irgendwann traf ich Abaddon. Ich forderte von ihm Stärke, Schnelligkeit und Leben. So lange, bis ich dich gefunden habe. Ich versprach ihm zu beweisen, dass die Liebe stärker war als alles andere. Er willigte ein mir zu geben wonach ich verlangte, aber er gab mir mir drei Tage. Drei Tage von dem Moment an, an dem ich dich finden würde. Solltest du dazu in der Lage sein ihm meinen Namen zu nennen würde das bedeuten, dass du mich nicht vergessen hast. Auch nach Jahrzehnten, Jahrhunderten würdest du dich an mich erinnern, du würdest mich noch immer lieben. Drei Sonnenuntergänge wird er kommen und dir diese Frage stellen. Wenn du sie nicht beantworten kannst, dann nimmt er mir erst meine Stärke. Morgen würde er mir meine Schnelligkeit nehmen und am letzten Abend dann meine Seele und die Macht meiner Liebe. Und damit würde er mir auch mein Leben nehmen."
"Du wettest mit deinem Leben auf die Kraft meiner Liebe?"
Ich nickte.
"Warum?"
"Weil du alles bist was ich mir jemals gewünscht habe. Solltest du wirklich die Liebe verloren haben, die Liebe zu mir vergessen haben, dann will ich nicht mehr leben. Nicht ohne dich."
"Ich habe den Menschen in mir vor langer Zeit getötet und mit ihm alle Erinnerungen. Aber du hast mich gerettet und diese Schuld will ich begleichen. Verrate mir deinen Namen und ich nenne ihn den Dämonen. Drei Tage reichen nicht. Aber vielleicht kann ich dich mit der Zeit wieder schätzen lernen."
"Das geht nicht. Abaddon nahm ihn als Pfand. Ich kenne ihn nicht mehr."
Krul schloss die Augen.
"Lass und morgen weiter reden. Ich bin erschöpft."
"Selbstverständlich", sagte ich niedergeschlagen. "Im Kühlschrank habe ich einen Vorrat mit Blut gesammelt, du hast bestimmt Hunger."
Sie nickte dankend und zog sich zurück. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Als würde nach tausend Jahren alles einfach so weitergehen.

Der Ritter der KöniginWhere stories live. Discover now