erster Morgen [lang]

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Sichtwechsel zu Taehyung

9:34 Uhr
erster Morgen

Genervt brummend rollt sich Taehyung durch das große Doppelbett, vergräbt seine Nase in dem Kissen um den Sonnenstrahlen zu entkommen; ohne Erfolg. Lange hält er das so nicht aus und beginnt sich zaghaft aufzusetzen. Er peilt noch nichts und das er in einem fremden Schlafzimmer aufgewacht ist, fällt ihm auch nicht auf. Am Kopf kratzend versucht er seine Augen zu öffnen und als er das geschafft hat, schaut er sich verstört um. Was war gestern passiert? Angestrengt versucht er sich zu erinnern, erinnert sich an seinen Spaziergang und seiner Entführung. Plötzlich springt er panisch auf und schaut sich um. Er war noch nie in diesem Raum, das weiß er, aber irgendwie kommt er ihm doch bekannt vor. Die hellblauen Gardienen und das kleine, weiß-gehaltenen Schlafzimmer hat er schon mal gesehen. Erst versucht er die Tür zu öffnen, aber sie ist abgeschlossen. Einen zweiten Plan hat er nicht, also dreht er sich in der Mitte langsam im Kreis, wodurch ihm die Glocke und das Wasser auffällt. Skeptisch betrachtet er die Flasche. Als er den Deckel betrachtet, fällt ihm auf, das sie noch geschlossen ist und so trinkt er einen Schluck um seinen trockenen und klebrigen Mund etwas wässriger zu bekommen. Nach ein paar Schlucken räuspert er sich und liest das Post-it laut vor:

"Guten Morgen mein Prinz! Erschreck dich nicht zu sehr, das du in einem anderem Schlafzimmer aufgewacht bist. Ich tue dir nichts und sobald du mich siehst, wirst du es auch ganz genau wissen. Wenn du das liest, läute die Klingel und ich erkläre dir alles! Wenn du magst, kannst du dich im angrenzendem Badezimmer waschen und im oberen Fach müssten noch Zahnbürsten sein, du kannst auch meine Sachen anziehen, falls sie dir passen!" Herz"

So wie es auf dem Zettel steht, wäscht er sich und zieht die Sachen von seinem Entführer an. Er muss einen kühlen Kopf bewahren, vielleicht ist das auch alles ganz anders, als er denkt. Er meinte ja sogar, das Taehyung ihn als nicht gefährlich einstufen würde, was heißt, das er ihn kennt. Aber wer könnte es sein?

Zögernd öffnet er den Schrank, zieht sich eine Boxershorts, eine Jogginghose und ein Shirt heraus und zieht es sich über. Er bewegt sich Richtung klingel, versucht nochmal irgendwelche Bekanntheiten zu finden, erfolglos.
Er entscheidet sich dazu, einfach zu klingeln und zu sehen was passiert. Und nachdem das Klingeln ertönt ist, hört er Schritte und die Tür öffnet sich; und ein pink haariger, kleinerer Mann betritt das Zimmer.

„Jimin?", ruft Taehyung verwirrt und beginnt dann zu lachen, „Oh wow! Du hast mir wirklich einen Schrecken eingejagt! Sag mal, wie bin ich hierher gekommen?" Er hat zwar im Kopf, das ihn jemand bewusstlos gemacht hat, aber Jimin war es sicher nicht. Er würde sowas nicht machen, dazu ist er zu lieb.

„Eh... wie wäre es, ich wollte gerade essen, es ist schon fertig, wenn du mir dabei Gesellschaft leistest und ich es dir erkläre?", schlägt Jimin vor und nimmt hauchzart Taehyungs Hände in seine. Letzter nickt und gemeinsam gehen sie in die Küche. Sie setzten sich und Jimin verteilt das Essen. „Und, gut geschlafen?", fragt der Pinkhaarige und schaut besorgt zu Taehyung.

„Ich schätze, ich erinnere mich nämlich nicht, wie ich hier her gekommen bin!", er wird leicht nervös, Jimin sieht so heiß aus in dem Tanktop und seinen verwuschelten, leicht nassen Haaren, „Ich bin aber so froh, das ich hier gelandet bin und nicht bei einem Psycho! Ich hab nämlich im Kopf, das ich wieder Nachts spazieren war... aish, ich muss mir das abgewöhnen, am Ende vergewaltigt mich jemand!"
Jimin murmelt etwas ganz leise, aber Taehyung versteht es nicht, deswegen fragt er höflich: „Wie bitte?"

„Ach nichts!", antwortet Jimin prompt und wird etwas rot im Gesicht. Taehyung kichert einfach und isst weiter. Das Essen verläuft still, in einer schönen Stille, in der sie einfach nebeneinander sind und sich beim Nachdenken Gesellschaft leisten.

Jimin ist auf irgendeine Art und Weise genau das, was er immer wollte, aber irgendwie auch nicht.
Jimin ist irgendwie jemand, den man in die friendzone steckt, irgendwie ist er aber auch einer, den man hinterher schmachtet und danach bettelt beachtet zu werden. Er hat viele Eigenschaften, die Taehyung gefallen, aber irgendwie ist er auch etwas zu viel des Guten. Aber ist das automatisch etwas Schlechtes?

„Du kannst gut kochen...", lobt Taehyung ihn und lächelt süß. Er steht so sehr auf Köche... seit wann fühlt er sich Jimin bitte so angezogen?!

„Danke, du meintest mal du magst Köche, deswegen wollte ich es ausprobieren! Ich habe noch eine Überraschung für dich!", lächelt Jimin und klatscht in seine Hände. Gespannt schaut der Größere ihm hinter her, als er den Raum verlässt. Beim betrachten der Küche fällt ihm auf, das sein Portrait von dem Kleinerem immer noch am Kühlschrank hängt. Es macht ihn so stolz.
Jimin kommt wieder und das mit einem riesigem Plüschtiger.
Taehyung hüpft fröhlich auf Jimin zu, nimmt ihn und den Tiger in den Arm. "Danke!", ruft er immer wieder.

Sie unterhalten sich noch eine Weile und als Taehyung auf die Uhr schaut, springt er erschrocken auf. „Ich muss los! Meine Schicht hat vor zehn Minuten begonnen!", er will los rennen, aber Jimin ist schneller und verriegelt die Tür, drückt sich zusätzlich noch dagegen. „Bitte Jimin-sshi, für solche Spielchen habe ich keine Zeit!", ruft er gehetzt, von seiner Entspanntheit ist nichts mehr übrig.

„Merkst du denn nichts?", fragt Jimin mit einem leichten traurigen Ton und schaut runter.

„Was sollte ich denn merken?", fragt Taehyung, er ist gestresst, aber er ist aber auch etwas besorgt und ängstlich; hat er was falsch gemacht?

Ich habe dich hierher gebracht! Du gehörst jetzt mir, Taehyung! Ich liebe dich seit der ersten Sekunde, die ersten Worte die du gesagt hast wurden zu meinen Liebsten, dein Lächeln hat mein Herz direkt höher schlagen lassen; schlichtweg deine Art lässt mich so fühlen. Taehyung du bist perfekt für mich, wir gehören zusammen! Und auch wenn du es nicht sofort verstehst, es ist das richtige was ich tue, für uns! Du brauchst niemanden mehr, ich gebe dir alles was du benötigst! Glaub mir, du wirst es schon noch verstehen!", schreit Jimin mit Tränen in den Augen, nimmt den Schlüssel und steckt ihn in seine Hosentasche, „Du wirst nirgendwo mehr hingehen, was außerhalb dieser Wohnung ist!"

Das ist hoffentlich ein Witz.

10:43 Uhr
Ende

Wenn der Ritter sich in den Prinzen verliebtWhere stories live. Discover now